Das Packaging wird am Point of Sale bewusst eingesetzt, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Denn: Die Ausstrahlung des Produktes ist ein Zusammenspiel von Inhalt und Verpackung. Unternehmen können ihre Innovationen in Glasverpackungen gezielt in Szene setzen, da sie sich trotz ähnlicher Formen individuell gestalten lassen – zum Beispiel durch das Etikettendesign – und somit das Produkt aufwerten.
Außerdem entsprechen Glasverpackungen den Ansprüchen vieler Verbraucher in puncto Wertigkeit und Schutz. Sie bewahren den Geschmack des Füllguts optimal, da sie praktisch inert sind. Das bedeutet, dass keine Wechselwirkung zwischen Inhalt und Verpackung stattfindet und die Aromen erhalten bleiben. Außerdem punktet Glas damit, dass es zu 100 % ohne Qualitätsverlust unendlich oft recycelbar ist. Diese Vorteile bringen Hersteller unterschiedlichster Produkte dazu, auf Glas zu setzen. Die folgenden vier Beispiele aus der Food-Welt zeigen, wieso Glas auch für innovative oder für zunächst für eine Glasverpackung untypisch scheinende Produkte ideal ist.
Knödelkult: Knödel im Glas aus gerettetem Brot
Das Start-up Knödelkult aus Konstanz hat es geschafft, dem Klassiker unter den Beilagen ein neues Image zu schenken und sich dabei gleichzeitig gegen Lebensmittelverschwendung zu engagieren. Die Idee, Knödel aus Brotresten herzustellen, entstand bei einem Stammtisch, berichtet Gründer Felix Pfeffer von den Anfängen des Start-ups: „Unser damaliger Mitgründer erzählte bei einem Stammtisch von der Idee, eine Knödelmaschine für Bäckereien zu bauen, damit diese ihr Restbrot verwerten können. Mit seinem Brotrettungsplan, seiner ansteckenden Leidenschaft für Knödel und etwas Wissen über die deutsche Knödelkultur hat er unsere Mitgründerin Janine und mich direkt mitgerissen. Aus der Maschine wurde schließlich die heutige Knödel-im-Glas-Idee.“ Die Semmelknödel des Start-ups gibt es in fünf verschiedenen Sorten: Speck & Zwiebeln, Petersilie, Karotte & Curry, Mohn & Mandeln und Apfel & Zimt. Dabei haben alle – neben der Grundrezeptur – eines gemeinsam: Sie sind in Glas verpackt. „Wir wollten unserer neuartigen Knödel-Idee natürlich auch eine Verpackung geben, die hervorsticht. Ich meine, wer hat schon mal Knödel im Glas gesehen? So haben wir neben der Lebensmittelrettung noch ein weiteres Plus in Sachen Nachhaltigkeit geschaffen, denn Glas ist zu 100 Prozent unendlich oft recycelbar. Außerdem ist es eine moderne und stylishe Verpackung“, sagt Pfeffer. Das Unternehmen hat mittlerweile viele Partnerbäckereien gefunden, die täglich unverkauftes Brot zur Verfügung stellen, das in einem Schwarzwälder Familienbetrieb zu Knödeln verarbeitet wird. So wird der Knödel im Glas stetig weiterentwickelt und von seinem leicht angestaubten Beilagen-Image befreit.
Cofi Loco: Biokaffee aus der Mehrwegflasche
Die Rösterei Cofi Loco aus Siegburg hat einen innovativen Weg gefunden, frisch geröstete Kaffeebohnen anzubieten – und zwar in der Mehrweg-Glasflasche. „The Message is the bottle“, sagt Uwe Prommer, Gründer von Cofi Loco. „Wir haben mit unserem Biokaffee in der Glasflasche die Idee des nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Kaffeegenusses zu Ende gedacht. Unsere Bohnen werden direkt nach der Röstung in eine Glasflasche gefüllt, die mit einem patentierten Aromadeckel verschlossen wird. Die Bohne reift in der Flasche weiter, da durch die innovative Konstruktion der überschüssige Druck sehr schonend entweichen kann.“ Durch den von der Premiummanufaktur eigens entwickelten Verschluss und dank der Tatsache, dass Glas praktisch inert ist, bleibt das volle Aroma des Kaffees in der Flasche erhalten. Den 100 % biozertifizierten Kaffee aus der lokalen Rösterei gibt es als Espresso und als Café Crema in den Sorten „Peru Peru“ und „Red Mexican“. Bei der Entwicklung des Kaffees setzt das Unternehmen auf fairen Handel und den Schutz der Umwelt. Mit dem Ziel, die klassische Verpackung für Kaffee abzulösen. „Wir dachten lange Zeit darüber nach, wie wir den Kaffee am besten unter dem Zero-Waste-Ansatz verpacken können. Daraus entstand die Idee der Coffee Bottle – eine umweltfreundliche Mehrwegverpackung für Kaffee, die bis zu 50-mal wieder befüllt und anschließend recycelt werden kann“, so Prommer. Ein ganzheitlich nachhaltiges und innovatives Konzept.
