Die Montage- und Verpackungsanlage von Optima Automation in der Gesamtansicht. Sie ist die größte Anlage ihrer Art, die bislang bei Heraeus Medical zum Einsatz kam.

Die Montage- und Verpackungsanlage von Optima Automation in der Gesamtansicht. Sie ist die größte Anlage ihrer Art, die bislang bei Heraeus Medical zum Einsatz kam. (Bild: Optima)

Heraus Medical, ein Tochterunternehmen des Technologiekonzerns Heraeus, produziert bereits seit mehr als 60 Jahren in Wehrheim Knochenzement für die Orthopädie. Das neue Knochenzement-System Palacos Pro wird im 2.800 m² großen Neubau produziert, in den Heraeus Medical 27 Millionen Euro investiert hat. Das Gebäude wurde im Sommer 2018 fertiggestellt.

 Palacos Pro stellt die nächste Generation von Knochenzement-Systemen dar und hebt das Arbeiten im OP auf ein neues Level. Das vorgefüllte und geschlossene Misch- und Applikationssystem ist in allen Bereichen eine Erleichterung für die Mitarbeiter im OP. Es ermöglicht ein kontaktfreies und sauberes Arbeiten. Zudem ist es schneller einsatzbereit als vergleichbare Produkte. Damit beginnt im Bereich der zementierten Endoprothetik eine neue Ära. 

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Das Einsetzen der Komponenten in die Blisterverpackung übernimmt ebenfalls eine Maschine von Optima Automation. (Bild: Optima)

Unscheinbar auf der Messe, kompetent im Projekt

Die ersten Schritte zur Zusammenarbeit mit Optima Automation wurden auf der Achema 2015 unternommen. Dr. Britta Bär, Head of Supply Chain bei Heraeus Medical, und ihr Team nutzten die Messe dazu, einen Partner für ein einmaliges Maschinenprojekt zu suchen. Die Montage- und Verpackungsanlage für Palacos Pro sollte alle technischen Anforderungen abdecken und die notwendigen Kapazitäten bereitstellen. Die Frage, ob Optima Automation der richtige Partner für dieses Projekt ist, konnte Ottmar Schneider beantworten. Der Director Sales bei Optima Automation überzeugte Britta Bär und ihr Team. Ottmar Schneider ist mittlerweile im Ruhestand. Eugen Wanner hat seine Nachfolge angetreten. 

Flexible Reaktion auf Produktänderungen

Herausgekommen ist Sondermaschinenbau par excellence. Denn Optima Automation hat die bisher anspruchsvollste Produktionslinie mitgestaltet, die Heraeus Medical je installiert hat. Und Optima Automation hat nicht nur eng mit dem Hersteller der Tiefziehverpackungsmaschinen und dem verpackenden Unternehmen zusammengearbeitet. Optima Automation hat sich darüber hinaus als verlässlicher Turnkey-Ansprechpartner bewährt und bei Produktänderungen flexibel reagiert, sagt Britta Bär. So musste beispielsweise die Zuführung der Blisterfolie um die Ecke geführt werden, da das Produkt größer wurde als geplant. „Die Flexibilität und Gelassenheit aller Beteiligten wurde auf die Probe gestellt“, erzählt Britta Bär lachend. 

Optima Automation realisierte den folgenden, nahezu vollautomatischen Produktionsprozess: Die erste der beiden Tiefziehverpackungsmaschinen stellt den Blister der Primärverpackung her. Zu diesem Blister werden die einzelnen Komponenten zugeführt und lagerichtig eingelegt. Dabei handelt es sich unter anderem um verschiedene Schnorchel, den Knee Pressurizer und das Femursiegel. Weitere Komponenten des Sets werden auf zusätzlichen Montagemodulen hergestellt und ebenfalls in die Primärverpackung eingelegt. Dazu gehören Schlauchwickel mit Aktivkohlefilter und der eigentliche Applikator. Der Blister der Primärverpackung wird anschließend an die zweite Tiefziehverpackungsmaschine geführt und dort in den Blister der Sekundärverpackung übergeben. So sind zehn Takte pro Minute möglich. Nach der Verpackung in Einzelversandkartons und einer Sterilisation mit Ethylendioxid stehen die Knochenzement-Sets für den Verkauf bereit.

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Die Siegelfolie (links) wird abgewickelt und auf die Blisterverpackungen aufgesiegelt. Gut-Produkte verlassen die Anlage. (Bild: Optima)

Heraeus Medical gewinnt an Prozesssicherheit 

Durch die Automatisierung der Zuführprozesse aller Komponenten wurden die Eingriffe der Bediener auf ein Minimum reduziert. Dies steigert die Prozesssicherheit erheblich. Gefahren wird ein Format. Die Zusammensetzung des Sets kann jedoch flexibel angepasst werden, so etwa die Größe der Kartuschen sowie die Anzahl und Füllvolumina der Ampullen. „Das Aufstellen der riesigen Anlage dauerte lediglich zwei Wochen“, berichtet Britta Bär. Die finale Abnahme bei Heraeus Medical konnte wie geplant im Juli 2018 erfolgreich durchgeführt werden.

Für Sie entscheidend

Für Heraeus Medical hat Optima Automation eine Montage- und Verpackungsanlage für das Knochenzement-Set Palacos Pro realisiert. Palacos Pro revolutioniert das Anmischen und Applizieren von Knochenzement, da es einfacher und sicherer anzuwenden ist als bisherige Systeme. Aufgrund der positiven Erfahrungen von Heraeus Medical hat Optima Automation den Folgeauftrag für eine weitere, umfangreichere Produktionslinie erhalten. 

„Die Chemie hat gestimmt“

Wieso sich Heraeus Medical für Optima Automation als Partner entschieden hat, begründet Britta Bär unter anderem damit, dass „die Chemie einfach gestimmt hat“. Ein Besuch bei Optima Automation in Fellbach und die Zugehörigkeit zur Optima Gruppe als Mutterkonzern von Optima Automation trugen ebenso ihren Teil zur Entscheidung bei. „Ich wusste, dass man es bei der Optima Gruppe mit einem kompetenten Partner zu tun hat, der bereits viele Maschinen im Pharma-Umfeld platziert hat“, so Bär. 

Was den Verlauf des Projekts betrifft, hebt Britta Bär vor allem die gute Kooperation von Optima Automation mit dem Tiefziehverpackungsmaschinen-Hersteller hervor. Auch wurden die Maschinenbediener bei Heraeus Medical durch Optima Automation bestmöglich auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Außerdem lobt sie die Flexibilität von Optima Automation. Musterteile standen beispielsweise erst zu einem relativ späten Zeitpunkt zur Verfügung. Dennoch setzte Optima Automation die Konstruktion fort und erwies sich als flexibler Partner. 

Die Weiterentwicklung des Knochenzements ist noch lange nicht zu Ende. Heraeus Medical entwickelt bereits ein neues System, das dann auch im neuen Gebäude auf einer Produktionslinie von Optima Automation produziert werden soll. In diesem Fall wird Optima Automation zusätzlich die Abfüllanlage für den Knochenzement liefern. Ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit, betont Britta Bär.

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