Scannersystem

Statischer Barcode vs. dynamischer 2D in Retail Code: wenige, unveränderbare Informationen vs. hohe Informationsdichte bei gleichem oder gar geringerem Platzbedarf. (Bild: Rea)

Auf manchen Verpackungen ist das Design vor lauter Kennzeichnungen kaum sichtbar: Da drängen sich Nährstofftabelle, EAN-Code, Mindesthaltbarkeitsdatum und Chargennummer, oft gesellt sich ein QR-Code zu einem Anwendungsvideo oder Gewinnspiel hinzu, daneben klebt ein Heftchen mit Rezeptvorschlägen. Diesen Wildwuchs soll der neue 2D-Code etwa als Digital-Link-Ausführung beenden und alle Informationen alleine liefern – und noch viel mehr. Das aus Pixelpunkten bestehende Quadrat kann alle Zielgruppen passgenau bedienen: von der Logistik über Groß- und Einzelhandel bis zum Endverbraucher.

Die derzeit zur Produktkennzeichnung üblichen Barcodes sind eindimensional. Mit parallelen Strichen in diversen Stärken und Abständen codieren sie ausschließlich die fixe Artikelnummer (GTIN) auf der jeweiligen Produktverpackung. Deshalb bezeichnet man sie als „statisch“.

Allein die Optik des aus einem verpixelten Quadrat bestehenden Codes zeigt, dass mit ihm neue Zeiten anbrechen sollen. Und schon die Zahlenkolonne, aus der der neue 2D-Code entwickelt wird, gibt mehr preis als nur die Artikelnummer – nämlich variable Daten, was ihn zu einem dynamischen Code macht. In der Lebensmittelindustrie enthält er auch Chargennummer und Mindesthaltbarkeitsdatum des jeweiligen Produkts. Das bietet dem Handel vielfache Vorteile:
Die eindeutige Identifikation von Waren dient der Rückverfolgbarkeit und ermöglicht Groß- oder Einzelhändlern, Produkte gezielt auszusortieren, statt ganze Lieferungen zu vernichten.

  • Rückrufe können effektiver umgesetzt werden.
  • Produkte sind leichter als sicheres Original auszumachen.
  • Über die Haltbarkeit sind automatische Preisnachlässe möglich, wenn Händler einen Zeitraum vor Ablauf voreinstellen, in dem die Kasse den ausgelesenen Preis senken soll.
  • Das kann das Food-Waste-Management verbessern und zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen beitragen.
Kassiererin, die Ware scannt.
Ein einziger Code für Logistik, Lagerhaltung, Kasse und Verbraucher – und das Verpackungsdesign kann wieder in den Vordergrund rücken. (Bild: Rea)

Tor zu Welten an Informationen

In seiner Bilddarstellung hat der Code die Form eines zweidimensionalen Pixel-Quadrats. Das kann ein QR-Code oder ein Data Matrix Code sein. Beide ermöglichen eine Fehlererkennung und auch -korrektur und sind dadurch auch dann noch gut lesbar, wenn sie bis zu 30 % beschädigt sind. Doch wo der QR-Code meist nur zu einer statischen Webseite führt, kann der Neuling viel mehr.

Denn der Clou an dem neuen Code ist: Die zugrunde liegende Zahlenkolonne ist eine URL, die zu einer Webseite führt. Die dort hinterlegten Informationen und Inhalte können jederzeit modifiziert, aktualisiert oder auch komplett ausgetauscht werden – ohne dass der 2D-Code verändert und Etiketten oder Verpackungen neu bedruckt werden müssen.

Die Datenquelle kann anhand der kodierten Charge, Mindesthaltbarkeitsdatum oder sogar einer Seriennummer den Anwender genau zu der Information für ein spezifisches Produkt unter Tausenden führen. Beim GS1 Digital Link kann Ziel des Codes ein Web-Portal mit einer eingebauten Weiche sein, „Resolver“ genannt. Wer das Quadrat mit einem internetfähigen Gerät scannt, gelangt durch intelligente Weiterleitung automatisch zur richtigen Datenquelle. Denn der Resolver erkennt, wer den Code gescannt hat und leitet den Anwender zu der für seine Zielgruppe entwickelten Umgebung weiter.

Damit ist der 2D-Code das Tor zu einem Universum an Informationen, das jedem Besucher das Fenster zur für ihn gestalteten Welt öffnet. So können Logistikunternehmen beispielsweise den Zielmarkt des Artikels sehen, Händler sich einen Überblick über Lagerbestände einer bestimmten Charge verschaffen, Einzelhändler sich für die Produktpräsentation inspirieren lassen.

Die dem 2D-Code zugrunde liegende Zahlenkolonne ist eine URL. Die dort hinterlegten Informationen und Inhalte können jederzeit modifiziert, aktualisiert oder auch komplett ausgetauscht werden.
Die dem 2D-Code zugrunde liegende Zahlenkolonne ist eine URL. Die dort hinterlegten Informationen und Inhalte können jederzeit modifiziert, aktualisiert oder auch komplett ausgetauscht werden. (Bild: Rea)

Produkt wird Touchpoint für Kundenbindung

Eine Hand, die eine Flasche hält und eine Hand, die ein Smartphone hält.
Schon vor dem Kauf dient der neue Code Verbrauchern als Tor zu einem Universum an Informationen. (Bild: Rea)

Der 2D-Code hat auch das Potenzial, die Kommunikation mit dem Kunden zu verbessern. Hinterlegte Zutatenlisten, Herkunftsnachweise und Nährwerte steigern die Transparenz und das Vertrauen in Produkt und Hersteller. Gewinnspiele, Rabattaktionen oder saisonale Rezepte können die Markentreue stärken. Hersteller können ihre Kunden auf der Customer Journey begleiten, indem sie über den Code Informationen bereitstellen, die vor dem Kauf interessant sind, und auch solche, die danach wertvoll sind. Und das alles in der jeweiligen Sprache des Nutzers. Die Hersteller selbst können darüber, wie oft der Digital-Code von wem gescannt wurde, Rückschlüsse für ihre Produktentwicklung ziehen.