Viva Maris: Natürliche Algen-Bio-Soßen
Ein Unternehmen, das bei seinen Produkten auf eine vielversprechende Pflanzengruppe setzt, ist die Viva Maris GmbH aus Schenefeld in Schleswig-Holstein. Die Soßen, Shots, Gewürze & Co. werden mit Algen hergestellt. „Algen sind ein einzigartiges Nahrungsmittel mit hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf Geschmack, Nährwert und nicht zuletzt Nachhaltigkeit. Meeresalgen haben im Vergleich zu unserem klassischen Gemüse einen hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen und geschmacklich viel zu bieten“, erzählt Claudia Busse-Uhrig, Geschäftsführerin der Viva Maris GmbH. „Da wir unser nachhaltiges Denken auf ganzer Linie umsetzen möchten, setzen wir bei unseren Produkten auf Glas als Verpackung. Es ist zu 100 Prozent unendlich oft recycelbar und aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Damit ist Glas – passend zu unseren Algen – eine meeresfreundliche Verpackung.“ Neu im Sortiment von Viva Maris sind die biozertifizierten Soßen „würzige Algen-Paprika-Sauce“, „fruchtige Algen-Tomaten-Sauce“ und „cremige Algen-Rahm-Sauce“. Alle drei Sorten sind vegan beziehungsweise vegetarisch, glutenfrei, ohne künstliche Zusatzstoffe und als Begleiter herzhafter Beilagen gedacht. Die neuen Produkte ergänzen das bestehende Portfolio optimal und rücken die Alge als Nahrungsmittel weiter in den Fokus. Zusätzlich setzt das Unternehmen damit ein Zeichen für die Natur: Das Unternehmen spendet pro verkauftem Glas zwei Cent an die Meeres-Bildung.
Die Großmutter pflegt zu sagen, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. Die Gründer von Heyho sehen das genauso und haben für das perfekte Frühstück ihr Granola-Müsli entwickelt – verpackt im individuell gestalteten Gläschen.
Heyho: Bio-Granola zum Frühstück
Eine Innovation im Müsli-Regal, da das Produkt typischerweise bisher nicht in Glas verpackt wurde. Als Basis für die Frühstückspakete dienen gesüßte und gebackene Haferflocken, die Granola genannt werden. „Wir wollten unsere Granola-Kreationen von Anfang an vegan halten und süßen sie deswegen nicht mit Honig, sondern mit Agavendicksaft. Gebacken werden sie in Kokosöl“, erzählt Geschäftsführer Stefan Buchholz. „Bei der Verpackung haben wir uns für Glas entschieden. Das sieht toll aus, bewahrt den Geschmack unserer Granolas und ist superpraktisch – für zu Hause und zum Mitnehmen.“ Die Kreationen entstehen in der eigenen Rösterei in Lüneburg und werden dort auf Blechen in Handarbeit geröstet. Die Hände, die sich darum kümmern, sind Teil der selbsternannten „Haferbande“ hinter Heyho. „Wir haben Heyho aus der Motivation gestartet, positiven gesellschaftlichen Wandel durch soziales Unternehmertum aktiv mitzugestalten. In der Rösterei schaffen wir deshalb Perspektiven für Menschen, die aufgrund von Brüchen in ihrer Lebensgeschichte vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. Kurz: Wir stellen keine Menschen ein, um Hafer zu rösten, sondern rösten Hafer, um Menschen einzustellen“, so Stefan Buchholz. Das Team von Heyho beweist soziale Stärke und kreiert dabei Frühstück in Bioqualität. Das Müsli ist in den Sorten Peanutbutter & Schoko-Chunks, Apfelchips & Haselnüsse, Himbeeren & Kokos-Chunks, mit karamellisierten Nüssen & Salz, Schokobrezeln & Crunch-Monde und Chai-Gewürze & Sultaninen erhältlich.
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