Papiersack braun

Bewährtes Packmittel: Papiersäcke. (Bild: Pixabay)

Die Zahlen sind eindeutig: Es gibt einen stetigen Abwärtstrend bei der fossilen Kohlenstoffbelastung in der Produktionsphase von Durchschnitts-Kraftsackpapier und -Papiersäcken in Europa. Von 2018 bis 2021 reduzierte sich die Kohlenstoffbelastung pro Tonne Kraftsackpapier um 5 % von 442 auf 421 kg CO2e. Auch bei der CO2-Bilanz für Papiersäcke ließ sich eine leichte Verbesserung um 1 % verzeichnen. Der Wert sank hier auf 86 g CO2e pro Papiersack. So die Ergebnisse einer neuen Studie der European Paper Sack Research Group (ESG). Die Emissionen aus der Produktion von Kraftsackpapier sind mit 61 % der bedeutendste Faktor für den CO2-Fußabdruck durchschnittlicher europäischer Papiersäcke.

Eine kontinuierliche Entwicklung

Ein Vergleich der jüngsten Daten mit den Ergebnissen der ersten von der European Paper Sack Research Group (ESG) durchgeführten Life-Cycle-Assessment-Studie von 2007 zeigt eine signifikante Verringerung der fossilen Kohlenstoffbelastung pro Tonne Kraftsackpapier von rund 26 %: von 570 auf 421 kg CO2e. Der Rückgang begründet sich in erster Linie durch weniger Emissionen aus netto zugekauftem Strom und aus der Verbrennung der in den Papierfabriken verwendeten Brennstoffe. Pro Papiersack betrachtet, zeigt sich mit einem Rückgang von 118 g CO2e pro Papiersack im Jahr 2007 auf 86 g CO2e im Jahr 2021 ebenfalls ein Abwärtstrend. Er bedeutet eine Verbesserung von 28 %. Zurückzuführen ist die Reduktion auf eine Verringerung des Gewichts der Papiersäcke und des Verbrauchs fossiler Brennstoffe.

 

CO2-Bilanz ist besser geworden
Die CO2-Belastungen sind kontinuierlich gesunken. (Bild: Eurosac / Eurocraft)

Vorrangige Verwendung erneuerbarer Energien

Die Herstellung von Kraftsackpapier ist weniger abhängig von fossilen Brennstoffen und der externe Verbrauch an fossilen Brennstoffen wurde von 2015 bis 2021 um 9 % reduziert. Im Jahr 2021 machen erneuerbare Energien einen hohen Anteil der verwendeten Brennstoffe aus. Insgesamt betrachtet stehen Biobrennstoffe für 92 % aller in den Unternehmen verwendeten Kraftstoffe, wobei 78 % davon im Rahmen der Herstellungsprozesse in den Papierfabriken produziert werden. Darüber hinaus erzeugen die Papierfabriken 59 % des benötigten Stroms selbst. 2021 wurden 29 % der von den Papierfabriken verbrauchten, aus dem Stromnetz bezogenen Elektrizität als "grüne" Energie eingestuft, heißt es.

Kohlenstoffarme Lösung

Wenn junge Bäume wachsen, nehmen sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Forstwirtschaftliche Produkte wie Papiersäcke speichern den Kohlenstoff während ihres gesamten Lebenszyklus. Würde neben den Emissionen auch der biogene Abbau aus der Produktionsphase "Cradle-to-Gate" in die Berechnung einbezogen, hätte die CO2-Bilanz sogar ein negatives Ergebnis. "Das beweist einmal mehr, dass Papiersäcke eine kohlenstoffarme Lösung mit möglicherweise sogar negativer Kohlenstoffbilanz darstellen", erklärt Catherine Plitzko-Kerninon, General Delegate bei Eurosac, der europäischen Hersteller-Vereinigung. Ein noch vollständigeres Bild des gesamten Lebenszyklus ergäbe sich, würde man die Systemgrenzen erweitern und das Lebensende der Papiersäcke in die Betrachtungen miteinbeziehen. Diese Methode sei allerdings wegen der fraglichen Genauigkeit der Daten nicht ganz unproblematisch. "In einer Kreislaufwirtschaft ist Recycling natürlich der beste Weg. Das Recyceln von Papier- und Kartonprodukten bringt einen weiteren Vorteil mit sich: Es verzögert die Rückführung des gespeicherten CO2 in die Atmosphäre", so Plitzko-Kerninon. „Deshalb setzt sich unsere Branche dafür ein, das Recycling von Papiersäcken nach deren Gebrauch zu fördern und weiter voranzutreiben.“

 

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