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(Bild: Bosch Packaging Technology)

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Dr. Michael Grosse, Vorsitzender der Geschäftsführung von Syntegon Technology (Bild: Syntegon Technology)

Die Geschäftsentwicklung blieb bei Syntegon trotz Brancheneintrübungen im Maschinenbau stabil. Der Umsatz verteilt sich etwa jeweils zur Hälfte auf die beiden Produktbereiche Pharma und Food. Vor allem in Nordamerika und China verzeichnete Syntegon ein deutliches Umsatzwachstum im Bereich Pharma. Auch im Bereich Food ist das Unternehmen in diesen Regionen sowie in Europa signifikant gewachsen. Insgesamt verteilt sich der Umsatz zu etwa gleichen Teilen auf die Regionen Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien, wobei Europa den größten Absatzmarkt darstellt.

Der Auftragseingang im Bereich Food hat sich 2019 sehr positiv entwickelt. Auch im Bereich Pharma lag er auf gewohnt hohem Niveau. Mit dem Verkauf von Bosch zu CVC Capital Partners hat das Unternehmen im Jahr 2019 den Aufbau einer eigenständigen Organisation und die Einführung einer eigenen Marke reibungslos umgesetzt.

Syntegon ist in der Corona-Krise gefragt

Um der gesteigerten Produktion seiner Kunden in der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie im Zuge der Corona-Krise gerecht zu werden, hat Syntegon seine Service-Aktivitäten ausgebaut und rechtzeitig neue Wege eingeschlagen. Dazu zählen verstärkte Ersatzteillieferungen und Kundendienste mittels digitalen Services. Schlüsseltermine von Kundenprojekten, wie Modelpräsentationen und Werksabnahmen, führt der Spezialist für Prozess- und Verpackungstechnik auf virtuellem Wege durch. Durch die globale Präsenz von Syntegon mit lokal ansässigen Mitarbeitern kann das Unternehmen dringende Service-Einsätze auch trotz der aktuellen Reisebeschränkungen in fast allen Fällen abdecken.

Dazu Dr. Michael Grosse, Vorsitzender der Geschäftsführung von Syntegon: „Die Mission von Syntegon lautet Prozess- und Verpackungstechnik für ein besseres Leben. Deshalb sehen wir uns in der Verantwortung, die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie mit unseren Technologien zu unterstützen und als Service-Partner an der Seite unserer Kunden zu stehen – gerade dann, wenn es schwierig wird.“

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Die TPU Papierformmaschine für faserbasierte Primärverpackungen. (Bild: Syntegon Technology)

Nachhaltiges Verpacken

Ein Schwerpunkt von Syntegon im Rahmen seiner ersten virtuellen Messe vom 7. bis zum 13. Mai 2020 sind Technologien für mehr Nachhaltigkeit. Das Unternehmen präsentiert die neue TPU Papierformmaschine für faserbasierte Primärverpackungen. Durch ihren Einsatz erhalten Hersteller beispielsweise von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Kosmetika eine überwiegend faserbasierte Verpackungslösung für ihre bislang in Kunststoff verpackten Einweg- und Portionspackungen. In Kombination mit dem speziellen Fibreform-Papier des Herstellers Billerud Korsnäs formt die Maschine Strukturschalen, die durch ihr Design im Verkaufsregal besonders auffallen und voll dem Papierrecyclingprozess zugeführt werden können.

Für die Umstellung bestehender Anlagen auf nachhaltige Materialien bietet Syntegon Nachrüstkits und umfassende Beratung zu ökologischen und effizienten Verpackungsprozessen. Eine Neuheit in diesem Bereich ist das „Paper-On-Form“-Nachrüstset für horizontale Schlauchbeutelmaschinen, womit sich kalt- und heißsiegelfähige Barriere-Papiere verarbeiten lassen. Das Set besteht aus einer patentierten Schlauchbeutelformung und auf das Packmittel-Papier angepassten Siegelwerkzeugen. Es kommt bereits auf Anlagen internationaler Schokoladen-Produzenten für die Verpackung in Papier zum Einsatz.
Darüber hinaus arbeitet Syntegon gemeinsam mit Partnern an weiteren Ansätzen. So können neuartige Materialien, wie transparente Papiere, die Einsatzbereiche von faserbasierten Verpackungen erweitern – beispielsweise den Papierbeutel mit Sichtfenster. Kunststoff-Trays für Keksverpackungen lassen sich durch Papierlösungen ersetzen.

