Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, August 2022. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Erwartungen sind sogar auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Es herrscht ein großer Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate. Die Unsicherheit, auch mit Blick auf die Verfügbarkeit von Gas, ist weiterhin sehr hoch. Zudem bereitet die Preisentwicklung auf den Energiemärkten vielen Unternehmen in der Verpackungsbranche große Sorgen. Die Lage bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen hat sich etwas entschärft. Jedoch liegt der entsprechende Index immer noch auf einem hohen Niveau.

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PAPIER

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Entlassungen geplant

Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindex gesunken. Die Unternehmen beurteilten die laufenden Geschäfte schlechter als im Vormonat. Zudem nahm der Pessimismus bei den Erwartungen zu. Die Nachfragesituation ist weiterhin sehr schlecht. Der Auftragsbestand hat erneut nachgegeben. Auch aus dem Ausland ist keine Besserung zu erwarten. Die Unzufriedenheit mit dem Status quo hat merklich zugenommen. Aufgrund der schleppenden Nachfrage füllten sich auch die Lagerbestände weiter. Gleichzeitig wurde die Produktion vielerorts gedrosselt. Die Produktionspläne sind weiter auf Kürzungen ausgerichtet, wenn auch weniger stark als im Vormonat. Aufgrund der allgemein schlechten Lage und den trüben Aussichten berichteten mehr Unternehmen, dass sie Mitarbeiter entlassen wollen. Preiserhöhungen bleiben trotz schwieriger Lage ein Thema, auch aufgrund gestiegener Einkaufs- und Energiepreise.

KUNSTSTOFF

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Konstante Produktionspläne

Im Kunststoffbereich konnte das Geschäftsklima leicht zulegen. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage etwas besser. Zudem nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate etwas ab. Die Nachfrage konnte zwar weiterhin keinen großen Schwung entwickeln. Die negative Tendenz der letzten zwei Monate konnte jedoch gestoppt werden. Das Exportgeschäft bleibt jedoch schwierig. Insgesamt nahm dennoch die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand wieder erkennbar zu. Die Lagerbestände sind merklich aufgefüllt worden. Die Produktion war erstmals seit über einem Jahr wieder leicht rückläufig. Mit Blick auf die kommenden drei Monate rechnen die Unternehmen mit einem konstanten Produktionsniveau. Der Personalbestand soll unverändert bleiben. Der Druck die Preise erhöhen zu müssen, hat im Vormonat etwas nachgelassen. Jedoch hat weiterhin jedes zweite Unternehmen Preiserhöhungspläne.

GLAS

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Preiserhöhungen bleiben ein dominantes Thema

Auch im Bereich Glasherstellung hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Dafür waren vor allem deutlich pessimistischere Erwartungen verantwortlich. Die Geschäftslage wurde zwar etwas schlechter beurteilt, bleibt aber weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Nachfragedynamik entwickelt gegenwärtig keinen großen Schwung. Der Auftragsbestand konnte leicht zulegen. Auch aus dem Ausland kommen neue Aufträge. Entsprechend soll die Produktion in den kommenden Monaten angehoben werden. Im Vormonat hielten viele Unternehmen die Produktionsleistung in etwa konstant. Die Lagerbestände stiegen auf den höchsten Wert seit mehr als einem Jahr. Die Branche ist weiterhin kontinuierlich auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Jedes zweite Unternehmen hat zuletzt die Preise erhöht. Mehr als 70 % planen das auch in den nächsten drei Monaten.

HOLZ

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Preissenkungen angekündigt

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Die Unternehmen berichteten von etwas weniger gut laufenden Geschäften. Der entsprechende Indikator liegt aber weiterhin deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Die Erwartungen sind weiterhin merklich pessimistisch. Die Nachfrage war erneut rückläufig. Es kamen weniger Aufträge rein. Auch das Exportgeschäft ist rückläufig. Entsprechend nimmt die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand zu. Die Produktion war vielerorts rückläufig. Die Lagerbestände liegen auf einem saisonal üblichen Niveau. Die Produktionspläne sind auf Kürzungen ausgerichtet. Nach vielen Monaten mit Preiserhöhungen berichteten viele Unternehmen, dass sie die Preise gesenkt haben. Weitere Preissenkungen sind angekündigt.

FEINSTBLECH

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Schlechte Exportaussichten

Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich hat erneut nachgegeben. Grund dafür waren pessimistische Erwartungen. Die aktuelle Lage wurde hingegen auf einem hohen Niveau besser beurteilt. Die Nachfrage erlebte einen deutlichen Dämpfer. Die war vor allem auf die sehr schlechten Exportaussichten zurückzuführen. Der Auftragsbestand war seit langer Zeit rückläufig. Entsprechend unzufrieden waren die Unternehmen. Die Produktion war rückläufig. Nahezu alle Unternehmen gehen davon aus, dass dies auch in den kommenden Monaten so sein wird. Die aktuelle Entwicklung hat aber noch keine Auswirkungen auf die Personalplanungen. Die Beschäftigungssituation soll unverändert bleiben. Im Vormonat sahen sich einige Unternehmen gezwungen, die Preise zu senken. Noch sind aber keine weiteren Senkungen angekündigt.

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