Grafik zum Stand der Digitalisierung in Verpackungsunternehmen laut einer Allensbach-Studie.

Der Stand der Digitalisierung in Verpackungsunternehmen laut der Allensbach-Studie. (Bild: TTE Strategy)

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Auftrag der Unternehmensberatung TTE Strategy 81 Unternehmen aus der Verpackungsindustrie in Deutschland (60), Österreich (9) und der Schweiz (12) hinsichtlich der Digitalisierung des eigenen Unternehmens befragt. Die Studie legt einen Schwerpunkt auf konkrete Aussagen der oberen Führungsebenen zur faktischen Umsetzung von Maßnahmen im eigenen Unternehmen.

Ganz gut aufgestellt bei Digitalisierung

Die Mehrheit der Unternehmen in der Verpackungsindustrie (59 %) hält sich bei der Digitalisierung für mindestens ‚ganz gut aufgestellt‘. Dennoch gibt es keine Digitalisierungsmaßnahme, die von mindestens der Hälfte der Befragten schon umgesetzt worden ist. Vorn auf der Liste: 46 % haben sich mit Lieferanten vernetzt, 36 % Daten-getriebene Prozessoptimierung eingeführt, 32 % setzen digitale Werkzeuge zur Minimierung von Stillständen ein.

Auf den beiden letzten von 15 Plätzen zur Umsetzung von Digital-Maßnahmen liegen digitale Werkzeuge, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Verkaufspotenziale einschätzen sowie ein smartes Beschwerde- und Reklamationsmanagement. Nur jeweils 5 % der befragten Unternehmen haben angegeben, das eine oder das andere eingeführt zu haben. Ebenfalls nur selten umgesetzt: KI zu Optimierung von Transport- und Lieferketten (6 %), so genannte ‚Digitale Zwillinge‘ (12 %), vollautomatisierte Lager (19 %) und Prozess-Automatisierung (Robotic Process Automation, 21 %).

Digitalisierung aus einer strategischen Perspektive

Laut Lars Linnekogel, dem Gründer und Managing Director von TTE Strategy, lassen sich aus den Allensbach-Zahlen drei Trends erkennen: erstens beschäftigen sich alle Unternehmen mit dem Thema Digitalisierung. Zweitens haben die befragten Unternehmen mehr Maßnahmen umgesetzt, um Kosten zu senken als um Umsatz zu steigern. Drittens schwankt die Zufriedenheit über die umgesetzten Maßnahmen, jedoch ist eine zufriedene Tendenz ablesbar.

Nach der Einschätzung von Linnekogel können einzelne Digitalisierungsmaßnahmen für ein Unternehmen ein großer Schritt sein, aber das Potenzial von Digitalisierung entfalte sich erst durch eine strategische Perspektive. „Aus meiner Sicht ist es immer besser zu experimentieren, als nichts zu tun.“ Weiterhin hat Linnekogel beobachtet, dass der Faktor Mensch häufig unterschätzt wird. Da Digitalisierungsmaßnahmen in 86 % der Fälle von der Geschäftsführung angestoßen wurden, muss diese ihre Mitarbeitenden an Bord holen. Dabei werde häufig vergessen, dass Informieren und Aufgaben verteilen, nicht dasselbe ist, wie Maßnahmen tatsächlich umzusetzen.

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