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(Bild: SVI)

Migration von Stoffen von der Verpackung ins Lebensmittel ist ein hochaktuelles Thema. Dabei stehen vor allem Mineralöle im Vordergrund. Doch es gibt weitere zahlreiche Substanzen, die weder bekannt noch toxikologisch abgesichert sind. Speziell bei Recyclingkarton ist eine Migration kaum zu verhindern, so dass dort Barrieren eingesetzt werden müssen, um das Lebensmittel zu schützen. Eine solche Barriere ist der Innenbeutel mit einer Sperrschicht. Die Arbeitsgruppe der Joint Industry Group on Packaging for Food Contact (JIG) des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI formierte deswegen vor 2 Jahren die Arbeitsgruppe „Barrieren für Innenbeutel“, deren Ergebnisse nun in der „SVI Guideline 2015.01_Innenbeutel“ veröffentlicht wurden.

SVI Guideline als Branchenstandard

Die „SVI Guideline 2015.01_Innenbeutel“ stellt einen Branchenstandard dar, der über die Landesgrenzen der Schweiz Bedeutung hat. Sie definiert die minimal erforderliche Barrierenwirksamkeit von Innenbeuteln, um Stoffübergänge aus Recyclingkarton in die Lebensmittel so weit zu reduzieren, dass der Übergang der noch unbekannten und toxikologisch nicht abgesicherten Stoffe als gesundheitlich unbedenklich gelten kann. Sie setzt einen Benchmark bezüglich eines Bewertungskriteriums, das die Barrierenwirksamkeit spezifiziert, eines entsprechend zugeordneten Wertes und einer Messmethode. Die Guideline bezieht sich auf Anwendungen mit folgenden Charakteristiken:

  • im Detailhandel üblicherweise verwendeten Faltschachteln.
  • vorwiegend aus wiederaufbereiteten Fasern hergestellter Recyclingkarton.
  • trockene Lebensmittel.
  • längerfristige Lagerung bei Raumtemperatur.

Die Ergebnisse dieser Messmethode weisen nach, dass zahlreiche Kunststoffe dem definierten Benchmark genügen.

Durch die Guideline soll das Vertrauen der Verpackungshersteller und der Lebensmittelindustrie in die Barrierenwirksamkeit von Innenbeuteln bei Verpackungen aus Recyclingkarton so gestärkt werden, dass die Sicherheit von Lebensmittelverpackungen für Konsumentinnen und Konsumenten gewährleistet werden kann. Das Teilprojekt „Barrieren für Innenbeutel“, das hinter dieser Guideline steht, wurde 2013 gestartet. Die Versuche wurden im Zeitraum vom Herbst 2014 bis Frühjahr 2015 vom Kantonalen Labor Zürich durchgeführt. Acht Unternehmen reichten fast 30 Testfolien dazu ein. 20 Resultate wurden in der Guideline veröffentlicht.

JIG – die Arbeitsgruppe für sichere Lebensmittelverpackungen

Die JIG des Schweizerischen Verpackungsinstituts SVI ist eine Initiative industrieller Partner in der Schweiz, welche Nahrungsmittel und Bedarfsgegenstände für Nahrungsmittel (Verpackungen) herstellen und in Verkehr bringen. Die Akteure haben zum Ziel, innerhalb der Wertschöpfungskette Konformitätsarbeit zu leisten, damit sie dem lebensmittelgesetzlichen Auftrag (Selbstkontrolle, Risikomanagement, gesetzliche Konformität) gerecht werden können.

 

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