Der schweizweit erste Laserschneider Digicut ging bei der Brogle Druck AG im September in Produktion. Das in Gipf-Oberfrick ansässige Unternehmen ist ein klassischer Druckereibetrieb und hatte den Schwerpunkt bislang auf dem Bogenoffset in den Formaten 37 cm × 52 cm und 53 cm × 75 cm gelegt. Im vergangenen Januar investierte die Brogle Druck AG in ein Bogen-Inkjet-System Truepress-Jet-SX von Screen und vollzog den Schritt in den Highend-Digitaldruck. Doch fehlte der Brogle Druck AG das geeignete Werkzeug, um die digitale Produktion in der Weiterverarbeitung fortzusetzen.
Die beiden Geschäftsführer Roger Brogle und Thomas Obrist hielten nach einem Schneideplotter Ausschau. Darauf wollten sie Werbedrucksachen für den Point of Sales und Verpackungsmuster in Einzelanfertigung und Kleinstserien schneiden, rillen und perforieren, „Unsere Kunden fragen vermehrt nach derartigen Produkten“, sagt Roger Brogle.
Rasch ließen Roger Brogle und Thomas Obrist die Idee mit dem Schneideplotter fallen, als sie vom Laserschneider Digicut hörten. Sofort stand fest, dass sie die Lösung gefunden hatten. Denn der Digicut von Polar kann viel mehr als ein Plotter. Zum Schneiden, Nuten und Perforieren kommt das Gravieren hinzu. Die berührungslose Schneidetechnik mittels Lasers ist auch feinen Zeichnungen gewachsen, die auf einem Plotter nicht möglich sind. Und wie ist es mit Schmauchspuren? „Minimal“, antwortet Roger Brogle, er könne die Energie des Lasers fein dosieren, die Ränder blieben weitgehend sauber.
Durch die Investition in die Digitaldrucktechnologie und den Laserschneider Polar Digicut baut das Unternehmen neben dem Geschäft mit dem Bogenoffsetdruck ein neues Standbein auf. Der Bogenoffsetdruck werde in absehbarer Zukunft seinen Stellenwert unverändert behalten, sagt Roger Brogle. Er sieht aber im digitalen Segment mit dem Inkjet-Drucksystem und dem Laserschneider Digicut für das Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten, zumal die Brogle Druck AG mit den neuen Leistungen in der Region einzigartig sei.
Dass der Laserschneider nicht lediglich der Weiterverarbeitung dient, sondern ein eigenständiges Produktionssystem ist, schätzt Roger Brogle besonders. Die Arbeit auf dem Digicut hänge nicht von einem vorgängigen Druckprozess ab. Den Laserschneider könne er als autonome Maschine nutzen, mit weißem und farbigem Papier und anderen Werkstoffen arbeiten, das Material weitgehend frei gestalten und transformieren. «Das macht den besonderen Reiz des Digicut aus», hält Roger Brogle fest.