Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Februar 2023. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die gute Nachricht ist, dass sich die Probleme bei der Lieferung von Rohstoffen und Vorprodukten weiter entspannt haben. Auch die Unsicherheit unter den Unternehmen nimmt immer weiter ab. Die Nachfrageentwicklung wird aber oft als schwierig beschrieben. Die Stimmung ist insbesondere im Holzbereich schlecht.

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PAPIER

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Weitere Preissenkungen

Im Bereich Papier und Kartonagen hat sich das Geschäftsklima verbessert. Dies war auf einen Anstieg des Erwartungsindikators zurückzuführen. Die skeptischen Stimmen unter den Unternehmen mit Blick auf die kommenden Monate nehmen kontinuierlich ab. Auf der anderen Seite waren die Firmen merklich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Ein Grund dafür war sicherlich die weiterhin schleppende Nachfrage. Es wurden erneut weniger Neuaufträge verbucht. Auch das Auslandsgeschäft bereitet gerade wenig Freude. Es werden weniger Umsätze erwartet. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand hat erneut merklich zugenommen und ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Die Lagerbestände füllten sich trotz sinkender Produktion. Die Produktionspläne sehen erneut Kürzungen vor, wenn auch weniger stark als zuletzt. Die Personalplanungen sind eher auf Entlassungen ausgerichtet. Fast jedes zweite Unternehmen hatte zuletzt die Preise gesenkt. Für die nahe Zukunft haben dies knapp zwei Drittel angekündigt.

KUNSTSTOFF

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Schwierige Nachfragesituation

Im Kunststoffbereich ist das Geschäftsklima nahezu unverändert geblieben. Auf der einen Seite waren die Unternehmen etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auf der anderen Seite nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate weiter ab. Die Nachfrage erlebt einen deutlichen Rückschlag, was sich auch in einem rückläufigen Auftragsbestand spiegelte. Auch beim Export sind eher sinkende Erlöse zu erwarten. Die Unternehmen waren zuletzt im Mai 2022 so unzufrieden mit den Orderbüchern wie in diesem Monat. Die Produktion wurde verstärkt zurückgefahren. Dies zeigte sich aber nicht in den Lagerbeständen, welche zugelegt haben. Die Produktionspläne sind auf leichte Kürzungen ausgerichtet. Bei der Beschäftigung gibt es, wie bereits in den Monaten zuvor, wenig Bewegung. Es ist eher von einem konstanten Personalstamm auszugehen. Mit Blick auf die Preise gibt es im Moment wenig Bewegung. Es kommt vereinzelt sogar zu Preissenkungen.

GLAS

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Sinkende Produktion

Im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindex erneut gestiegen. Treiber dieser Entwicklung waren die deutlich weniger skeptischen Stimmen unter den Unternehmen mit Blick auf die kommende wirtschaftliche Entwicklung. Die Firmen waren jedoch etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Der entsprechende Indikator liegt aber immer noch deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Der Nachfrage fehlt es weiter an Schwung. Es meldeten deutlich mehr Unternehmen weniger Neuaufträge. Diese betrafen eher das Inland. Beim Exportgeschäft zeichnen sich im Moment nur wenige Änderungen ab. Bei der Produktion vermeldeten deutlich mehr Unternehmen Kürzungen. Aber dies beeinflusst die Planungen im Moment nicht negativ. Dort ist eher von einer Konstanz auszugehen. Nachdem die Unternehmen zuletzt kaum von Änderungen bei den Personalplanungen berichtet hatten, kommen nun langsam Kürzungen in das Blickfeld.

HOLZ

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Schlechte Exportaussichten

In der Verpackungsindustrie mit Holz ist das Geschäftsklima nahezu unverändert geblieben. Die negativen Stimmen bei der Beurteilung der Geschäftslage haben erneut zugenommen. Der Ausblick bleibt deutlich von Pessimismus geprägt, jedoch etwas weniger stark als im Vormonat. Ein Grund für die Entwicklung ist die äußerst schwierige Nachfragesituation. Der Auf-tragsbestand ist schon seit Monaten rückläufig. Dies gilt auch für das Auslandsgeschäft. Es werden weniger Exporterlöse erwartet. Die Produktion wurde erneut gekürzt. Die Pläne für die Zukunft gehen von weiteren Kürzungen aus. Einige Unternehmen haben angekündigt, weniger Personal zu benötigen. Die Verkaufspreissenkungen aus den vergangenen Monaten haben sich weiter fortgesetzt. Die Unternehmen gehen weiter davon aus, dass die Preise eher sinken als steigen werden.

FEINSTBLECH

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Steigende Produktion

Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich konnte leicht zulegen. Dies war auf etwas weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde von den Unternehmen hingegen weniger gut beurteilt. Die Nachfrage konnte nach zuletzt schwierigen Monaten wieder etwas zulegen. Dies gilt auch für den Auftragsbestand. Nur beim Export entwickelt sich gegenwärtig ein wenig Dynamik. Die Lagerbestände wurden als branchenüblich beschrieben. Die Produktion konnte gesteigert werden. Für die nahe Zukunft gehen die Unternehmen aber eher von einer kon­stanten Entwicklung aus. Ähnliches gilt für die Beschäftigtenentwicklung. Nachdem in den letzten Monaten oft die Preise angehoben worden sind, war dies im Vormonat zum Stillstand gekommen. Für die Zukunft sind gegenwärtig zunächst keine Preiserhöhungen angekündigt.

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