Die Master DM 5 führt in einem Arbeitsgang die Prozessschritte Primerauftrag, Druck, Kaschierung, Veredelung und Weiterverarbeitung aus. „Zu den wichtigsten Vorteilen der DM 5 zählt, dass sie bei mittelgroßen Auftragsgrößen von 2.000 bis 8.000 Metern – den am häufigsten nachgefragten Jobs – sehr wettbewerbsfähig ist. Damit schließt sie eine Lücke, die es aus meiner Sicht zuvor in unserem Prozess gab. Letztlich können wir mit dieser Druckmaschine aber alle Auflagengrößen produzieren”, stellt CEO Roberto Spreafico fest. „Ihre Flexibilität ist ebenfalls ein zentraler Vorteil. Mit ihr lassen sich alle vom Markt geforderten Auftragsarten produzieren – von komplexesten bis zu einfachsten Etiketten. Und das jeweils in einem einzigen Durchgang, was wir ihrer Vielseitigkeit und der ausgezeichneten Integration der digitalen und der analogen Drucktechnik verdanken.”
I. B. E. wurde 1998 in Merate in der Provinz Lecco in Norditalien gegründet und gehört heute zur Spreafin-Gruppe, deren fünf Unternehmen mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen produziert Selbstklebe-, Mehrschicht- und Schrumpffolien-Etiketten für eine Vielzahl italienischer und internationaler Kunden in verschiedenen Branchen, wie vor allem Lebensmittel, Weine und Öle, Haushaltswaren, Körperpflege und andere Industriebereiche. In seiner Produktion verfügt I. B. E. über Offset-, Flexo- und Digitaldruckmaschinen.
Geschwindigkeit ist entscheidend
„Der Etikettenmarkt ist seit jeher kurze Lieferzeiten gewohnt. Vielleicht liegt das daran, dass Etiketten zu den letzten Dingen zählen, die auf Verpackungen geklebt werden. Deshalb ist Geschwindigkeit eine Schlüsselgröße des Erfolgs in diesem Markt”, erklärt Spreafico. „Um den Erwartungen des Marktes gerecht zu werden, müssen wir schnell reagieren können. Manchmal liefern wir Etiketten binnen zwei, drei Tagen. Digitaltechnik und Automatisierung spielen dabei eine wichtige Rolle.” Das I. B. E.-Team sah die Master DM 5 zum ersten Mal auf der Labelexpo Europe 2019 im Live-Betrieb. Beeindruckt von der nativen Auflösung von 1.200 dpi und der Produktionsgeschwindigkeit bis 100 m/min fiel die Entscheidung für Bobst binnen kurzer Zeit.
„Dank der Modularität der Druckmaschine konnten wir eine einzigartige Konfiguration installieren, die unsere spezifischen Anforderungen abdeckt. Gleichzeitig ermöglicht ihr hoher Automatisierungsgrad Kosten- und Zeiteinsparungen. Und er hat unsere Makulatur reduziert”, so Spreafico. Die in Verderio installierte Maschine besteht aus einem UV-Inkjet Digitaldruckmodul und vier Flexodruckwerken – zwei vorgelagerten und zwei nachgelagerten, vor allem für die Verarbeitung von Pantone- und Metallfarben, Primern und den Lackauftrag. „Ein großer Vorteil der DM 5 ist die Inline-Veredelung. Sie erhöht den Wert unserer Produkte, ohne in der Produktion einen Flaschenhals zu bilden. Wir haben uns entschieden, alle Optionen für die Weiterverarbeitung und die Veredelung zu integrieren, um in einem Durchgang hochwertige Etiketten produzieren und so am besten alle Märkte und Industriebranchen bedienen zu können. Das gilt zum Beispiel für Kosmetik- und Weinetiketten, die in der Veredelung ein besonders hohes Niveau erfordern“, erklärt Spreafico.
Dank ihrer modularen Plug-and-play-Architektur ist die Linie also flexibel an individuelle Kundenanforderungen anpassbar. Von den PDF-Dateien bis zu den fertigen Etiketten mit einem kundenspezifischen Mix aus Inline-Modulen für Primer, Druck, Veredelung und Weiterverarbeitung. „Unseren Kunden geht es immer mehr um die Effizienz in der gesamten Fertigung. Wir beraten sie hier über die richtige Maschine für den richtigen Job“, so Patrick Graber, Strategic Marketing Manager, Labels, Bobst. „So helfen wir unseren Kunden, ihre gesamte Produktionsumgebung zu optimieren.“
Die Master DM 5 wurde mit dem Ziel eines hohen Automatisierungsgrades entwickelt, wobei jedes ihrer Module mit digitaler Technik gesteuert wird. Das gilt zum Beispiel für Digi-Flexo für vollständig digitales Einregistern und Drucksteuerung. Digi-Flexo sorgt auch für die Registergenauigkeit zwischen den digitalen und den Flexodruckwerken – und das sowohl vor als auch nach dem Digitaldruck. Folglich kann sich der Maschinenführer darauf verlassen, dass die Maschine autonom registerhaltig arbeitet. Die Ergebnisse sind ultrakurze Rüstzeiten, eine außergewöhnlich hohe Verfügbarkeit der Druckmaschine und eine herausragende Wiederholbarkeit.
