Der weltweite Markt für Biokunststoffe verzeichnet ein rapides Wachstum, da Industrie und Endverbraucher zunehmend Wert auf nachhaltige Produkte legen, die Treibhausgas-Emissionen reduzieren. Ein wichtiger Akteur auf dem Markt für Biokunststoffe ist der brasilianische Chemiekonzern Braskem, ein Vorreiter bei der Produktion von grünem Polyethylen (PE) – einem thermoplastischen Kunststoff, der aus Zuckerrohr-basiertem Ethanol anstelle von Rohöl hergestellt wird. Zuckerrohr ist ein erneuerbarer Rohstoff und mindert die Kohlendioxidbelastung, da es beim Wachstum CO2 absorbiert. Braskem führte in Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten eine einzigartige Studie durch, um die Umweltauswirkungen des grünen Polyethylens zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser umfassenden Lebenszyklusanalyse zeigen, dass das Biopolymer aus Ethanol für jede produzierte Tonne an grünem Kunststoff 2,15 Tonnen CO2 bindet. Außerdem lässt sich das grüne PE über vorhandene Recyclingströme zu 100 Prozent recyceln. Als gangbare Alternative zu herkömmlichen Materialien auf Basis von fossilen Brennstoffen verbindet grünes PE eine hohe Leistung mit exzellenter Verarbeitbarkeit.
In Deutschland besitzt Braskem Fertigungseinrichtungen in Schkopau und Wesseling, in denen hochwertiges Polypropylen hergestellt wird. Seit vielen Jahren beliefert RKW Braskem mit FFS-Schläuchen, die an beiden Standorten zum Absacken oder Verpacken von Schüttgut verwendet werden. Die neuen, „grünen“ FFS-Schläuche werden am RKW Standort in Echte gefertigt und können als Schläuche oder Flachfolien von der Rolle auf allen gängigen FFS-Maschinen für unterschiedliche Verpackungskonfigurationen verarbeitet werden. Um auf das grüne PE aufmerksam zu machen und seine eigene Nachhaltigkeitsleistung zu steigern, hat sich Braskem mit RKW zusammengetan, um diese klimafreundliche Lösung für FFS-Schläuche zu entwickeln, die sich zu über 50 Prozent aus grünen Polymeren zusammensetzt.
„Braskem ist engagiert, die Nachhaltigkeit innerhalb der Produktionsketten durch den Einsatz von biobasierten Materialien zu steigern“, so Srivatsan Iyer, CEO und General Manager, Braskem Europe GmbH. „Da wir in RKW einen flexiblen Partner haben, der immer offen für neue Ideen ist, haben wir eine neue Rezeptur für FFS-Schläuche mit einem hohen Anteil an grünen Polymeren angefragt. RKW konnte auf seine technische Expertise zurückgreifen und eine nachhaltige Verpackungslösung liefern, die unseren Anforderungen voll und ganz gerecht wird.“
„Die Herausforderung bestand darin, ein Produkt zu entwickeln, das zu über 50 Prozent aus grünen Polymeren besteht und gleichzeitig dieselben technischen Eigenschaften wie herkömmliche FFS-Schläuche bietet“, erklärt Johannes Heintges, VP Operations Packaging, RKW SE. „Normalerweise hat man einen Bausatz aus etwa zehn Komponenten, die kombiniert werden können. In diesem Fall war der Anteil an „grünen“ Polymeren genau vorgegeben. Angesichts dieser Anforderung mussten unsere Anwendungstechniker eine Möglichkeit zur Erstellung einer speziellen Rezeptur finden, ohne Abstriche in puncto Qualität und technische Eigenschaften zu machen.“
Die neuen FFS-Schläuche meisterten alle Abnahmeprüfungen mit Erfolg. Ab September 2015 wurde die gesamte Lieferung von FFS-Schläuchen an Braskems Standorte in Schkopau und Wesseling auf die grüne Lösung umgestellt. Zudem wurde das I’m-green-Logo auf die FFS-Schläuche gedruckt, um sie als nachhaltige Lösung kenntlich zu machen und Benutzern dabei zu helfen, den Wert von erneuerbaren Ressourcen zu verstehen