Verpackungsmaschinen | Blistermaschinen gehören seit vielen Jahren zum Kernsortiment der Koch Pac-Systeme GmbH, Pfalzgrafenweiler. Das Unternehmen stellte eine optimierte Version einer Blistermaschine vor, die zwei Besonderheiten aufweist. Die Anlagenkonfiguration beinhaltet nun einen Delta-Roboter als Alternative zu herkömmlichen Zuführsystemen und - als Weltneuheit - eine Ultraschall-Trennschweißstation, die ohne Opferfolie arbeitet.
Bei der Maschine handelt es sich um die zur Inline-Produktion von Einstoffverpackungen mit Deckfolie konzipierten Baureihe KBS-KF. Die Ultraschall-Trennschweißstation mit der Typbezeichnung SoniPAC CuS 4000i wurde von der gleichfalls baden-württembergischen Maschinenfabrik Spaichingen GmbH entwickelt; im Branchenjargon kurz MS genannt. Das in Düsseldorf auf der interpack erstmals präsentierte System vereint nicht nur die Arbeitsschritte Siegeln und Stanzen, sondern bietet auch alle Vorzüge der Ultraschalltechnik gegenüber dem thermischen Schweißen.
Der bemerkenswerteste Vorteil der neuen Technologie ist jedoch, dass erstmalig auf die sogenannte Opferfolie, die bisher zum Schutz der Werkzeuge bzw. Sonotroden notwendig war, verzichtet wird. Daraus resultiert eine beachtliche Kosteneinsparung aufgrund der Materialreduzierung.
Als weitere zentrale Komponente ist ein Delta-Roboter des Typs KRH-D der Ultraschall-Trennschweißsektion vorgeschaltet. Mit einer von Koch Pac-Systeme eigenentwickelten Software legt er präzise das jeweilige Produkt in die vorgeformten Blisterpacks ein. In der Messedemonstration wurden beispielhaft Textmarker zugeführt. Die Robotersteuerung ist vollständig in diejenige der Maschine eingebunden, so dass die Bedienung nochmals wesentlich erleichtert wird.
Hohe Taktleistung bei vielen Materialien
Sowohl der Delta-Roboter als auch die Ultraschall-Trennschweißeinheit, die im Übrigen auch in andere Koch Pac-Maschinen bzw. Verpackungslinien integriert werden können, leisten einen entscheidenden Beitrag, den Ruf der KBS-KF als Hochleistungsanlage zu untermauern. In Abhängigkeit vom Material und der Form der Blister sowie der Siegelzeit erreicht die Anlage eine Leistung von bis zu 30 Takte/min. Verarbeitbar sind beispielsweise PLA, PET, PVC, Tyvek oder etwa Aluminium. Die maximal nutzbare Fläche pro Maschinentakt, also das Form- bzw. Siegelformat, beträgt 300 x 500 mm. Die größtmögliche Formtiefe liegt bei 70 mm.
Aufgrund der modularen Konzeption können kundenindividuelle Wünsche berücksichtigt werden. So lassen sich zum Beispiel eine Kennzeichnungsstation oder Endverpackungsaggregate zur komplett automatisierten Inline-Produktion problemlos einbinden. Besonders erwähnenswert ist, dass die Maschine auch als Basis zur Herstellung von Doppelblistern (Clam Shell-Blisterpacks) dienen kann.
Einige typische Produkte, zu deren Verpackung sich die KBS-KF ideal eignet, sind medizinische und kosmetische Artikel, Schreibwaren, Werkzeuge und kleinere Elektrogeräte.
Erhebliche Kosteneinsparungen
Karl Kappler, Technischer Direktor der Koch Pac-Systeme GmbH, fasst die Vorteile der aufgerüsteten Blistermaschine zusammen. „Neben der hohen Taktleistung ist sicherlich die erhebliche Packstoffeinsparung durch das abfalllose Trennschweißen besonders hervorzuheben, die in einer Größenordnung von 20 bis 30 Prozent liegt. Zudem dürfte die Möglichkeit, auch spezielle Blister inline herstellen zu können, für den Kunden ebenso interessant sein wie die verbesserte Maschinenverfügbarkeit und der deutlich höhere Wirkungsgrad der Anlage."
Daniel Risch, Key Account Manager Schweißtechnik Verpackungssysteme bei MS, ergänzt: „Wie freuen uns, dass wir mit unserer neuartigen Ultraschall-Trennschweißtechnik ohne Opferfolie zur Material - und Energiereduzierung beitragen können. Da ferner durch die Verwendung kalter Werkzeuge eine thermische Beeinträchtigung im Produktionsablauf vermieden wird, bedingen die daraus resultierenden kürzeren Rüstzeiten bzw. schnelleren Formatwechsel eine zusätzliche Kostenverringerung."
Für Sie entscheidend
Koch Pac-Systeme im Profil
Die 1969 gegründete Koch Pac-Systeme GmbH beschäftigt rund 200 Mitarbeiter am Standort Pfalzgrafenweiler. Neben kompletten Verpackungslinien bilden Blistermaschinen mit entsprechenden Produktzuführungen und Endverpackungsanlagen Schwerpunkte des Fertigungsprogramms.
Als Mitglied der Uhlmann-Gruppe seit 2006 werden auch spezielle Maschinenlösungen im Pharmabereich angeboten. Mit der Herstellung von Offline-Kennzeichnungsmaschinen zur Codierung von Faltschachteln bzw. Kartonzuschnitten sowie Blister-, Telefon- und Scheckkarten hat sich die baden-württembergische Firma unlängst einen weiteren Geschäftsbereich erschlossen.