Für eine erste Live-Anwendung haben die Partner 500 Paletten mit Trackern ausgestattet.

Für eine erste Live-Anwendung haben die Partner 500 Paletten mit Trackern ausgestattet. (Bild: Fraunhofer IML)

Das Internet der Dinge wird massentauglich für die Logistik: Nach der Weltpremiere des Low-cost-Trackers auf der Hannover Messe haben die Deutsche Telekom, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und die European Pallet Association (EPAL) die ersten 500 intelligenten Paletten im Praxiseinsatz. „Wir haben den Low-Cost-Tracker spezifisch für EPAL als einen unserer ersten Kunden gebaut. Allein in Europa hat die Vereinigung mehr als 500 Millionen Paletten im Umlauf. Dies ist ein riesiges Potenzial zur Digitalisierung der Lieferkette“, erklärt Ingo Hofacker, verantwortlich für das IoT-Geschäft in der Deutschen Telekom.

„Mit den intelligenten Paletten beginnt für EPAL eine neue Ära. Entscheidend für uns ist dabei das Innovationspotential durch die neue Verfügbarkeit von Daten. So können wir unseren Kunden zuverlässige Mehrwerte bieten und ein für uns nachhaltiges Geschäftsmodell schaffen“, kommentiert Ingo Mönke, Vorstandsvorsitzender der GPAL, des deutschen Nationalkomitees der European Pallet Association.

Positionsbestimmung und mehr

Die Low-cost-Tracker, die im „Telekom Open IoT Lab“ am Fraunhofer IML in Dortmund entwickelt und in die EPAL-Paletten eingebaut wurden, können neben einer Positionsbestimmung auch Bewegung, Schockeinwirkungen und Temperaturverlauf abrufen. Ein wasserfester Sensor registriert Stöße, Lage, Kippwinkel, Beschleunigungen und Temperatur der Palette. Bei Abweichungen wie Erschütterungen oder Temperaturschwankungen meldet sich die Palette selbstständig und gibt ihre aktuellen Daten an ein eigenes Portal.

Durch ihre robuste und kompakte Bauweise lassen sich die Tracker praktisch in jeden Ladungsträger einbauen. Die Batterielaufzeit beträgt zehn Jahre und die Datenflatrate einmalig zehn Euro für zehn Jahre.

Die Datenübertragung erfolgt über das Netz Narrow Band IoT (NB-IoT) der Telekom. Im Gegensatz zu anderen Schmalbandnetzen ist die NB-IoT-Technologie Hardware-neutral und bietet ab 2019 eine flächendeckende Netzabdeckung in einem lizensierten Mobilfunkspektrum nach einem weltweiten Industriestandard (3GPP).

Mit den Low-cost-Trackern können Betreiber das Datengold der Logistik heben, so Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.
Mit den Low-cost-Trackern können Betreiber das Datengold der Logistik heben, so Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. (Bild: Fraunhofer IML)

Datengold der Logistik

In den nächsten Jahren gehen Expertenschätzungen zufolge alle zwölf Monate weit über eine Milliarde Geräte online – viele davon in der Logistik. Paletten, Container und Behälter werden ausgestattet mit entsprechenden Devices, die milliardenfach Zustandsdaten übertragen, sich selbst lokalisieren und untereinander kommunizieren.

„Der Low-cost-Tracker macht Ladungsträger intelligent und hebt das Datengold der Logistik. Das wird der entscheidende Wettbewerbsvorteil in der Logistik. Für eine Skalierung im Milliardenbereich ist ein weltweiter Standard mit einer sicheren Zertifizierung und Authentifizierung, zum Beispiel per SIM-Karte, ebenso unerlässlich wie auf lange Sicht garantierte, stabile Netze, konkurrenzfähige Preise und Flatrates. Das kann zurzeit nur NB-IoT“, erklärt Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

 

Auf dem Deutschen Logistik-Kongress vom 17.–19. Oktober 2018 in Berlin zeigen die Partner erstmals live den Weg der intelligenten Paletten.

Um die Anforderungen der Logistikwirtschaft an eine intelligente Palette zu definieren, führen EPAL und das Fraunhofer IML derzeit eine Onlinebefragung durch. Die Umfrage ist unter www.ipal-pallets.org zugänglich.

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