Zwei alte Glasflaschen von Gerolsteiner

Zeitzeugen: links Sprudelflasche aus den Fünfzigern mit Drahtbügelverschluss; rechts Flasche aus den Dreißigern mit Innen-Schraubkork.

Er gründete die Gerolsteiner Sprudel W. Castendyck und füllte erstmals Mineralwasser in Tonkrüge ab. Der hohe Anteil an Kohlensäure brachte dem Wasser eine Empfehlung des geheimen Hofrates Prof. Dr. Fresenius ein, die den Erfolg und Absatz des Getränks unterstützte. Bereits 1889 wurden roter Stern und Löwe als Schutzmarke eingetragen.

1998: Gerolsteiner setzte auf PET

Ab 1900 wurde Gerolsteiner in Glasflaschen abgefüllt und der Jahresabsatz lag bei 3,2 Mio. Flaschenfüllungen. Ende der Zwanzigerjahre begann der Export in die USA und ein paar Jahre später gab es die ersten Flaschen mit Innenkorken zum Schrauben. 1948 nahm die Firma nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg den Abfüllbetrieb wieder auf. Zu dieser Zeit waren die Flaschen mit Drahtbügelverschlüssen versehen. Die Übernahme vieler kleinerer, ortsansässiger Brunnenbetriebe führte dazu, dass Gerolsteiner im Jahre 1954 bereits über 100 Mio. Flaschen abfüllte.

1998 wurde zu einem Meilenstein der Firmengeschichte, als man nach langjähriger Entwicklung und gegen den Widerstand der Umweltverbände eine durch Streckblasen hergestellte Mehrwegflasche aus PET auf den Markt brachte. Der Verbraucher akzeptierte die leichte, glasklare und „unkaputtbare“ Kunststoffflasche und eine Packungsrevolution nahm ihren Lauf.

Werbung in den Medien, Sport-Sponsoring und passende Slogans halfen den Erfolg fortzuschreiben. Slogans wie: „Sein Erfolg ist der Geschmack“ (1984), „Der Durst kann was erleben“ (1998) oder „Der Stern des guten Geschmacks“ (2000) blieben im Gedächtnis.

Im Laufe der Jahre wurde das Angebot um Schorlen, Limonaden, Fruity Waters, Wasser mit Geschmack  und Tee erweitert. 2019 verabschiedete sich Gerolsteiner von der bekannten Perlenflasche und setzt seither auf ein eigenes Flaschendesign.

2023 beschäftigte das Unternehmen, das zu 51,6 % der Bitburger Holding gehört, circa 850 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von circa 350 Mio. Euro.

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