Aktenordner Ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Dezember 2023. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Ob die Talsohle jetzt durchschritten ist, bleibt noch abzuwarten. Generell berichten noch sehr viele Unternehmen von fehlenden Aufträgen. Der Exportabsatz schwächelt, weshalb oft auch von Produktionskürzungen gesprochen wird.

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PAPIER

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Lichtblicke bei der Nachfrageentwicklung

Das Geschäftsklima im Bereich Papier und Kartonagen hat sich verbessert, liegt aber immer noch deutlich im negativen Bereich. Die aktuelle blieb unverändert. Es gibt noch immer eine große Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen hellten sich in den letzten beiden Monaten wieder etwas auf. Ein Grund dafür ist, dass die Nachfrage wieder anzuziehen scheint. Der Auftragsbestand konnte zulegen. Das gilt aber vorerst nur für das Inland. Die Exporterwartungen sind noch negativ. Hier gibt es aber noch deutlich Luft nach oben. Die Lagerbestände leeren sich langsam. Die Produktion konnte seit langer Zeit wieder ausgeweitet werden. Für die nahe Zukunft sind die Unternehmen aber eher skeptisch. Produktionskürzungen sind noch nicht vom Tisch. Bei der Personalplanung ist aber weiterhin Vorsicht angesagt. Im gesamten Jahr 2023 sahen sich die Unternehmen tendenziell gezwungen die Preise zu senken. Dies wird zunächst auch so weiter gehen.

KUNSTSTOFF

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Tendenziell schwierige Entwicklung

Im Kunststoff-Bereich ist der Geschäftsklimaindikator gesunken. Beide Komponenten gaben nach. Ein Grund dafür ist die weiterhin schwache Nachfrageentwicklung. Der Auftragsbestand hat erneut Federn gelassen. Dementsprechend sind weiterhin viele Unternehmen mit diesem unzufrieden. Auch der Blick ins Ausland macht weiterhin keine Freude. Von dort ist gegenwärtig auch ein Zuwachs von Aufträgen nicht in Sicht. Die Produktion wurde vielerorts gekürzt. Dies soll sich im ersten Quartal 2024 fortsetzen, wenn auch weniger stark ausgeprägt. Aufgrund der schwachen Nachfrageentwicklung planen viele Unternehmen mit weniger Personal auszukommen. Zuletzt wurde von weniger Preissenkungen berichtetet. Gleiches gilt für die Planung in den kommenden Monaten. Von Preissteigerungen spricht aber im Moment kaum ein Unternehmen.

GLAS

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Produktionskürzungen werden seltener
Im Bereich Glasherstellung hat sich das Geschäftsklima minimal verbessert. Auf der einen Seite waren die Unternehmen weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Auf der anderen Seite nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate etwas ab. Die Nachfragesituation scheint sich etwas zu entspannen. Trotzdem fehlen noch viele Neuaufträge. Auch die Exporterwartungen sind nach wie vor negativ. Nahezu drei Viertel aller befragten Unternehmen zeigten sich unzufrieden mit dem Auftragsbestand. Trotz Produktionskürzungen sind die Lagerbestände weiterhin hoch. Für die nahe Zukunft sind nur noch selten Senkungen des Outputs vorgesehen. Preissenkungen sind weiterhin ein dominantes Thema bei den Unternehmen. Dies wird wohl vorerst auch so bleiben.

HOLZ

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Keine Erholung in Sicht

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz konnte die Talfahrt des Geschäftsklimas nicht gestoppt werden. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fiel auf ein neues Tief. Die Erwartungen verbesserten sich zwar etwas, sind aber weiterhin von einem großen Pessimismus geprägt. Ein Grund dafür ist die weiterhin angespannte Nachfragesituation. Der Auftragsbestand war erneut rückläufig. Dies gilt sowohl für das in- als auch das ausländische Geschäft. Nahezu jedes zweite Unternehmen hat die Produktion gesenkt. Das wird sich zu Jahresbeginn auch weiter fortsetzen. Aufgrund der schwierigen Lage sind weitere Entlassungen beim Personal nicht ausgeschlossen. Viele Unternehmen versuchen den Nachfragerückgang mit Preissenkungen entgegenzuwirken. Die Preispläne deuten jedoch darauf hin, dass diese Strategie nicht weiter fortgesetzt wird oder werden kann.

FEINSTBLECH

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Erste Produktionssteigerungen angekündigt

Das Geschäftsklima im Metallbereich hat sich leicht verschlechtert. Die aktuelle Lage blieb nahezu unverändert eher schlecht. Die Erwartungen fielen etwas pessimistischer aus. Die Entwicklung der Nachfrage ist weiterhin nicht zufriedenstellend. Jedes zweite Unternehmen zeigte sich entsprechend unzufrieden. Auch bei den Exporten wird weiterhin eher ein leichter Rückgang erwartet. Trotz sinkender Produktion sind die Lagebestände eher als zu hoch zu bewerten. Bei den Plänen für das erste Quartal 2024 gibt es erst vorsichtige Ankündigungen für einen Anstieg. Die Personalplanungen sind jedoch weiterhin auf Kürzungen ausgerichtet. Bei den Preisen gab es zuletzt wenig Bewegung. Nur vereinzelt kam es zu Kürzungen. Diese Entwicklung wird sich wohl die nächsten Monate noch fortsetzen.

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