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Die Kartonformer-Plattform ACE verfügt über Formfunktionen im Hochgeschwindigkeitsbereich. (Bild: Syntegon Technology)

Modulare Lösungen

Auf seiner virtuellen Messe stellt Syntegon sein neues flexibles Füllportfolio für flüssige Pharmazeutika vor. Das individuell konfigurierbare, modulare Maschinenkonzept zur Verarbeitung kleiner und mittlerer Chargen ist die Antwort auf den steigenden Bedarf an Medikamenten für kleinere Patientengruppen. Ob Spritzen, Vials oder Karpulen: Pharmazeutische Hersteller können die einzelnen Module individuell zusammenstellen und erhalten eine auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Abfülllinie, inklusive integriertem Isolator für aseptische und hochpotente Wirkstoffe. Parallel werden mithilfe neuer Softwarelösungen Produktionsdaten erfasst und unterstützen somit den Betreiber in der Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit und

Erhöhung der Produktsicherheit.

Auch seine Sepion-Coater-Baureihe zur Beschichtung von Tabletten präsentiert Syntegon zum ersten Mal. Die moderne Technik ermöglicht einen geschlossenen Verarbeitungsprozess von der Befüllung, über die Probeentnahme bis hin zur Entleerung. Damit eignen sich die Sepion-Coater auch für die Befilmung von Tabletten mit hochpotenten Wirkstoffen. Die optimierte Trommelgeometrie ermöglicht mit dem ausgereiften Sprühsystem für eine bessere Führung der Prozessluft und kürzere Prozesszeiten. Zudem verfügen die Coater über eine hohe Flexibilität von 10 bis 100 Prozent Füllmenge und sind in sechs Größen von 175 bis 1.000 l verfügbar.

Die neue Kartonformer-Plattform ACE (Advanced Carton Erector) ist ein weiteres Beispiel für Syntegons intelligente Technologien. Die Plattform verfügt über Formfunktionen im Hochgeschwindigkeitsbereich und kann eine breite Spanne von unterschiedlichen Kartongrößen verarbeiten. Sie formt Kartons und Trays ohne den Einsatz von Leim. Dafür wird eine spezielle Stecktechnik oder Ultraschalltechnologie eingesetzt. Die Plattform ACE eignet sich beispielsweise für die Verpackung von Backwaren, Snacks, Müsliriegeln und Tiefkühlware sowie für Produkte außerhalb des Nahrungsmittelbereichs.

Neues Maschinendesign

Nach dem Ausscheiden aus der Bosch-Gruppe hat sich Syntegon mit seiner neuen Unternehmensmarke präsentiert. Der Name Syntegon steht für Synergie, Technologie und Zukunftsorientierung. Die neue Unternehmensfarbe Grün betont die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Gesundheit. Diese Aspekte finden sich auch in dem auf der virtuellen Messe erstmals vorgestellten, neuen Maschinendesign wieder.

Wichtiges Merkmal ist die benutzerfreundliche, weiß hervorgehobene Interaktionszone. Sie schafft eine klare Benutzerführung und eine insgesamt einfache Bedienbarkeit der Maschine. Bestandteile sind das optimierte Human-Maschine-Interface (HMI) und eine Statusanzeige. In Zukunft ist die Integration weiterer Bestandteile möglich, beispielsweise eine kabellose Ladestation für Tablets, mit denen Augmented-Reality-Serviceprogramme durchgeführt werden können. Das neue Design ist zudem einfacher zu reinigen, was die Hygiene weiter verbessert. Alle neuen Maschinenplattformen werden zukünftig in diesem Design fortgeführt.

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