Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, März 2024. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Unternehmen bewerteten ihre laufenden Geschäfte etwas besser und ihre Erwartungen fielen weniger pessimistisch aus. Der Weg zum Optimismus ist aber noch lang. Die Entwicklung der Stimmung in der Verpackungsindustrie reiht sich somit in den allgemeinen Verlauf in der Industrie ein.

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PAPIER

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Preisdruck lässt spürbar nach

Das Geschäftsklima im Bereich Papier und Kartonagen hat sich leicht verbessert. Beide Komponenten bewegten sich nach oben. Dies gilt insbesondere für die Erwartungen, wo der Pessimismus merklich abnahm. Grund dafür ist die weiterhin positive Nachfrageentwicklung. Der Auftragsbestand konnte erstmals seit Monaten wieder deutlich zulegen. Dies gilt insbesondere für das Inland. Die Exporterwartungen sind noch vorsichtig optimistisch. Es scheint aber noch einen großen Nachholbedarf zu geben, da die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand noch sehr hoch ist. Die Produktion blieb bei konstanten Lagerbeständen nahezu unverändert. Die Unternehmen planen jedoch, den Output in den kommenden drei Monaten anzuheben. Bei der Entwicklung des Personalbestands bleiben die Firmenlenker aber noch zurückhaltend. Deutlich seltener wurden im Vormonat die Preise nach unten angepasst. Für die nahe Zukunft gehen die Unternehmen erstmals seit Monaten von konstanten Preisen aus.

KUNSTSTOFF

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Schlechte Exportaussichten

Im Kunststoffbereich hat der Geschäftsklimaindikator seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Die Unternehmen zeigten sich etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem sehen sie vermehrt Hoffnungssignale mit Blick auf die kommenden Monate. Die Nachfrage entwickelte sich jedoch noch eher schleppend. Es fehlen noch Neuaufträge. Dies gilt insbesondere für die Auslandsnachfrage. Die Exporterwartungen erhielten einen deutlichen Dämpfer. Die Produktion blieb konstant. Die Lagerbestände wurden öfters nach oben gefahren. Vereinzelte Unternehmen berichteten davon, die Fertigung ausweiten zu wollen. Der Personalstamm soll vorerst unverändert bleiben. Bei den Preisen tat sich zuletzt wenig. Diese Entwicklung soll sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen.

GLAS

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Weiterhin schwierige Auftragslage

Auch im Bereich Glasherstellung hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Dies war auf etwas weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde nahezu unverändert tendenziell schlecht beurteilt. Die Unternehmen berichteten von weiter rückläufigen Neuaufträgen. Der Lichtblick vom Export aus dem Vormonat konnte nicht bestätigt werden. Positive und negative Antworten gleichen sich hier im Moment aus. Dies bedeutet ein eher konstantes Exportgeschäft. Insgesamt herrscht weiterhin eine große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Die Pläne für die kommenden drei Monate deuten eher auf einen Rückgang der Fertigung hin. Die schwierige Auftragslage spiegelt sich weiterhin in den Beschäftigungsplanungen. Dort ist eher mit einem Abbau zu rechnen. Die Verkaufspreise sind weiter unter Druck. Viele Unternehmen mussten die Preise senken und gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

HOLZ

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Rückläufige Produktion

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz konnte der Anstieg des Geschäftsklimaindikators aus dem Vormonat bestätigt werden. Er liegt jedoch weiterhin deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt. Der Anstieg ist auf etwas verbesserte Lageurteile zurückzuführen. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert äußerst pessimistisch. Einer der Hauptgründe ist die weiterhin schwierige Auftragslage. Es fehlen Neuaufträge sowohl aus dem In- als auch dem Ausland. Dies zeigt sich auch in den erneut sehr hohen Lagerbeständen. Wie in den vergangenen Monaten war die Produktion rückläufig. Die Unternehmen gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt. Der Arbeitsplatzabbau scheint aber vorerst gestoppt zu sein. Bei den Beschäftigungserwartungen gleichen sich positive und negative Entwicklungen gegenwärtig aus. Die Verkaufspreise blieben zuletzt konstant. Erste vorsichtige Preiserhöhungen sind von einigen Unternehmen ins Visier genommen worden.

FEINSTBLECH

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Nachfrage kommt nicht in Schwung

Auch das Geschäftsklima im Metallbereich hat sich verbessert. Beide Klimakomponenten konnten leicht zulegen. Die aktuelle Lage wird aber weiterhin eher schlecht beurteilt. Auch bei den Erwartungen zeigt sich weiterhin viel Pessimismus. Die Nachfrage ist weiterhin eher schleppend. Der Auftragsbestand war weiter rückläufig, aber nicht mehr so stark wie im Vormonat. Beim Auslandsgeschäft ist gegenwärtig wenig Bewegung. Es werden weder Zuwächse noch Rückgänge erwartet. Obwohl die Produktion etwas rückläufig war, sind die Lagerbestände weiterhin sehr hoch. Die Produktionspläne gehen tendenziell von einer konstanten Entwicklung aus. Die Personalentwicklung zeigt weiter eher Richtung Arbeitsplatzabbau. Bei den Preisen gab es wenig Bewegung. Dies wird sich wohl in den kommenden Monaten auch nicht groß ändern.

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Logo der Packaging Machinery Conference
(Bild: Hüthig Medien)

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Und dies in einer Phase, in der aller Fokus auf Transformation liegen müsste: Digitalisierung und Nachhaltigkeit führen zu Veränderungen mit teils disruptivem Charakter.

Mit welchen Strategien und Geschäftsmodellen kann der Verpackungsmaschinenbau seine Spitzenposition halten und welche Rahmenbedingungen sind hierfür auf nationaler sowie europäischer Ebene nötig?

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