„Das sind nur die unmittelbaren Auswirkungen, langfristig bedeutet die neue Pressenpartie jedoch, dass wir mit ihr eine modernere Plattform für unsere fortlaufende Entwicklungsarbeit erhalten haben, was für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sein wird“, so Bengt Löfroth, der in der Kartonfabrik Workington für die technische Strategie zuständig ist.
Der Umbau einer großen Papiermaschine ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Durch die hohen Kapitalkosten ist jede Stunde Einnahmeverlust von großer Bedeutung. Der Umbau muss daher bis ins kleinste Detail geplant werden, damit alle Beteiligten genau wissen, was sie wann tun müssen. Die Planungen für eine Betriebsunterbrechung wie diese in Workington beginnen mehr als ein Jahr im Voraus. Nach Abschluss des Umbaus bleiben jedoch weiterhin Unsicherheiten: Wird die Maschine wieder anlaufen und wie schnell kann die Produktion wieder in der Qualität erfolgen, die sie vor der Betriebsunterbrechung hatte? „Im Rückblick haben unsere eigenen Mitarbeiter und auch die beteiligten Unternehmen hervorragende Arbeit geleistet“, lobt Ulf Löfgren, Geschäftsführer der Kartonfabrik Workington. „Sie haben Tag und Nacht gearbeitet, um für uns die optimalen Ergebnisse zu erzielen.“
Vor dem diesjährigen Umbau hatte Iggesund Paperboard in den letzten 15 Jahren bereits mehr als 200 Mio. Pfund in die Kartonfabrik Workington investiert. Heute ist Workington die einzige noch verbleibende Kartonfabrik auf den Britischen Inseln, die Primärfasern verarbeitet. Das Werk besitzt einen hohen technologischen Standard und demonstriert ausgezeichnet die ökologischen Vorteile von Karton im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien. 2013 stellte die Kartonfabrik ihre Energieversorgung von fossilem Erdgas auf Biomasse um. Durch diese Umstellung reduzierten sich die Kohlendioxidemissionen des Werks um 190.000 t/a, was den Abgasen von 65.000 Pkw entspricht. Die Investition, die dies ermöglichte, belief sich auf 108 Mio. Pfund.
Verbesserte Energieeffizienz
Die neue Pressenpartie erhöht in Kombination mit anderen Maßnahmen, die zeitgleich mit dem Umbau umgesetzt wurden, zudem die Energieeffizienz der Kartonfabrik. „Wir suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, noch effizienter zu werden und die von uns genutzten Ressourcen zu schonen“, erklärt Bengt Löfroth. „Was wir jetzt gerade getan haben, bedeutet eine weitere Reduzierung unseres Energieverbrauchs um fast 10 Prozent – was schon an sich eine Leistung ist.“ Der in Workington produzierte Chromokarton heißt Incada. Er wird aus Primärfasern hergestellt und ist so konstruiert, dass seine Steifigkeit ihn vor allem als Verpackungsmaterial für Unternehmen prädestiniert, die sich neben einem guten Schutz ihrer Produkte bei geringem Verpackungsgewicht auch die bestmöglichen Druckergebnisse auf ihrer Verpackung wünschen.
Firmeninfo: Iggesund Paperboard
Iggesund Paperboard gehört zum schwedischen Forstwirtschaftskonzern Holmen, einem der 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt, die im United Nations Global Compact Index gelistet sind. Der Umsatz des Unternehmens beträgt gut 500 Mio. Euro. Das Produkt Invercote wird in mehr als 100 Länder verkauft. Seit 2010 hat Iggesund mehr als 380 Mio. Euro in die Verbesserung der Energieeffizienz und die Reduzierung der fossilen Emissionen aus der eigenen Produktion investiert. Iggesund und die Holmen Group melden alle fossilen Kohlenstoffemissionen an das Carbon Disclosure Project. Die Umweltdaten sind wesentlicher Bestandteil eines Jahresberichts, der der höchsten Stufe der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der Global Reporting Initiative entspricht. Iggesund wurde 1685 als Eisenhütte gegründet, stellt jedoch seit mehr als 50 Jahren Karton her. In den beiden Kartonfabriken von Iggesund in Nordschweden und Nordengland sind 1500 Mitarbeiter beschäftigt.