Kürzlich im Drogeriemarkt: Etwas orientierungslos stehe ich vor dem Regal mit Shampoos. Fast unüberschaubar ist die Auswahl an verschiedenen Produkten geworden. Marken vervielfältigen sich in immer neuen Pflegelinien, je nach Haartyp und sogar Haarfarbe fächert sich das Angebot auf. Eine Million kosmetische Produkte, so die Angabe der European Cosmetic Toiletry and Perfumery Association, kommen jährlich neu auf den Weltmarkt. (siehe Seite 74). Wie aus dem Warenmeer hervor-
stechen, wie für Orientierung sorgen und vor allem wie den Verbraucher emotional erreichen? Hier kommt der Verpackung eine entscheidende Rolle zur Differenzierung am Point of Sale zu. Dies geschieht bestenfalls im perfekten Zusammenspiel von einge-
setzten Materialien, Grafikdesign und der Konstruktion und Form des Packmittels (siehe Seite 76).
Formverpackunen gelten als eine effektvolle Lösung zur Differenzierung am Point of Sale. Sie sind bekannt als Klassiker der Süßwaren-Verpackung, wie beispielsweise die dreieckigen Toblerone-Verpackungen oder das Milka-Herz. Selbst bei Convenience-Produkten wird diese Art der Verpackung als Eye-Catcher genutzt. So verpackt Frosta neue Tiefkühlsuppen in attraktiven Beuteln in Wellenform und greift damit plakativ das Firmenlogo auf. Aber auch in der Kosmetikindustrie lassen sich kunstvolle Formen wirtschaftlich herstellen.
Möglich werden innovative Verpackungsformen aber erst durch flexible Verpackungsmaschinen, die sich für die Verarbeitung neuer Packstile nutzen lassen. Denn bei aller Kreativität in Packungsformen und Materialien geht es um die Frage, wie sich Produkte wirtschaftlich und automatisiert verpacken lassen. Die Umsetzung von aufmerksamkeitsstarkem Verpackungsdesign leistet erst die intelligente Verpackungs-
maschine. So eröffnen sich beispielsweise besonders in der Süßwarenindustrie neue Möglichkeiten, Produkte schnell und hocheffizient in Schlauchbeuteln zu verpacken, nachdem Gerhard Schubert eine Schlauchbeutelmaschine in eine Pickerlinie integriert hat und so dem Markt für Schlauchbeutel neue Impulse gegeben hat (siehe Titelstory Seite 26).
Nicht zuletzt möchte ich Ihr Augenmerk auf unseren ausführlichen FachPack-Teil lenken. Auf mehr als 20 Seiten finden Sie umfangreiche Informationen rund um die Messe in Nürnberg, auf der über 1.400 Aussteller vom 25. bis 27. Septem-
ber 2012 ihre Neuheiten zeigen werden. In diesem Jahr erstmalig zu sehen sein wird der Themenpark „Verpackung in der Medizintechnik und Pharmazie". Die Sonderausstellung in Halle 9, organisiert vom Hüthig Verlag, richtet sich besonders an Besucher aus der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie und zeigt anspruchsvolle Verpackungskonzepte im pharmazeutischen Umfeld auf. Die Anforderungen sind vielfältig: Verpackung hilft beim richtigen Dosieren, Applizieren und Anwenden von Wirkstoffen, Verpackungen müssen kindergesichert, aber dennoch seniorengerecht sein. Die Verpackung ist es auch, die vor Produktpiraterie schützen und die Originalität des Pharmaproduktes wahren soll.
Ihre Meinung: eva.middendorf@huethig.de
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Formverpackunen gelten als eine effektvolle Lösung zur Differenzierung am Point of Sale.