Damit wird jedes einzelne Produkt zum Touchpoint für Kundenbindung, Kommunikation und Marketing – und bietet auch im stationären Handel Möglichkeiten, die bisher den Wettbewerbsvorteil des E-Commerce ausgemacht haben. Und das über einen einzigen Code, der viel weniger Raum einnimmt als die aktuelle Vielfalt an Kennzeichnungen und alle weiteren verzichtbar macht. Auf Verpackungen rückt wieder ihr attraktives Design in den Vordergrund.

Was aber brauchen Hersteller und Handel, um die Vorteile des neuen Codes auszuschöpfen? Und: Was ist zu tun, falls er sich nicht durchsetzt?

Vielerorts wird der statische EAN-Code noch mit Offsetdruck oder Tiefdruck aufgebracht, was sich für die Applikation dynamischer Codes nicht eignet. In vielen Bereichen wurde bisher auf die CIJ-Technologie (CIJ = Continuous Inkjet) gesetzt. Doch mit ihrer geringen Druckauflösung ist die entwickelte Schriftqualität nur bedingt geeignet, bei hohen Geschwindigkeiten 2D-Kassen-Codes in guter Qualität für hohe Erstleseraten am Point of Sale zu drucken. Wer die Entwicklung nicht verpassen möchte, sollte jetzt auf moderne, hochauflösende und wartungsfreie Drucksysteme umstellen. Sie sollten sich einfach und schnell in die Steuerung von Fertigungsmaschinen integrieren lassen und über Schnittstellen die Inhalte für den Druck von 2D-Codes mit variablen Daten beziehen können. Zudem sollten sie auch noch die bisherigen Codes drucken können – in der Übergangszeit oder für einzelne Marktteilnehmer, die sich gegen den 2D-Code entscheiden oder noch mehr Zeit zur Umstellung benötigen.

Es stellt sich aber nicht nur die Frage nach geeigneten Systemen für die verlässliche Kennzeichnung, sondern auch nach geeigneten Mitteln, die Codequalität für hohe Erstleseraten sicherzustellen. Denn mit Verwendung eines Codes für die gesamte Prozesskette gewinnt neben seiner Applikation auch die Überwachung der Druckqualität an Bedeutung. Herstellern ist daher zu empfehlen, unmittelbar nach dem Aufbringen und vor dem Versand der Ware die Codequalität zu verifizieren – inline oder zumindest aber stichprobenweise.

Umstellung mit Kennzeichungsexperten

Wer Kundenbeziehungen verbessern, Prozesse optimieren und Produktdesigns von unnötigen Kennzeichnungen befreien möchte, hat jetzt die Chance, mit Rea Elektronik die Substitution alter Drucksysteme durch hochauflösende Thermal-Inkjet-Technologie (TIJ), Laser- oder Etikettiersysteme anzugehen. Rea Elektronik stellt für all diese Anforderungen mit seinen Produktlinien Rea Jet, Rea Label und Rea Verifier zur industriellen Kennzeichnung, Etikettierung und Code-Prüfung ein umfassendes Portfolio bereit. Das Unternehmen ist GS1 Solution Provider und mit seinen Fachleuten im nationalen 2D-Expertenkreis von GS1, der die globale Migration zum 2D-Data-Matrix-Code begleiten und seine Spezifikationen ausarbeiten soll.

Die Produktfamilie Rea Jet HR, TIJ-Drucksysteme auf Kartuschen-Basis, bringt Kennzeichnung mit großer Geschwindigkeit und hoher Qualität direkt auf das Produkt oder dessen Verpackung. Mit geeigneten Tinten kann auf Papier, Kunststoff, Folien oder Metall direkt gedruckt werden, auch im Rea Nass-in-Nass-Druckverfahren. Für die Kennzeichnung von Sekundärverpackungen empfehlen sich die Rea Jet Piezo-Drucksysteme wie der neue Rea Jet Up, der auch auf glatten Untergründen – etwa gestrichene und lackierte Flächen – kontrastreich und zuverlässig kennzeichnet.

Die Laserkennzeichnungssysteme von Rea Jet markieren mit gebündeltem Licht unverlierbar ohne Verbrauchsmittel direkt auf Papier, Kunststoff, Keramik oder metallische Oberflächen.

Und überall dort, wo eine direkte Kennzeichnung mit Tintenstrahldruckern oder Laser nicht infrage kommt, bieten sich Etikettierlösungen von Rea Label an – vom einfachen Etiketten-Tischdrucker bis zur komplexen Etikettieranlage. Die Rea Verifier Systeme zur Prüfung stellen inline oder stichprobenartig sicher, dass Codes fehlerfrei und mit hoher Qualität gedruckt wurden – gemäß der internationalen Normvorgaben und mit hohen Erstleseraten an der Kasse. Die Kassensysteme von Rea Card schließlich können den neuen 2D-Code bereits lesen und verarbeiten.

Und sollte sich der 2D-Digitalcode trotz seiner vielen Vorteile doch nicht durchsetzen, haben Hersteller mit der Umstellung auf flexible und hochleistungsfähige Drucksysteme doch einen wichtigen Schritt zur Modernisierung ihrer Kennzeichnung und Kostenreduktion getan.

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REA Elektronik GmbH

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