Verpackung muss heute im Zeitalter der Selbstbedienung vor allem eines: das Produkt verkaufen. 70 bis 85 Prozent der Kaufentscheidungen werden emotional am Point of Sale getroffen.
Ob eine Verpackung den Kunden anspricht, ist abhängig von Farbe, Form, Funktion und Größe. Die Farbe ist dabei ein wichtiges visuelles Kriterium. Sie erzeugt Aufmerksamkeit, verstärkt die Wirkung von Markenbildern und bleibt länger im Gedächtnis als etwa Schrift. Im Gegensatz zu Markennamen werden Farben zudem von den meisten Menschen verstanden. Sie wirken unterbewusst, lösen Gefühle aus und wecken Assoziationen. Bei Verpackungsfarben ist es besonders wichtig, dass sie einheitlich dem Corporate Design entsprechen. Sonst kann dies den Kunden verwirren und die Markeneinstellung negativ beeinflussen. Das gilt insbesondere für Marken, die Farbe als typisches Erkennungszeichen haben, wie beispielsweise Milka. Um die Wiedererkennung zu garantieren, müssen Farben im Druck immer so exakt wie möglich der Designvorlage entsprechen. Die richtige Farbe ist nicht nur eine kreative Herausforderung, sondern auch eine technische. Um die richtigen Farben von der Vorlage auf die Verpackung zu bringen, helfen Farbsysteme. Nur durch sie können Farben objektiv definiert werden.
Farbsysteme für verschiedene Materialien
Im Laufe der Zeit haben sich die verschiedensten Farbsysteme etabliert. Der weltweit meist genutzte Standard, um Druckfarben auszuwählen, abzugleichen und zu kontrollieren, ist das Farbsystem von Pantone. Außerdem ist es das einzige System weltweit, das in einer Vielzahl verschiedener Materialien verfügbar ist. Das klassische Farbsystem ist seit über 50 Jahren in Fächerform auf gestrichenem und ungestrichenem Papier erhältlich. Mittlerweile gibt es das Farbsystem auch in Form von beschichteten und unbeschichteten Plastik-Chips. Zudem sind die Daten aller Farben digital abrufbar. Das Pantone-Farbsystem beruht auf 14 Basisfarben, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt 1.755 Farben ergeben. Pantone entwickelt entweder mit dem Kunden ganz neue, maßgeschneiderte Farbtöne oder nimmt bestehende Unternehmensfarben in das Farbsystem auf. Jede Eigenfarbe kann in jeder Glanzstufe als Farbstandard angelegt werden. In gedruckter Version, in Plastik oder digital. Die verschiedenen Materialen der Farbsysteme sind wichtig für den Farbabgleich. Je näher das Material der Vorlage am Originalmaterial ist, desto leichter fällt der Vergleich. Zudem spielt das angewendete Druckverfahren eine Rolle. Pantone hat die Software aller großen Druckerhersteller und Raster-Image-Processor-Lieferanten lizensiert, sowohl für den Offset- als auch für den Digitaldruck. Die Farbfächer selbst entstehen im Offsetdruck-Verfahren. Deswegen ist die Übereinstimmung der Farbfächer mit gedruckten Farben im Offsetdruck besonders hoch. Für Flexodruck- und Gravurdruck-Verfahren empfiehlt sich die Nutzung der digitalen Farbdaten. Dort gibt es für über 30 Verpackungsmaterialien die passenden digitalen Farbwerte.
Um Verpackungen optisch und haptisch aufzuwerten, werden sie häufig veredelt. Damit die Veredelung auch farblich mit der Farbvorlage übereinstimmt, muss die Grundware zunächst mithilfe eines Farbstandards bedruckt werden. Ein Drucker mit der entsprechenden Erfahrung kann dann die Veredelung farbecht durchführen. Alle 1.755 Pantone-Farben können auch für die Produktion von Lebensmittelverpackungen als Vorlage dienen. Auf Basis der Vorlage arbeiten Drucklieferanten mit migrationsunbedenklichen Farben und Lacken auf Papieren mit Lebensmittelzulassung. Mit der richtigen Farbvorlage für den Druckprozess lassen sich Verpackungen in einheitlichen Unternehmens- oder Produktfarben in die Läden bringen.
Für Sie entscheidend
Pantone
Das Pantone-Farbsystem beruht auf 14 Basisfarben, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt 1.755 Farben ergeben. Für den richtigen Farbabgleich gibt es das Farbsystem in verschiedenen Versionen: gedruckt, in Kunststoff und digital. Je näher das Material der Vorlage am Originalmaterial ist, desto leichter fällt der Vergleich.