Von links nach rechts: Hans Bühler, geschäftsführender Gesellschafter der Optima Gruppe, erläutert Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und  Jutta Niemann die Funktionsweise einer pharmazeutischen Abfüllanlage.

Von links nach rechts: Hans Bühler, geschäftsführender Gesellschafter der Optima Gruppe, erläutert Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Jutta Niemann die Funktionsweise einer pharmazeutischen Abfüllanlage. (Bild: Optima)

Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann sparte nicht an Lob bei seinem Besuch im Mai 2022 in Schwäbisch Hall: „Unternehmen wie Optima sind Leuchttürme. Sie nehmen jede Herausforderung an und erfinden sich immer wieder neu.“ Anlass war das 100-jährige Firmenjubiläum von Optima, das coronabedingt in kleinerem Maßstab vor Ort, aber im großen Stil weltweit digital begangen wurde.

Konsequente Fokussierung auf die Anforderungen, Ziele und wirtschaftlichen Vorteile der Auftraggeber steht bei Optima schon länger im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns. Seit 1922 genauer gesagt. Gegründet in wechselvollen Zeiten durch den Kaufmann Otto Bühler, entwickelt sich das Unternehmen mit seinem damaligen Hauptprodukt, einer patentierten Präzisionswaage zur Abfüllung von pharmazeutischen Pulvern und Lebensmitteln, schnell zu respektabler Größe. Bis die nahezu vollständige Zerstörung des Firmensitzes Ende des Zweiten Weltkriegs dem ersten Kapitel der Unternehmensgeschichte ein jähes Ende bereitet.

Frau sitzt an halbautomatischer Abfüllwaage
Halbautomatische Abfüllwaagen erleichterten und beschleunigten den Verpackungsprozess zugleich. (Bild: Optima)

Wiederaufbau und konstantes Wachstum

Der Wiederaufbau erfolgt durch Sohn Max Bühler. Der promovierte Philologe versteht es, die Dynamik aufstrebender Märkte in der jungen Bundesrepublik zu nutzen und Optima wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Tatkräftig unterstützt durch fleißige und kompetente Mitarbeitende.

Unter seiner Ägide reift Optima zum überregional beachteten Unternehmen: zu Beginn der 80er-Jahre beschäftigte der Sondermaschinenbauer rund 200 Mitarbeiter. Sohn Hans Bühler setzt nach seinem Einstieg 1980 voll auf weitere Modernisierung, Internationalisierung und Erweiterung der Kompetenzen, auch durch sinnvolle strategische Beteiligungen und Übernahmen. Die strikt auf die Anforderungen der jeweiligen Branchen und Kunden ausgerichteten Unternehmensbereiche Consumer, Nonwovens, Life Science und später Pharma nehmen Gestalt an. Optima entwickelt sich Schritt für Schritt zum Anbieter von Systemlösungen weiter.

Doch während die Zeichen überall auf Evolution stehen, sind die Konstanten nicht weniger bedeutsam: Die Beharrlichkeit des Familienunternehmens, das sich nicht an kurzfristiger Gewinnmaximierung, sondern an langfristigen Zielen orientiert. Die Verbundenheit zur Region, die sich immer wieder in Großinvestitionen am Standort beweist, aber auch in gesellschaftlichem Engagement. Und allem voran: das besondere Verantwortungsgefühl für die Mitarbeiter.

Hans Bühler: „Wir verdanken unser Wachstum dem Know-how – oder auf Schwäbisch: dem Tüfteln und Schaffen – unserer Mitarbeitenden. Und was dabei herauskommt, ist dem Markt oftmals einen kleinen oder auch größeren Schritt voraus.“ Ein Betriebsklima, geprägt von gegenseitigem Vertrauen, lange Betriebszugehörigkeiten, teils über Generationen hinweg und eine konstant hohe Ausbildungsquote von über 7 % sind Ausdruck dieser besonderen zukunftsgerichteten Verbindung.

Motivierte und hochqualifizierte Mitarbeitende, fortschrittliche Produkte, konsequent an den Kunden ausgerichtet: die Grundlagen der erfolgreichen Weiterentwicklung der Optima Gruppe in den 90er-Jahren und nach der Jahrtausendwende. 2011 knackt man beim Umsatz die 200-Mio.-Marke, heute übertrifft Optima die 500-Mio.-Marke.

vollautomatisierte Prozesstechnik
Heute ermöglicht vollautomatisierte Prozesstechnik ein hohes Maß an Produktivität und Wirtschaftlichkeit im Verpackungsprozess anspruchsvoller Produkte. (Bild: Optima)

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Zum 100-jährigen Jubiläum präsentiert sich Optima daher als Unternehmensgruppe mit starken einzelnen Säulen und gewachsener innerer Zusammengehörigkeit in Bestform. Gute Aussichten auch für die über 2.800 Mitarbeiter, von denen über 1.900 in der Region Schwäbisch Hall beheimatet sind:

„Dank der erfreulichen Geschäftslage bieten wir unseren Auszubildenden und Studierenden eine gute Zukunft, unseren Mitarbeitenden weltweit sichere und spannende Arbeitsplätze und sind weltweit auf der Suche nach kompetenten Fachkräften, um weiter wachsen zu können“, betont Bühler.

