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Mit negativen Wechselkurseffekten in Höhe von rund 1,5 Mrd. Euro belastet der starke Euro den Umsatzausweis des Technologie- und Dienstleistungsunternehmen erheblich. In der grundsätzlich verbesserten Ertragsentwicklung schlägt sich noch einmal die auch 2013 anhaltend schwierige Situation des Geschäftsbereichs Solar Energy nieder. Das Unternehmen hatte im Frühjahr vergangenen Jahres die Beendigung der Aktivitäten im Bereich der kristallinen Photovoltaik beschlossen.

Nach vorläufigen Zahlen liegt das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) der Bosch-Gruppe ohne die Sonderbelastungen durch die Photovoltaik bei rund 6 % vom Umsatz. Das ist rund ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Die Sonderbelastungen durch die Photovoltaik in Höhe von voraussichtlich 1,3 Mrd. Euro eingerechnet liegt die EBIT-Rendite bei rund 3 % Prozent vom Umsatz. „Die zahlreichen Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität zeigen deutliche Wirkung. Die Fortschritte beim Ergebnis haben unsere Erwartungen sogar übertroffen", sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. 2014 wird Bosch die Arbeit an der Steigerung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit konsequent fortsetzen. Mit Blick auf das angestrebte Umsatzwachstum und die Zielrendite sagte Denner: „Wir haben einen Teil des Weges geschafft. Unser Fokus bleibt weiterhin auf Ertragskraft, Wachstum und Agilität."

Wachstumschancen und neue Marktsegmente
Das Unternehmen will vorhandene Wachstumspotenziale nutzen und neue Marktsegmente erschließen. Die für Bosch relevanten Zukunftstrends sind Energieeffizienz und Vernetzung. Gesellschaftlich sind es die immer älter werdende Bevölkerung in kaufkraftstarken Industrieländern und die schnell wachsende Mittelschicht in den aufstrebenden Ländern in Asien und Lateinamerika. Auch an der Zukunft der Mobilität arbeitet Bosch intensiv. Diese wird elektrisch, automatisiert und vernetzt sein. 2013 hat Bosch zu diesen Trends zahlreiche Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Dazu gehören beispielsweise besonders verbrauchsgünstige Benzin- und Dieseleinspritzsysteme, Fahrerassistenzsysteme wie die Motorrad-Stabilitätskontrolle, die Smartphone Integrationslösung „mySPIN" und Telematikdienstleistungen zum Management von Fahrzeugflotten sowie Robotikanwendungen wie der Rasenmäher „Indego".

Vernetzte Welt - künftig alle Geräte internetfähig
Neue Marktsegmente will Bosch insbesondere mit Lösungen für vernetztes Leben erschließen. „Unsere breite technologische Kompetenz und Präsenz in unterschiedlichen Branchen sind signifikante Vorteile in der vernetzten Welt. Wir wollen diese aktiv mitgestalten und gleichzeitig die geschäftlichen Chancen nutzen. Strategisches Ziel von Bosch sind Lösungen für das vernetzte Leben", sagte Denner. Für viele Menschen ist die Vernetzung bereits Realität. Im Jahr 2015 werden rund 75 Prozent der Weltbevölkerung online vernetzt sein. Im selben Jahr werden es mehr als 6 Mrd. Geräte sein. Nach Einschätzung von Bosch ist dies jedoch erst ein Bruchteil der Möglichkeiten. Das Unternehmen wird zukünftig alle seine elektronischen Geräte internetfähig machen. „Die Vernetzung wird allen unseren Arbeitsbereichen neue Möglichkeiten eröffnen. Sowohl bei der Mobilität, der Industrietechnik und besonders bei der Energie- und Gebäudetechnik - auch in Verbindung mit unseren Gebrauchsgütern", prognostizierte Denner.

Geschäftsverlauf in den Unternehmensbereichen
Die Umsatzentwicklung der Unternehmensbereiche ist ebenfalls von starken Wechselkurseffekten gezeichnet. Besonders betroffen davon sind die Unternehmensbereiche Kraftfahrzeugtechnik und Gebrauchsgüter. Ungeachtet davon entwickelte sich der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik 2013 außerordentlich positiv. Das Geschäft mit Systemen für Benzindirekt- und Dieseleinspritzung legte deutlich zu. Der Geschäftsbereich Car Multimedia war mit Anzeigeninstrumenten und Infotainmentsystemen sehr erfolgreich. In der Industrietechnik konnte das Geschäft mit Verpackungsmaschinen gute Zuwächse verzeichnen. Die weltweite Schwäche des Maschinenbaus hat dagegen zu einem deutlichen Einbruch im Bereich Drive and Control Technology geführt. Im Bereich Gebrauchsgüter war Bosch auch 2013 mit Elektrowerkzeugen sowohl für professionelle als auch für Do-it-yourself-Anwendungen erfolgreich. Die auch 2013 schwierige Situation im Bereich Solar Energy überschattet die Entwicklung im Bereich Energie- und Gebäudetechnik. Der Geschäftsbereich Sicherheitstechnik konnte beispielsweise starkes Wachstum mit Kommunikationsdienstleistungen, der Geschäftsbereich Thermotechnik mit energieeffizienten Brennwertgeräten realisieren.

Aufgrund veränderter gesetzlicher Regularien bezieht Bosch Gemeinschaftsunternehmen mit 50-prozentiger Beteiligung nicht mehr in die Rechnungslegung ein. Dies betrifft im Wesentlichen Bosch Siemens Hausgeräte und ZF Lenksysteme mit einem konsolidierten Umsatzvolumen von rund 7 Mrd. Euro. Die aktuellen Umsatz-, Ergebnis- und Mitarbeiterzahlen sind aufgrund dieser Veränderungen nur bedingt mit den veröffentlichten Kennzahlen für das Jahr 2012 vergleichbar.

(dw)

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