Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Januar 2024. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Gesamtwirtschaft schwächelt weiterhin. Viele Unternehmen klagen über fehlende Neuaufträge. Die Krise im Roten Meer scheint bisher keinen Einfluss auf die Lieferung von Rohstoffen und Vorprodukten zu haben. Der Anteil der Unternehmen, die Entsprechendes berichten, ist im Vergleich zum Oktober nochmals gesunken. Die Produktionskapazitäten sind vielerorts unterausgelastet. Preissenkungen sind weiterhin oft das Mittel der Wahl, um der Nachfrageschwäche entgegenzuwirken.

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PAPIER

Grafik Geschäftsklima Papier

Expansive Produktionspläne

Das Geschäftsklima im Bereich Papier und Kartonagen konnte sich erneut verbessern. Beide Klimakomponenten legten zu. Die Geschäftslage verbesserte sich, bleibt aber weiterhin eher schlecht. Auch bei den Erwartungen zeigt sich weiterhin eine große Skepsis. ­Der Lichtblick beim Auftragsbestand aus dem Vormonat konnte leider nicht bestätigt werden. Es herrscht weiterhin eine hohe Unzufriedenheit mit der Nachfrageentwicklung. Nicht nur im Inland schwächeln die Aufträge, auch aus dem Ausland werden weniger Aufträge erwartet. Die Produktion war nach dem Anstieg zuletzt wieder etwas rückläufig. Die Kapazitätsauslastung stieg um 1,4 Prozentpunkte auf 80,0 %. Dies ist jedoch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 87,1 %. Die Pläne für die kommenden Monate sind hingegen expansiv ausgerichtet. Aufgrund der Auftragslage gehen die Unternehmen eher von einem rückläufigen Personalbestand aus. Preissenkungen sind weiterhin für viele Unternehmen unvermeidbar.

KUNSTSTOFF

Grafik Geschäftsklima Kunststoff

Lagerbestände leeren sich

Im Kunststoffbereich hat der Geschäftsklimaindikator erneut nachgegeben. Dies war auf eine schlechtere Geschäftslage zurückzuführen. Die Erwartungen konnten jedoch zulegen, bleiben jedoch eher skeptisch. Bei der Nachfrage zeichnet sich noch keine Entspannung ab. Es fehlen weiterhin Neuaufträge. Auch aus dem Ausland bleiben weiterhin die Impulse aus. Trotz schwieriger Nachfragesituation leeren sich gegenwärtig die Lagerbestände. Dies könnte aber auch auf die rückläufige Produktion zurückzuführen sein. Die Kapazitätsauslastung stieg dennoch von 76,5 auf 77,5 %. Dies ist nur leicht unter dem langfristigen Durchschnitt von 79,9 %. Die Produktionspläne gehen vereinzelt noch von Kürzungen aus. Die Dynamik bei den Verkaufspreisen zeigt weiterhin tendenziell nach unten.

GLAS

Grafik Geschäftsklima Glas

Große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand

Im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindikator leicht gestiegen. Die Entwicklung bei den Komponenten war jedoch deutlich gegenläufig. Während die Unternehmen merklich weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften waren, nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate spürbar ab. Die Nachfragesituation ist weiterhin schwierig. Dies spiegelt sich auch in einer großen Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Auch der Blick ins Ausland bereit gegenwärtig keine Freude. Nachdem letztes Jahr die Produktion eher rückläufig war, blieb sie im Vormonat konstant. Die Kapazitätsauslas-tung gab um knapp drei Prozentpunkte auf 77,4 % nach. Das sind mehr als zehn Punkte weniger als der langfristige Mittelwert. Aufgrund der schwierigen Auftragslage soll die Produktion vielerorts gesenkt werden. Um der schwierigen Auftragslage entgegenzuwirken, sind weitere Senkungen der Verkaufspreise angekündigt. Die Unternehmen gehen von einem rückläufigen Personalbestand aus.

HOLZ

Grafik Geschäftsklima Holz

Weiterhin generell schwierige Gesamtsituation

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz setzte sich der Rückgang des Geschäftsklimaindex weiter fort. Die bereits schon sehr schlechte Geschäftslage wurde nochmals nach unten korrigiert. Der Erwartungsindex stieg zwar etwas, blieb aber tief im negativen Bereich. Es besteht gegenwärtig kaum Hoffnung auf Besserung. Die Auftragslage bleibt katastrophal. Aus dem In- und Ausland fehlen die Neuaufträge. Dementsprechend zeigt sich eine große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Die Produktion wurde erneut gesenkt, jedoch nicht mehr so stark wie im Vormonat. Trotz der Rückgänge waren die Maschinen etwas stärker ausgelastet. Der Auslastungsgrad stieg auf 81,5 % (Vorquartal 81,5 %). Dies ist knapp zwei Prozentpunkte mehr als der langfristige Durchschnitt. Aufgrund der schwierigen Gesamtsituation ist eher von Entlassungen denn von Neueinstellungen die Rede. Bei den Preisen gibt es weiterhin nur eine Richtung, nach unten. Eine in den Vormonaten angedeutete Erholung in dem Bereich konnte nicht bestätigt werden.

FEINSTBLECH

Grafik Geschäftsklima Metall

Weiterhin zu wenig Neuaufträge

Das Geschäftsklima im Metallbereich hat sich erneut verschlechtert. Die aktuelle Lage änderte sich nur wenig und ist von Unzufriedenheit gekennzeichnet. Bei den Erwartungen nahm der Pessimismus weiter zu. Die Unternehmen berichteten erneut von fehlenden Neuaufträgen. Dies gilt eher für das In- statt für das Ausland, wo gegenwärtig eher von Stagnation auszugehen ist. Die Produktion wurde erneut vielerorts gesenkt. Die Kapazitätsauslastung stieg leicht auf 74,1 %. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als der langfristige Mittelwert. Die Produktionspläne gehen eher von einer gleichbleibenden Entwicklung beim Output aus. Die schwache Produktionsentwicklung spiegelt sich auch in den Personalplanungen wider, welche eher zurückhaltend sind. Nachdem zuletzt die Preise noch leicht nachgegeben haben, sind nun erste Preissteigerungen angekündigt.

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(Bild: Hüthig Medien)

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