Packung Schupfnudeln von Settele.

Die PP-Folien sind zu 90 % recyclingfähig und verringern das Packungsgewicht um etwa 7 %. (Bild: Südpack)

Das Erfolgsrezept des schwäbischen Familienunternehmens Settele sind gekühlte frische Teigwaren in vielen Variationen. Ein wichtiger Bestandteil der traditionellen schwäbischen Küche, wie Geschäftsführer Erwin Settele und auch Sohn Patrick Settele sie verstehen und vor allem bewahren wollen, sind die „Buabaspitzle“ genannten, handgeformten, schlanken Schupfnudeln. Die „perfekte Kombination aus Weizenmehl, Kartoffel, Ei sowie Gewürzen“ wird gerne als Beilage zu Fleischgerichten gereicht. Erhältlich sind sie bei Settele in Packungsgrößen von 500 und 1.000 g.

Lösung aus PP ersetzt Verbund aus PA und PE

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie – und auch, um der Nachfrage des Handels und des Konsumenten nach umweltfreundlicheren Verpackungen gerecht zu werden – entschloss sich das Traditionshaus bereits vor zweieinhalb Jahren, den bisherigen Verbund aus PA/PE für das Verpacken der Buabaspitzle durch eine recyclingfähige Komplettlösung aus PP zu ersetzen. „Nachhaltigkeit und Ökologie spielen in unserem gesellschaftlichen Leben eine immer bedeutendere Rolle. Konsumenten beziehen diese Aspekte inzwischen auch stärker in ihre Kaufentscheidung für ein Produkt ein“, unterstreicht Heiko Sailer, der als Projekt- und Einkaufsleiter im Hause Settele mit Südpack zusammen für die Umstellung des Verpackungskonzeptes verantwortlich zeichnete.

Das wichtigste Ziel des ambitionierten Vorhabens: Maximaler Produktschutz gegen Lebensmittelverderb und für lange Haltbarkeit und Frische des empfindlichen Packungsinhalts. Aber auch eine hohe Transparenz der Verpackung sowie die Hitzebeständigkeit der Folie für die Pasteurisation der Produkte standen ganz oben auf der Liste. „Die optimale Qualität des Produktes besitzt bei uns stets höchste Priorität – und ist seit jeher das Versprechen an Settele-Kunden“, bekräftigt Sailer. Um den Qualitäts- und Geschmacksanspruch zu wahren, legt Settele großen Wert auf eine hohe Restlaufzeit der Ware ab Anlieferung.

Holger Hoss, Leiter Strategisches Produktmanagement bei Südpack, ergänzt. „Eine besondere Rolle beim Verpacken frischer Teigwaren spielt neben dem Produkt selbst vor allem das Verpackungsmaterial, gerade weil diese sensiblen Lebensmittel grundsätzlich eine lupenreine Mikrobiologie für eine größtmögliche Produkt- und Verbrauchersicherheit aufweisen müssen. Deshalb zeichnet sich ein geeignetes Verpackungskonzept dadurch aus, dass die Folie hinsichtlich ihrer Eigenschaften auf das jeweilige Produkt abgestimmt und betreffend ihrer Verarbeitung auf den Verpackungsprozess ausgelegt ist.“

LKW mit Schriftzug "Settele".
Das Familienunternehmen Settele will nun nach und nach auch seine anderen Verpackungen auf die PP-Lösung umstellen. (Bild: Südpack)

PP-Verbundfolie mit Hochbarriere

Ganz „neu“ ist das neue Verpackungskonzept allerdings nicht – zumindest der Flow Pack ist geblieben. „Für die Präsentation von frischen Teigwaren am Point of Sale ist die klassische transparente Beutelverpackung immer noch eine smarte Wahl. Praktisch und vom Verbraucher akzeptiert, braucht sie allerdings deutlich weniger Packstoff als Tiefzieh- oder Trayverpackungen. Sie ist dadurch leichter, aber dennoch stabil“, erklärt Sailer.