Auf klarem Zukunftskurs

Weitere wichtige Handlungsfelder sind klar benannt: Im Bereich Digitalisierung hat Optima in den vergangenen Jahren viel Entwicklungsarbeit geleistet, sei es bei der Integration smarter Technologien in den eigenen Anlagen oder mit praktischen Services, die den Kunden und die Anwender über den gesamten Lebenszyklus gezielt unterstützen. Und gerade in Zeiten der Pandemie ihre Bedeutung nachdrücklich unter Beweis stellen konnten und weiterhin sehr gefragt sind.

Des Weiteren fühlt sich das Familienunternehmen dem Thema Nachhaltigkeit in besonderer Weise verpflichtet. Und das nicht nur auf dem Papier. Alle deutschen Standorte arbeiten seit 2022 klimaneutral. Weshalb Optima pünktlich zum Jubiläum das Label „CO2-neutrales Unternehmen“ der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg verliehen wurde – als erstes privatwirtschaftliches Unternehmen in Baden-Württemberg. Auch Kunden profitieren von der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie und können ab 2023 Maschinen netto-klimaneutral erwerben.

Kurzinterview mit Dr. Stefan König, Managing Director bei Optima

Dr. Stefan König, Managing Director bei Optima
Dr. Stefan König, Managing Director bei Optima (Bild: Optima)

neue verpackung: Herr Dr. König, im Zuge der Optima-Nachhaltigkeitsstrategie bieten Sie Ihren Kunden an, den Klimafußabdruck von Maschinen zu berechnen. Warum ist das für Betreiber so spannend?
Dr. Stefan König: Viele unserer Kunden berechnen den Klimafußabdruck des Unternehmens vollumfänglich und transparent. Es werden also nicht nur Scope 1 und Scope 2 Emissionen des Greenhouse Gas Protocol erfasst, sondern auch Scope 3 Emissionen. Die Nutzungsphase der Maschinen wird in Scope 1 und Scope 2 des Kunden erfasst. Für die korrekte Bilanzierung inklusive Scope 3 müssen unsere Kunden aber auch den Product Carbon Footprint der Herstellungsphase der Maschinen bilanzieren. Der PCF wird in Zukunft ein zusätzliches Entscheidungskriterium beim Maschinenkauf sein, da er einen direkten Einfluss auf die Klimabilanz der Kunden hat.

neue verpackung: Darüber hinaus bieten Sie ab dem Jahr 2023 die netto-klimaneutrale Lieferung Ihrer Maschinen zum Kunden an. Wie erreichen Sie das?
König: Bei Optima gilt sowohl für den Corporate Carbon Footprint als auch für den Product Carbon Footprint der Grundsatz: Emissionen vermeiden, reduzieren und zuletzt kompensieren. Wir arbeiten bereits in der gesamten Unternehmensgruppe daran, die Herstellungs- und Nutzungsphase der Maschinen zu optimieren. Um unsere Vision „Zero Emission“ erreichen zu können, ist aber auch in einigen Bereichen der Lieferkette ein massiver Technologiewandel notwendig. Durch Kompensation der aktuell nicht reduzierbaren Restemissionen können Unternehmen Verantwortung für diese Emissionen übernehmen. Der individuelle Product Carbon Footprint des Maschinenprojekts wird also zunächst bilanziert, durch Optimierungen reduziert und zuletzt kompensiert.

neue verpackung: Betreiber in den Emerging Markets schauen aktuell meist noch vor allem auf die initialen Investitionen, Cost of Ownership wird hier weniger betrachtet. Sehen Sie die Zielgruppe für die oben beschriebenen Angebote darum eher in den klassischen Industrienationen?
König: Optima ist beim Thema Product Carbon Footprint Vorreiter in der Branche und bereits heute ist die Nachfrage von Kunden aus Industrienationen vorhanden. Der Klimawandel ist ein globales Problem und fordert uns alle zum Handeln auf. Wir gehen davon aus, dass viele Länder sich an Europa orientieren und schnell dem Thema Klima eine höhere Priorität geben. Das heißt schon bald werden uns auch Kunden aus Emerging Markets danach fragen. Wir freuen uns auf diese Anfragen, da wir bereits heute führend an dem Thema arbeiten.

Die Fragen stellte Philip Bittermann, Chefredakteur neue verpackung

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