Die vielen gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten lasten auf der Investitionsbereitschaft der Krones Kunden. Von Januar bis Juni 2020 verminderte sich der Auftragseingang um 28,5 Prozent von 2.038,6 Mio. Euro auf 1.457,3 Mio. Euro. Im zweiten Quartal war der Bestelleingang gegenüber dem Vorjahr um 38,2 Prozent rückläufig. Zum 30. Juni 2020 verfügte Krones über einen Auftragsbestand von 1.133,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1.410,4 Mio. Euro).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im zweiten Quartal 2020, im Vergleich zum von außerordentlichen Einflüssen belasteten schwachen Vorjahresquartal, von 30,9 Mio. Euro auf 29,0 Mio. Euro. Im EBITDA des zweiten Quartals 2020 sind Effekte aus der Erhöhung der Kreditrisikovorsorge von 3,2 Mio. Euro enthalten. Das negative Quartalsergbenis vor Steuern (EBT) von minus 21,2 Mio. Euro (Vorjahr: minus 3,6 Mio. Euro) beinhaltet Goodwill-Abschreibungen von 13,6 Mio. Euro. Insgesamt ging das Konzernergebnis nach Steuern im zweiten Quartal 2020 von minus 3,0 Mio. Euro im Vorjahr auf minus 17,6 Mio. Euro zurück. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 0,56 Euro (Vorjahr: minus 0,09 Euro).
Kosteneinsparungen mildern negative Ergebnisauswirkungen ab
Krones hat im zweiten Halbjahr 2019 strukturelle Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft eingeleitet. Hierzu zählen Einsparungen bei den Material- und Personalkosten. Dies wirkte sich von Januar bis Juni 2020 positiv auf die Ertragskraft aus. Darüber hinaus war das erste Quartal 2020 noch nicht wesentlich von Corona betroffen. Deshalb legte das EBITDA in den ersten sechs Monaten 2020 trotz rückläufigen Umsatzes leicht von 116,9 Mio. Euro im Vorjahr auf 118,5 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 6,2 Prozent auf 7,0 Prozent. Auch aufgrund der Goodwill-Abschreibungen verringerte sich das EBT im ersten Halbjahr 2020 auf 31,8 Mio. Euro (Vorjahr: 47,9 Mio. Euro). Die EBT-Marge lag bei 1,9 Prozent (Vorjahr: 2,5 Prozent). Insgesamt erzielte Krones von Januar bis Juni 2020 ein Konzernergebnis nach Steuern von 21,5 Mio. Euro nach 33,3 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,68 Euro (Vorjahr: 1,06 Euro).
Krones verbessert den Free Cashflow deutlich
Im Wesentlichen wegen des gesunkenen Umsatzes stieg das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale im Verhältnis zum Umsatz im ersten Halbjahr 2020 auf 27,6 Prozent (Vorjahr: 26,0 Prozent). Von Januar bis Juni 2020 baute Krones deutlich weniger Working Capital auf als im Vorjahr. Auch deshalb verbesserte das Unternehmen den Free Cashflow im Berichtszeitraum kräftig um 194,6 Mio. Euro auf minus 64,8 Mio. Euro.
Prognose für das Gesamtjahr 2020 weiterhin nicht möglich
Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten haben sich im zweiten Quartal weltweit eingetrübt und die weitere Entwicklung ist aufgrund der Covid-19-Situation mit großen Unsicherheiten behaftet. Von diesen Unwägbarkeiten ist auch das Orderverhalten der Kunden von Krones betroffen. Der Vorstand rechnet insgesamt damit, dass der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik zurückgeht.
Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben jedoch unverändert positiv. Denn die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken und flüssigen Lebensmitteln wird mittel- und langfristig weltweit weiter steigen. Kurzfristig bleibt es schwierig, die nachteiligen Auswirkungen auf die Nachfrage und Investionsbereitschaft der Kunden abzuschätzen. Die aktuelle Marktentwicklung wird den Umsatz und das Ergebnis von Krones im Gesamtjahr 2020 negativ beeinflussen. Der Vorstand sieht aufgrund der großen Unsicherheiten weiterhin davon ab, einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zu geben.
Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2020 zeigt, dass das Unternehmen mit der Umsetzung der strukturellen Maßnahmen gut vorankommt.