Papiermaschine bei Laarkirchen Papier

Bis 2050 soll sich der weltweite Papierbedarf fast verdoppeln. (Bild: Laarkichen Papier)

Die Zahlen beeindrucken: Deutschland ist Europas größter Papierhersteller. 2021 wurden rund 23 Mio. t. Papier produziert. Dafür wurden mehr als 9 Mio. m3 Holz (fest, ohne Rinde) für die Herstellung von Zellstoff benötigt. Rund 60 % stammten aus Rundholz und 40 % aus Sägenebenprodukten. Weltweit rangiert das Land auf Platz 4 der größten Papierproduzenten. Die Nummer 1 ist China (108 Mio. t), gefolgt von den USA (69 Mio. t), Japan (25 Mio. t), Deutschland (22 Mio t.) und Kanada (12 Mio. t)..

 

Die weltweit größten Papierproduzenten

Länder mit der größten Papierproduktion
China ist mit Abstand der größte Papierproduzent. (Bild: Dalle 3 / OpenAI)

So weit, so gut. Oder eben nicht. Denn die Papierherstellung ist traditionell ein energie- und wasserintensiver Prozess. Der hohe Energieverbrauch, hauptsächlich für das Erhitzen und Trocknen der Papiermasse, trägt signifikant zum CO2-Fußabdruck der Branche bei. So werden für die Herstellung von 1 t weißes Papier etwa 2.645 kWh benötigt. Selbst wenn etwa 50 % des Verbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammt, eine beträchtliche Menge. Oder der Wasserbedarf. Für die Produktion von 1 t Frischfaserpapier werden etwa 13.000 l Wasser veranschlagt. Hinzu kommen die Kosten und Folgen des Transports. Denn Deutschland importiert fast 80 % seines Zellstoffbedarfs. Nur knapp 18 % des verwendeten Zellstoffs stammt aus heimischen Hölzern.

Kein Wunder, dass seit vielen Jahren nach umweltgerechteren Alternativen gesucht wird. Von der Papier- wie der Verpackungsindustrie. Die Bandbreite der Rohmaterialien, mit denen inzwischen gearbeitet wird, ist beträchtlich. Manche, darunter die Fasern der Silphie-Pflanze oder auch Hanf und Gras, werden seit geraumer Zeit verarbeitet, sei es zu Papier, Kartonagen oder Papierguss. Anderes wie zum Beispiel Moorgras ist noch im Experimentierstadium. Wir stellen 10 Alternativen vor.

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