Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Februar 2024 (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Unternehmen waren etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Ihre Erwartungen blieben unverändert und sind weiterhin von Pessimismus geprägt. Generell gab es nur wenig Bewegung beim Geschäftsklima in den einzelnen Branchen der Verpackungsindustrie. Es fehlt an einer positiven Dynamik.

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PAPIER

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Preissenkungen weiter unvermeidbar

Das Geschäftsklima im Bereich Papier und Kartonagen ist nahezu unverändert geblieben. Während die Urteile zur aktuellen Lage etwas besser ausfielen, fielen die Erwartungen pessimistischer aus. Die Nachfrage entwickelt sich positiv. Einige Unternehmer berichteten von einem höheren Auftragsbestand. Dies war aber vor allem durch das Inland getrieben. Aus dem Ausland fehlen gegenwärtig noch die Impulse. Dennoch ist noch die Mehrheit der Unternehmen mit dem Niveau des Auftragsbestands unzufrieden. Die Produktion blieb nahezu konstant. Gleiches wird auch für die kommenden Monate erwartet. Die negative Beschäftigungsentwicklung scheint dem Ende entgegenzugehen. Nur noch wenige Unternehmen planen mit einem Arbeitsplatzabbau. Die Preisentwicklung kennt weiterhin nur den Weg nach unten. Viele Firmen berichteten, dass sie die Preise senken mussten und dies auch für die kommenden Monate planen.

KUNSTSTOFF

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Lichtblicke bei der Nachfrageentwicklung

Im Kunststoffbereich ist der Geschäftsklimaindikator minimal gestiegen. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage blieben unverändert. Positive und negative Antworten halten sich hier gegenwärtig in etwa die Waage. Die Erwartungen legten leicht zu, bleiben aber von Pessimismus geprägt. Bei der Auftragsentwicklung zeigte sich ein kleiner Silberstreif am Horizont. Immer weniger Unternehmen berichten von rückläufigen Aufträgen. Zu einer generellen Aufwärtsbewegung fehlt aber noch ein Stück. Gleiches gilt für den Export. Die Produktion war vereinzelt rückläufig. Für die kommenden Monate wird mit einem konstanten Output gerechnet. Der tendenzielle Arbeitsplatzabbau in den letzten Monaten ist zum Stillstand gekommen. Bei den Verkaufspreisen gibt es weiter eine leichte Tendenz für einen Rückgang. Der Anteil der Unternehmen, die Entsprechendes planen, ist seit ein paar Monaten konstant.

GLAS

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Expansive Exportpläne

Auch im Bereich Glasherstellung hat sich das Geschäftsklima kaum verändert. Während der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate etwas abgenommen hat, waren die Unternehmen weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Nachfrage war zwar erneut rückläufig, aber wenig stark als noch im Vormonat. Der Rückgang war vor allem auf die inländische Nachfrage zurückzuführen. Aus dem Ausland werden hingegen merklich mehr Aufträge erwartet. Trotz dieser guten Nachrichten herrscht weiterhin eine große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand generell. Die Lagerbestände sind weiterhin sehr voll. Die Produktion blieb weitestgehend konstant. Mit dieser Entwicklung ist auch in der nahen Zukunft zu rechnen. Mit Blick auf die Anzahl der Mitarbeiter sind die Unternehmen eher skeptisch. Die schwierige Auftragslage führt dazu, dass Stellen eher abgebaut oder nicht nachbesetzt werden. Zuletzt sahen sich sehr viele Unternehmen gezwungen, die Preise zu senken.

HOLZ

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Weiterhin generell schwierige Gesamtsituation

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz konnte die Talfahrt des Geschäftsklimas gestoppt werden. Der Klimaindikator konnte sogar leicht zulegen, liegt aber weiterhin tief im negativen Bereich. Der Anstieg war auf eine etwas bessere Geschäftslage zurückzuführen. Die Erwartungen blieben unverändert äußerst pessimistisch. Die Auftragslage ist weiterhin sehr schwierig. Neuaufträge kommen weiter eher vermindert rein. Entsprechend groß ist die Unzufriedenheit mit dem Bestand. Auch aus dem Ausland zeichnen sich gegenwärtig keine neuen Impulse ab. Im Gegenteil, die Exporte sind weiterhin tendenziell rückläufig. Die Auftragslage hinterlässt Spuren bei der Produktion, welche erneut nachgab. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden drei Monaten fortsetzen. Der Mitarbeiterstamm soll vor diesem Hintergrund verkleinert werden. Im letzten Jahr wurden die Preise meist nach unten angepasst. Diese Entwicklung ist vorerst gestoppt.

FEINSTBLECH

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Erste Produktionssteigerungen angekündigt

Das Geschäftsklima im Metallbereich hat sich verbessert. Dies war vor allem auf verbesserte Geschäftserwartungen zurückzuführen. Die Skepsis hier scheint vorerst verschwunden. Die aktuelle Lage wurde hingegen weiterhin nahezu unverändert eher schlecht beurteilt. Die Neuaufträge blieben tendenziell rückläufig. Weiterhin ist mehr als jedes zweite Unternehmen in der Branche mit der Auftragslage unzufrieden. Beim Exportmarkt tut sich gegenwärtig wenig. Die Produktion war nur noch leicht rückläufig. Für die kommenden Monate wurden hingegen vermehrt Steigerungen angekündigt, obwohl die Lagerbestände noch sehr voll sind. Der Personalbestand wird weiterhin eher als zu groß empfunden, sodass Entlassungen nicht ausgeschlossen werden können. Bei den Preisen tut sich gegenwärtig wenig.

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(Bild: Hüthig Medien)

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