Auch wenn die Packung optisch kaum von der bisherigen Lösung zu unterscheiden ist: In puncto Nachhaltigkeit ist sie tatsächlich ein Novum. Gemeinsam mit Settele entwickelte der Folienhersteller Südpack auf Basis seines Produktprogramms Pure-Line eine Hochleistungsfolie, die nach umfassenden Tests allen Anforderungen standhielt.
Die Flow Pack Pure-PP basiert, wie ihr Name bereits vermuten lässt, auf dem Werkstoff Polypropylen, für den in vielen europäischen Ländern Werkstoffströme existieren. Die PP-Verbundfolien sind wie konventionelle Materialstrukturen mit einer Hochbarriere ausgestattet und punkten durch gute Transparenz, einen breiten Siegelbereich und eine hohe Sauerstoffbarriere. Darüber hinaus zeichnet sich die Folie durch die für die Pasteurisation notwendige Hitzestabilität aus. Unabdingbar ist auch die gute Verarbeitbarkeit des Materials auf den bestehenden Flow-Pack-Anlagen bei gewohnter Ausbringung. „Die Ausbringungsleistung der Maschinen bewegt sich bei der Verarbeitung dieses an sich eher schwerer zu verarbeitenden Monomaterials auf identischem Niveau wie die bisher eingesetzten Multilayer-Strukturen“, freut sich Sailer.

Nachhaltiges Leichtgewicht mit hoher Recyclingfähigkeit

Die Recyclingfähigkeit der Folie wird mit über 90 % attestiert. Und: Im Vergleich zur bisher eingesetzten Verbundfolie verringert sich mit dem Einsatz des neuen Materials das Packungsgewicht um etwa 7 % – ein Wert, der angesichts dieses ohnehin sehr leichtgewichtigen Konzepts nicht zu unterschätzen ist. Die Reduzierung des Gewichts schlägt sich insbesondere in geringeren Entsorgungskosten nieder und verbessert darüber hinaus die Ökobilanz des Produkts. „Die Substitution des bisher eingesetzten Materials bewirkt zudem einen zusätzlichen positiven Effekt aufgrund geringerer CO2-Äquivalente von Polypropylen“, fügt Hoss hinzu.

Fingerspitzengefühl bei der Maschinengängigkeit von Monofolien

Von der ersten Idee bis zum verpackten Produkt am POS wurden in verschiedenen Projektphasen die erforderlichen Eigenschaften der Hochleistungsfolie sowie die technischen Gegebenheiten seitens des bestehenden Maschinenparks beleuchtet. „Durch unsere gute Entwicklungspartnerschaft, sehr intensiven Informationsaustausch und ausgiebige Tests konnten wir unser recyclingfähiges Verpackungskonzept realisieren“, resümiert Sailer.

Hoss von Südpack ergänzt: „Die technischen Gegebenheiten sind das eine, die Verarbeitung von Monomaterial auf den Maschinen das andere. Druckauswirkung und Maschinengängigkeit beispielsweise unterscheiden sich bei einer konventionellen Folie und einer Monofolie oder auch einer bedruckten und einer unbedruckten Folie zum Teil signifikant.“ Kurzum: Wie bei allen Neuentwicklungen benötigt man Fingerspitzengefühl, Geduld und Qualitätssicherungsüberprüfungen, vor allem aber auch Kompetenzen, um Abweichungen von der Ideallinie beseitigen zu können.

„Südpack als langjähriger Partner überzeugte“, so Heiko Sailer, „mit seinem breit gefächerten Fachwissen und unkomplizierten Absprachen von Anfang an. Zudem sind die Folienexperten mit den technischen Besonderheiten unserer Maschinen vertraut und hatten sicher gerade deswegen passende Lösungsvorschläge parat, die wegweisend für unser Projekt waren.“

Mit den attraktiven Verpackungen für die Buaba-spitzle ist der erste Schritt getan. In den kommenden Monaten sollen nun sukzessive auch die anderen Packungen des Settele Sortiments auf Flow Pack Pure-PP umgestellt werden, um einen wichtigen Meilenstein in puncto Umweltschutz zu erreichen.

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