Ceresana untersucht den europäischen Markt für Verschlüsse
Markt
12. Sep. 2014 | 10:01 Uhr | von Melanie Swiatloch
Marktstudie
Ceresana untersucht den europäischen Markt für Verschlüsse
Kunststoff, Metall oder Kork? Das Marktforschungsunternehmen Ceresana hat den europäischen Markt für Verschlüsse in unterschiedlichen Anwendungsgebieten untersucht, zum Beispiel für Limonaden, Wasser, Fruchtsäfte, Bier sowie Wein und Spirituosen, aber auch für Lebensmittel und Kosmetik und Pharma. In ihrer aktuellen Studie prognostizieren die Marktforscher, dass in Europa der Verbrauch dieser alltäglichen Gebrauchsgegenstände bis zum Jahr 2021 auf 460 Mrd. Stück steigen wird.
Aufgeschlossen für neue Materialien: Ceresana untersucht den europäischen Verschlüsse-Markt. (Bild: Ceresana)
Durch geringes Gewicht und vielseitige Einsetzbarkeit bieten Kunststoffe für Verpackungen oft Kostenvorteile, sie erleichtern Handling und Verarbeitung und eröffnen neue Möglichkeiten für das Design. Kunststoffbehälter werden meist mit Verschlüssen aus Kunststoff kombiniert. Deren Qualität werde ständig verbessert - und so dringen sie in immer mehr Verpackungssegmente vor, so Ceresana. Der Markt für Kunststoffverschlüsse profitiere besonders vom Siegeszug der PET-Einwegflasche. Wachstumsfaktoren seien aber auch die zunehmende Nachfrage nach abgepacktem Wasser sowie der vermehrte Verbrauch von kleineren Packungen und Dispenser-Systemen. Traditionell für Verschlüsse genutzte Materialien wie Aluminium, Weißblech oder Kork verlieren laut Ceresana dementsprechend Marktanteile. In der Kosmetik- und Pharmaindustrie gehe der starke Zuwachs der Kunststoffverpackungen auf Kosten von Glasbehältern. Ein Vorteil für die Hersteller sei, dass Kunststoff als Universalwerkstoff praktisch bei allen Gebinden eingesetzt werden kann und folglich der Markt für Plastikverschlüsse nicht so eng an bestimmte Packmittel gebunden ist, wie zum Beispiel Kronkorken an den Absatz von Bierflaschen. Eine Ausnahme sei allerdings das Segment Wein: Rebensaft wird zunehmend mit Metallverschlüssen verkauft.
Was wird aus Kork?
Immer häufiger werden Kunststoffstopfen und insbesondere Metallverschlüsse als Wein-Verschlüsse eingesetzt, um Kosten zu sparen und nachteilige Wirkungen von Naturkork auf den Geschmack des Weines zu vermeiden. In Spanien, Italien, Frankreich und Portugal, dem Hauptanbaugebiet der Korkeiche, geht die Substitution durch Kunststoff- und Metallverschlüsse laut Ceresana nur langsam voran: Dort werden traditionell Weine angebaut, welche die spezifischen Eigenschaften der Korkverschlüsse, zum Beispiel Sauerstoffaustausch, für den Nachreifeprozess benötigen. In anderen Märkten, etwa Griechenland oder Österreich, ginge der Anteil von Kork dagegen rasch zurück. Das größte Wachstum verzeichneten derzeit Schraubverschlüsse aus Aluminium, so Ceresana. Sie sind praktisch, da zur Öffnung der Flasche kein Hilfsmittel nötig ist und die Flasche außerdem einfach wieder verschlossen werden kann.
Trends erzwingen Innovationen
Den Markt für Verschlüsse beeinflussen zum Beispiel staatliche Regulierungen, aber auch allgemeine Trends wie Convenience, steigende Frauenbeschäftigung, Nachhaltigkeit oder Lightweighting. In vielen etablierten Industriestaaten spielt neben den Auswirkungen der Wirtschaftskrise, etwa steigende Arbeitslosigkeit und damit sinkende verfügbare Einkommen, auch die demographische Entwicklung eine Rolle. Ceresana erwartet eine steigende Nachfrage nach technisch anspruchsvolleren Verschlüssen, zum Beispiel Originalitätsverschlüssen und Spendern. Erklärtes Ziel der Industrie bleibe dabei die Gewichtsreduzierung, denn leichtere Verschlüsse verringern Rohstoffverbrauch, Transportkosten und Umweltbelastung. Kindersichere Verschlüsse gewännen vor allem im Wachstumssegment Pharma weiter an Bedeutung. In vielen Ländern lässt eine alternde Bevölkerung das leichte Öffnen eines Verschlusses sowie die ebenso einfache Wiederverschließbarkeit wichtig werden. In diesem Zusammenhang würden innovative Dispenser-Systeme eine noch bessere Dosierbarkeit und Handhabung gewährleisten müssen, so Ceresana.
Weitere Informationen: www.ceresana.com/de/marktstudien
(Bild: Ceresana)
(mns)
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