Mehrweg-Großladungsträger aus Kunststoff

Mehrweg-Großladungsträger aus Kunststoff sind faltbar. Das ermöglicht eine optimierte Auslastung im Leertransport und Lager. (Bild: Orbis Europe)

Grüne Logistik bezeichnet einen Komplex aus nachhaltigen Strategien und Maßnahmen, um umweltgerechtere und ressourcenschonendere Logistikprozesse zu etablieren. Als Teilbereich der Logistik betrifft das auch Transportverpackungen: Kunststoff als Alternative zu Holz, Stahl oder Kartonage ist für Unternehmen eine Option, sich nachhaltig aufzustellen.

Die „Take-and-waste-Philosophie“ ist längst nicht mehr zeitgemäß – das gilt auch für Unternehmen, ihre Lieferketten und die Art und Weise, wie sie Produkte lagern und transportieren. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft – der Circular Economy – bildet die Basis für eine erfolgreiche und nachhaltige Lieferkette und konzentriert sich auf drei wesentliche Faktoren: Abfälle vermeiden (Reduktion), Produkte im Gebrauch mehrfach einsetzen (Wiederverwendung) sowie natürliche Ressourcen regenerieren (Recycling/Erneuerung). Mit Transportverpackungen aus Kunststoff können Unternehmen diese Kriterien erfüllen und ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten.

Kunststoffverpackungen – was steckt drin?

Für die Herstellung von Kunststoffverpackungen kommen meist Thermoplaste zum Einsatz – also Kunststoffe, die sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lassen. Dazu zählen auch Polyethylen (PE) sowie Polypropylen (PP). PE wird beispielsweise für Flaschen mit Reinigungsmittel oder für Großladungsträger genutzt. PP ist der europaweit am meisten verwendete Kunststoff und mit sehr unterschiedlichen Materialeigenschaften ebenfalls vielseitig einsetzbar; unter anderem für flexible und starre Verpackungen oder medizinische Produkte. Ein weiteres Charakteristikum von Kunststoff ist seine Leichtigkeit.

Auch bei geringem Verpackungsgewicht und -volumen sind Transportverpackungen aus Kunststoff belastbar. Zugleich sind sie durch ihr Material und ihre glatten Flächen im Gegensatz zu Holz leicht sauber zu halten und hinterlassen keinen Staub oder sonstige Rückstände. Das faltbare Design von Großladungsträgern aus Kunststoff ermöglicht eine optimierte Auslastung im Leertransport und Lager – im Vergleich zu 78 Stahlbehältern passen gefaltet bis zu 272 Kunststoffladungsträger in einen LKW. Die Folge: Es sind weniger Trucks auf den Straßen als bei nicht faltbaren Lösungen, der CO2-Ausstoß ist im Rücktransport geringer.

Mehrweglösung Plasticorr
Die Mehrweglösung Plasticorr lässt sich durch konsistente Maße in bestehende Lieferketten integrieren. (Bild: Orbis Europe)

Mehrweg statt Einweg: ökologisch und ökonomisch

Entsorgen Unternehmen ihre Verpackungen aus Primärrohstoffen bereits nach einmaliger Nutzung, verschwenden sie natürliche Ressourcen. Unter Primärrohstoffen versteht man unbearbeitete Rohstoffe – wie Frischholzfasern für die Papierherstellung. Sekundärrohstoffe hingegen werden durch Recycling gewonnen. Nutzen Unternehmen dieses Rezyklat und schließen damit ihre Stoffkreisläufe zumindest teilweise, reduzieren sie den Einsatz von Primärkunststoffen und die damit verbundenen Umwelteinwirkungen signifikant, indem sie natürliche Ressourcen schonen.

Verpackungshersteller sollten ihre Produkte im Sinne eines geschlossenen Wertschöpfungskreislaufs entwickeln. Orbis Europe beispielsweise kann durch die Nutzung von bis zu 90 % Rezyklat bereits in der Produktion 60 bis 70 kg CO2 pro Großladungsträger einsparen. Mit einem langlebigen und lieferkettenoptimierten Design der Produkte unterstützt das Unternehmen Firmen dabei, Lieferketten nachhaltiger zu gestalten. Damit tragen sie zu den Klimazielen der EU bei, die vorsehen, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 % zu senken.

