Die Marken Gasti, Hamba, Hassia und Erca der IMA Dairy & Food-Gruppe sollen künftig wieder selbständig am Markt auftreten und eine stärkere Markenidentität erhalten, wie CEO & Partner Thomas Becker erklärt. Mit 60 Prozent Beteiligung ist Becker seit Ende 2018 Mehrheitsanteilseigner des Unternehmens. „Das war wichtig, um die Möglichkeit zu haben, die Firma in eine neue Richtung bewegen zu können. Hassia soll wieder zu alter Markstärke gelangen – Schritt für Schritt.“, kommentiert Becker. Zu der Transformation gehört es, die Marken auf mehrere Standbeine zu stellen: so wird beispielsweise Hassia ab sofort ihr Portfolio mit Füll- und Verschließmaschinen von Hamba für vorgefertigte Becher und Flaschen im Hochleistungsbereich sowie Stickpack- und Sachet-Maschinen – auch im nicht-aseptischen Bereich – ergänzen. Die Erca mit Sitz in Courtaboeuf, nahe Paris, hat Rundläufer für vorgefertigte Becher und Schalen sowie die neu entwickelte Füll- und Verschließmaschine ‚Flex Cup‘ in ihr Maschinenprogramm übernommen.
Kundenanforderungen besser erfüllen
Diese Portfolio-Erweiterungen sollen es den Firmen ermöglichen, die Kundenanforderungen in ihren jeweiligen Märkten noch besser erfüllen und mehrere Lösungen anbieten zu können: Die Gasti Verpackungsmaschinen GmbH soll sich mit ihren Maschinen auf den FS-Markt im mittleren Leistungsbereich konzentrieren, während sich Hassia exklusiv im Premium-Bereich positioniert. Diese neue Art der Marktbearbeitung begleitet und überblickt Sales Director Helmut Plapp. Zusätzlich werden Vertrieb und Service ausgebaut und durch eigene Niederlassungen verstärkt. So will das Unternehmen – trotz oder wegen des drohenden Brexit – beispielsweise im Juni eine eigene Vertriebs- und Servicegesellschaft in England eröffnen; weitere sind bereits in der Planung.
Die IMA S.p.A. hatte sich im 4. Quartal letzten Jahres zum Verkauf von 60 Prozent ihrer Anteile der Filling Brands der IMA Dairy & Food-Gruppe (Erca, Hamba-Gasti und Hassia) entschlossen, da es ihr nach der Übernahme der ehemaligen Oystar-Gruppe nicht gelungen war, die Firmen in einem für IMA neuen Zielmarkt mit überwiegend kundenspezifischen Maschinen zu reorganisieren und profitabler zu machen. Mit Thomas Becker hat IMA Dairy & Food einen erfahrenen Mehrheitseigentümer, der die Verpackungsmaschinenbranche kennt und bereits mehrfach Firmen zu einem raschen Wiederaufstieg verholfen und somit zu nachhaltigem Erfolg beigetragen hat. Becker erklärt: „Ich freue mich sehr über diese Partnerschaft mit IMA und natürlich insbesondere mit der Eigentümerfamilie Vacchi. IMA Dairy & Food, vertreten durch die Marken Erca, Hamba-Gasti und Hassia, hat nach wie vor eine starke Marktposition im Bereich Form-, Füll- und Verschließmaschinen sowie Füll- und Verschließmaschinen. Es sind weltweit bekannte Marken in diesem Marktsegment mit weiteren Wachstumschancen. Ich betrachte diese Investition als Verpflichtung zur Weiterentwicklung der Gruppe und natürlich auch als Herausforderung, der ich mich mit Leidenschaft und vollem Engagement stellen werde.“
Aseptic Competence Center
Die Gesellschaften von IMA Dairy & Food blicken auf über 100 Jahre Erfahrung im Maschinenbau, auf über 40 Jahre Know-how in der Aseptik und auf über 20 Jahre Laborpraxis zurück. Die gestiegenen Anforderungen der Verbraucher an verlängerte Haltbarkeit von sensiblen Produkten ohne Einsatz von Konservierungsmitteln waren Anlass ein Aseptic Competence Center am Standort in Ranstadt aufzubauen. Dadurch bietet das Unternehmen nun eine Komplettlösung von der Planung und Projektierung einer Verpackungsanlage bis zur Abnahme aus einer Hand an. Auch für Validierung, Trouble Shooting, Inspektion oder Optimierung bestehender Anlagen ist das Aseptik-Team der richtige Ansprechpartner. Das neu eingerichtete Labor darf mit Mikroorganismen bis zur Risikogruppe II arbeiten – ein außergewöhnlich hoher Standard in diesem Bereich. Grund ist ein spezieller Schimmelpilz, der als Indikator dient.
Das fünfköpfige Aseptik-Team von IMA Dairy & Food besteht aus Spezialisten für hygienische und aseptische Abfüllsysteme mit Expertise auf den Gebieten der Verfahrenstechnik, Mikrobiologie, Lebensmitteltechnologie und den regulatorischen Anforderungen. Die Kernkompetenz besteht aus der routinemäßigen Qualitätskontrolle aller hygienischen Maschinen vor Auslieferung sowie die Unterstützung der Kunden vor Ort. Diese beinhaltet beispielsweise die Ermittlung der Abtötungsrate von Entkeimungsprozessen durch den mikrobiologischen Belastungstest. Dieser Test ist ein wichtiger Bestandteil zum Nachweis der kommerziellen Sterilität. Um neue Entkeimungstechnologien zu untersuchen, werden im Technikum die unterschiedlichsten Teststände aufgebaut und mikrobiologische Versuchsreihen durchgeführt. Dadurch kann das Aseptik-Team nicht nur die Effizienz von neuen Technologien bewerten, sondern auch die Anwendbarkeit unter Produktionsbedingungen beurteilen und anschließend in die Abfüllmaschine integrieren.