Etikettenrollenhalterung für Arbeitsrolle (rechts) und Bereitstellungsrolle (links).  Nach dem automatischen Spleiß wird die Bereitstellungsrolle in die Position der Arbeitsrolle gedreht.

Etikettenrollenhalterung für Arbeitsrolle (rechts) und Bereitstellungsrolle (links). Nach dem automatischen Spleiß wird die Bereitstellungsrolle in die Position der Arbeitsrolle gedreht. (Bild: Verpackungstechnik Jetter und B+B Automations- und Steuerungstechnik)

Ein permanenter Rollenwechsel ist aber selbst bei Etikettiermaschinen mit geringer Leistung erforderlich. So enthalten Rollen der vielfach verwendeten Booklet-Etiketten wegen der Dicke häufig nur 500 Stück oder weniger. Die Folge sind unzählige Unterbrechungen des Etikettiervorgangs und ein hoher Personalbedarf an der Maschine.

Um ein unterbrechungsfreies Etikettieren trotz Rollenwechsels sicherzustellen, werden in die entsprechenden Etikettieranlagen häufig doppelte Etiketten-Spendesysteme eingebaut. Dadurch entstehen aber deutlich höhere Investitionskosten, zum einen an den Systemen selbst und zum anderen durch den Mehraufwand für doppelte Codier- und Kontrolleinrichtungen. Nicht zuletzt benötigen solche gedoppelten Systeme viel Platz, der oft gar nicht vorhanden ist oder besser anders genutzt werden könnte. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der der erhöhte Aufwand für Qualifizierung, Validierung und Funktionsprüfungen von Kontrolleinrichtungen in Branchen mit hohen Sicherheitsanforderungen, sowohl bei der Maschineninstallation als auch im laufenden Betrieb.

Technisch einfacher Spleißkopf

Dieser ganze Prozess lässt sich auch wesentlich einfacher und intelligenter implementieren. Und dazu noch sehr viel preisgünstiger und weniger „raumgreifend“. Angelehnt an das seit vielen Jahren weltweit bewährte Label-Link-Spleißverfahren der Verpackungstechnik Jetter GmbH verbindet auch das neue Jet-Splice-Verfahren zwei Etikettenbahnen beim Rollenwechsel auf Etikettiermaschinen ohne jeglichen Maschinenstillstand.

Hier wird der Anfang einer neu bereitgestellten Etikettenbahn durch ein Spezialklebeband am Ende der abgearbeiteten Etikettenbahn abgeschleppt und die beiden Bahnen in einem speziellen Spleißkopf überlappend verbunden. Das dafür erforderliche Spleißband wird weltweit von unzähligen Etikettenherstellern für die Kunden bereits auf dem Rollenkern aufgebracht.

Auf den verbundenen Etikettenbahnen entsteht keine Fehlstelle und der Etikettenabstand an der Spleißstelle entspricht präzise dem auf der Rolle vorgegebenen Etikettenabstand. Für des Verbinden der Etikettenbahnen sind keinerlei mechanisch oder optoelektronisch gesteuerte Bewegungen von Spleißkopf-Komponenten erforderlich. Der Jet-Splice-Spleißkopf ist daher technisch einfach und kostengünstig.

Spleißkopf für das Abschleppen einer bereitgestellten Etikettenbahn durch das Ende der Arbeitsbahn.
Spleißkopf für das Abschleppen einer bereitgestellten Etikettenbahn durch das Ende der Arbeitsbahn. (Bild: Verpackungstechnik Jetter und B+B Automations- und Steuerungstechnik)

Kein Stress beim Rollenwechsel

Neben dem Spleißkopf erfordert das Spleißverfahren eine Vorrichtung zur Aufnahme von zwei Etikettenrollen sowie zwei Spindeln zur Aufwicklung des Leerbandes an der Etikettiermaschine. Die Verpackungstechnik Jetter GmbH liefert dazu eine einfache Lösung, die bei herkömmlichen Etikettiermaschinen problemlos integriert werden kann. Mit der Vorrichtung zur Aufnahme von zwei Etikettenrollen wird vom Maschinenbediener während der Abarbeitung einer Etikettenrolle aus einer Arbeitsposition zu einem beliebigen Zeitpunkt eine neue Etikettenrolle bereitgestellt und der Anfang der neuen Etikettenbahn im Spleißkopf platziert.

Nach dem automatisch erfolgten Bahnspleiß wird die angehängte Rolle aus der Bereitstellungsposition in die Arbeitsposition gebracht und die nächste Etikettenrolle für den nächsten Spleiß bereitgestellt. Dafür steht dem Maschinenbediener erneut die gesamte Zeitspanne zur Verfügung, in der die Rolle abgearbeitet wird. Der Maschinenbediener muss also nicht exakt zum Spleiß-Zeitpunkt an der Maschine eingreifen.

Für die Aufwicklung des Leerbandes haben die Entwickler des Verfahrens ein ähnliches Prinzip vorgesehen wie bei den zwei Wickelspindeln, sodass eine zeitlich unabhängige Entsorgung des Leerbandes möglich ist.

Gegebenenfalls ist bei Bandgeschwindigkeiten von mehr als 50 m in der Minute ein Etikettenband-Puffer, wie auf dem Bild dargestellt, erforderlich, um die Zugspannung auf das Trägerband zu reduzieren.
Gegebenenfalls ist bei Bandgeschwindigkeiten von mehr als 50 m in der Minute ein Etikettenband-Puffer, wie auf dem Bild dargestellt, erforderlich, um die Zugspannung auf das Trägerband zu reduzieren. (Bild: Verpackungstechnik Jetter und B+B Automations- und Steuerungstechnik)

Mehrwert für Anwender und Etikettiermaschinen-Hersteller

Die Verpackungstechnik Jetter GmbH bietet Etikettiermaschinen-Herstellern die drei Komponenten des Spleißverfahrens, nämlich Abwicklung, Spleißkopf und Leerbandaufwicklung, zusammen an oder auch als einzelne Einheiten zur Integration auf ihren jeweiligen Etikettieranlagen.

Die Komponenten stehen in zwei Standardgrößen für Bandbreiten bis 100 mm und Bandbreiten bis 200 mm, jeweils Ablaufrichtung links oder rechts, zur Verfügung.

Details zum Materialtransport müssen mit dem Etikettiermaschinenhersteller abgestimmt werden. Für bestehende Etikettieranlagen in der Produktetikettier-Industrie besteht die Möglichkeit, das Spleißverfahren in Form eines eigenständigen Aggregats neben der Etikettieranlage zu nutzen. Auch hier müssen Einzelheiten zum Materialtransport an die bestehende Anlage angepasst werden.

Die Komponenten können nach Absprache mit dem Hersteller des Etikettierers als Einzelgerät auf einem separaten Grundgestell oder als Anbau direkt an den Etikettenspender gebaut werden. Die Abwickler und der Spleißkopf benötigen keine eigene Energieversorgung. Der Antrieb des Etikettenspenders ist hier ausreichend. Lediglich bei Spendegeschwindigkeiten ab 50 m/min wird ein Abzugsmotor mit Puffer benötigt. Diese Einheit ersetzt den Standardabwickler des Etikettenspenders und kann an alle Etikettenspender entsprechend angepasst werden.

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