Ebenfalls im Sinne der Circular Economy: Ausgediente Ladungsträger und Paletten aus Kunststoff kauft Orbis zum Materialpreis zurück. Diese werden zu 100 % recycelt, in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt und für die Herstellung neuer Produkte genutzt.

Verpackungen mehrmalig zu nutzen, ist nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch im ökonomischen Sinn vorteilhaft: Die Anschaffungskosten von Mehrwegverpackungen aus Kunststoff liegen zunächst meist höher als bei anderen Stoffen, werden aber nicht nur durch die lange Lebensdauer, die bei sachgemäßer Handhabung und Reparatur mehr als zehn Jahre beträgt, sondern auch durch die Rückkaufoption kompensiert. Zudem müssen sich Unternehmen nicht mehr um die Entsorgung ihrer Verpackungen kümmern.

Agieren im Sinne der Kreislaufwirtschaft

Lieferketten durch Mehrweg-Verpackungslösungen nachhaltiger zu gestalten, ergibt für Unternehmen in vielfacher Hinsicht Sinn: Ein Hersteller von Kartoffelchips verwendete Verpackungen aus Wellpappe. Inkonsistente Maße der einzelnen Kartons führten zu Störungen in der Produktion: Es kam etwa alle 20 Minuten zu Ausfällen im Kartonaufrichter. Dadurch mussten auch die nächsten 20 bis 30 Boxen entsorgt werden. Nach dem Wechsel auf die Mehrweg-Kunststoffboxen Plasticorr von Orbis wurden die Ausfallzeiten signifikant reduziert – durch die konsistenten Eigenschaften der Boxen sind die Maschinen erstmals mehr als fünf Stunden ungestört durchgelaufen. Da die Boxen konsistente beziehungsweise europäische Standardmaße haben, können sie problemlos in bestehende Lieferketten integriert werden. Damit entstehen weitaus weniger Abfälle und die Ausfallzeiten beim automatisierten Aufrichten der Boxen reduzieren sich. Dies führt zu maßgeblichen Kosten- und Zeiteinsparungen im Produktionsablauf.

Einsparungen in puncto Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß, Feststoffabfällen, kumulierter Energie, Chemikalien und Überdüngung erzielte ein Lebensmittelproduzent: Produzierte Nudelpackungen werden durch einen Co-Packer zu einer Einheit verpackt. Obwohl die Verpackungen lediglich kurze Distanzen überwinden und das Gelände nicht verlassen, wurden Einwegboxen aus Wellpappe genutzt und bereits nach einmaliger Nutzung entsorgt. Durch den Umstieg auf die Mehrweg-Kunststoffboxen werden etwa 75 % weniger Energie und 90 % weniger Wasser verbraucht; zudem entstehen circa 60 % weniger Feststoffabfälle.

Die Circular Economy leben

Unternehmen, die sich nachhaltiger aufstellen und in Grüne Logistik investieren, agieren damit nicht nur im Sinne der angestrebten Kreislaufwirtschaft, sondern fördern auch ihr Markenimage und stellen sich zeitgemäß auf: Laut einer Studie von Cone Communications haben 87 % der Verbraucher ein positiveres Bild von einem Unternehmen, das sich für soziale oder ökologische Belange einsetzt, 88 % der Befragten sind einem solchen Unternehmen gegenüber loyaler. Zudem gehen Unternehmen damit ihrer Pflicht nach, sich nachhaltiger aufzustellen, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Die Lieferketten zu analysieren und mit nachhaltigeren Mehrweg-Transportverpackungen zu optimieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um im Sinne der Circular Economy zu agieren. Denn wiederverwendbare Verpackungen können die Treibhausgasemissionen verringern und Feststoffabfälle sowie Energieverbrauch in der Lieferkette reduzieren. Neben den ökologischen Aspekten profitieren Unternehmen auch von ökonomischen Vorteilen, beispielsweise Kosteneinsparungen.

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