Spreafico: „Über ihre digitale Technik hinaus ist die Automatisierung der konventionellen Drucktechnik ein weiterer Grund, warum wir uns für die DM 5 entschieden haben. Die Flexodruckwerke sind gut integriert und jedes von ihnen ist mit einer Kamera für die automatische Registersteuerung ausgestattet. Zudem lässt sich die Druckmaschine sehr leicht bedienen. Sie erlaubt Auftragswechsel on-the-fly und den Wechsel der semi-rotativen Stanzwerkzeuge ohne Unterbrechung der Produktion. Ihr Makulaturmatrixsystem wiederum ermöglicht es uns, für unsere Kunden selbst mit kompliziertesten Formen zu arbeiten.” Laut Spreafico sind die mit der Maschine erreichbaren Rüstzeiten mit denen im Digitaldruck vergleichbar – obwohl bei der Master DM 5 bei hochwertig zu veredelnden Druckaufträgen mehrere verschiedene Prozesse zum Einsatz kommen.
Eine Druckmaschine für alle Anforderungen an die Etikettenproduktion
Angesichts der Breite der Anwendungen, die sich mit der Bobst Master DM 5 abdecken lassen, konnte I. B. E.Aufträge aus dem Offset- und dem Siebdruck auf die All-inline-Etikettendruckmaschine übernehmen. Spreafico: „Dank der vier Flexodruckwerke, des Delam/Relam-Moduls und der Inline-Kaschierung können wir ohne Unterschiede flexibel alle Arten von Etiketten produzieren. Das gibt uns auch die Möglichkeit an die Hand, schnell Etiketten zu reproduzieren, die üblicherweise mit anderen Druckverfahren wie dem Offsetdruck, dem tonerbasierten Digitaldruck oder dem reinen Flexodruck hergestellt werden.”
Zu den Materialien, die mit der Druckmaschine verarbeitet werden können, zählen unter anderem Selbstklebeetiketten – aus Papier, PET, BOPP und PVC – trägerloses Papier (mindestens 80 g/m²), leichter Karton bis zu 180 g/m² und optional trägerloses Folienmaterial. Bei dem Unternehmen war man positiv überrascht, dass sich mit der Druckmaschine sogar Weinetiketten produzieren lassen. „Einige Weinetiketten, die wir auf weniger strukturierte Papiere drucken, konnten wir sogar vom Offsetdruck auf die DM 5 übernehmen“, erklärt Spreafico.
Darüber hinaus hat man bei I. B. E. festgestellt, dass die Haltbarkeit der Drucke auch ohne Kaschierung mit der des Siebdrucks mithalten kann. Das spart Kunststoff ein, verringert die Dicke der Etiketten und vereinfacht den Finishing-Prozess. Laut Spreafico sind die Druckfarben hochgradig beständig gegen Abrieb und Chemikalien, sodass mit der Maschine auch Etiketten für Anwendungen in der Chemie hergestellt werden können.
Apropos Druckfarben: Die Farbe Weiß gilt beim Ink-jetdruck als besonders problematisch. Die Master DM 5 All-in-one-Etikettendruckmaschine bietet hier eine Lösung: Weiß wird mit einem Flexo-Modul gedruckt. Dadurch werden nicht nur Kosten gespart, sondern das Weiß ist auch ein echtes, extremes Weiß.
Die neue All-in-one-Etikettendruckmaschine ist nicht nur in Italien, sondern auch in USA, Belgien, Frankreich, Spanien und Polen im Einsatz. „Auf unserer Open-House-Veranstaltung im Bobst-Kompetenzzentrum in Florenz hatten wir aber auch Gespräche mit potenziellen Kunden aus Deutschland“, berichtet Francois Martin, Marketing & Communication, Bobst Group.
Die Digitalisierung des gesamten Druckprozesses angefangen beim Druck über die Veredelung hin zum Finishing geht weiter. Davon ist Francois Martin überzeugt. „Eine stärkere Digitalisierung und Automatisierung und neue Geschäftsmodelle erfordern neue Antworten der Industrie. Der Web-to-label-Bereich beispielsweise wird stark wachsen, denn er bedient den Markt für kleine und mittelständische Kunden wie beispielsweise Start-up-Unternehmen“, erläutert Martin. „In diesem Bereich zählen der Preis und die Flexibilität. Die Kunden möchten alles on demand bestellen.“