Nach dem Scheitern der Verhandlungen
Plastics Europe fordert globalen Konsens im Kampf gegen Kunststoffverschmutzung
Nach dem enttäuschenden Ausgang der jüngsten Verhandlungsrunde zum globalen Plastikabkommen (INC-5.2) ruft die Kunststoffindustrie die UN-Mitgliedsstaaten zu mehr Einigkeit und konkreten Rahmenbedingungen auf.
„Wir sind enttäuscht, dass es in Genf nicht gelungen ist, ein rechtlich verbindliches globales Abkommen zur Kunststoffverschmutzung zu verabschieden“, erklärte Virginia Janssens, Geschäftsführerin von Plastics Europe, dem Verband der Kunststofferzeuger. „Wir begrüßen jedoch die Entscheidung und den politischen Willen, die Gespräche fortzuführen und einen globalen Konsens mit geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Plastics Europe betont, dass Kunststoffverschmutzung ein globales Problem sei, das nicht auf einzelne Regionen beschränkt werden könne. Janssens appellierte an die Staatengemeinschaft: „Wir rufen alle UN-Mitgliedsstaaten auf, die multilateralen Verhandlungen so bald wie möglich wieder aufzunehmen.“
Aus Sicht des Verbands müsse ein künftiges Abkommen mehrere zentrale Elemente enthalten: die Förderung nachhaltiger Produktion und eines verantwortungsvollen Konsums, der Ausbau einer effektiven Abfallwirtschaft, insbesondere für die rund 2,7 Mrd. ohne Zugang zu entsprechenden Systemen, sowie transparente Berichtsmechanismen für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft.
Kunststoff: wertvoller Rohstoff und wertvolle Handelsgut
„Wir wollen, dass Kunststoffe am Ende ihrer Nutzungsphase als wertvoller Rohstoff und Handelsgut in den Kreislauf zurückgeführt werden, anstatt als Abfall in der Umwelt zu landen, deponiert oder verbrannt zu werden“, so Janssens weiter.
Zudem unterstreicht Plastics Europe die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Industrie und Zivilgesellschaft. „Verhandlerinnen und Verhandler sollten sich nun darauf konzentrieren, gemeinsame und national anpassbare Lösungen zu finden, um ein faires und ehrgeiziges Plastikabkommen zu erreichen.“
Die EU sieht der Verband weiterhin als Vorreiter: „Die Ziele und Gesetze in der EU zählen zu den fortschrittlichsten weltweit“, betonte Janssens. Plastics Europe und seine Mitgliedsunternehmen wollen die Umsetzung der „Plastics Transition Roadmap“, dem Fahrplan zur Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität bis 2050, weiter vorantreiben und so zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit beitragen.