Viele Unternehmen berichten weiterhin, dass sie nicht alle Rohstoffe und Vorprodukte bekommen: Die deutsche Wirtschaft und mit ihr die Verpackungsindustrie stehen vor einer Winterrezession.
PAPIER
Produktionskürzungen angekündigt
Im Bereich Papier und Kartonagen hat der Geschäftsklimaindex nachgegeben. Die Unternehmen berichteten von weniger gut laufenden Geschäften. Zudem fiel der Ausblick auf die kommenden Monate merklich pessimistischer aus. Dies war auch der rückläufigen Nachfrage geschuldet. Der Auftragsbestand verzeichnete erneut ein Minus bei den Neuaufträgen. Dies gilt sowohl für das Inland als auch den Exportmarkt. Eine rückläufige Produktion und die schleppende Nachfrage haben auch dazu geführt, dass die Lagerbestände deutlich zugenommen haben. Die Kapazitätsauslastung sank deutlich von 86,4 auf 82,6 %. Der historische Mittelwert liegt bei 87,4 %. Es soll in den kommenden Monaten auch weniger produziert werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage planen die Unternehmen, die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Es wurde wieder vermehrt von Preiserhöhungen im Vormonat berichtet. Etwa ein Drittel der Unternehmen hat zudem weitere Anhebungen angekündigt.
KUNSTSTOFF
Preisdruck lässt nach
Im Kunststoffbereich hat sich das Geschäftsklima etwas verschlechtert. Dies war auf den sinkenden Erwartungsindikator zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen erneut etwas besser beurteilt und liegt über dem langfristigen Mittelwert. Die Nachfrage aus dem In- und Ausland hat einen Dämpfer erhalten. Bei der Beurteilung des Auftragsbestandes hielten sich die positiven und negativen Antworten die Waage. Die Produktion war zuletzt rückläufig. Dennoch konnte die Kapazitätsauslastung auf 81,3 % gesteigert werden. Im dritten Quartal lag sie noch bei 78,8 %. Der historische Durchschnitt notiert bei 80 %. Die Produktionspläne sind jedoch pessimistisch. Viele Unternehmen gehen davon aus, drosseln zu müssen. Entsprechend werden wohl auch weniger Mitarbeiter gebraucht. Die Preiserhöhungen fielen zuletzt moderat aus. Nachdem in den letzten Monaten mehr als die Hälfte der Unternehmen Erhöhungen angekündigt hatten, ist dieser Wert im Oktober auf unter ein Viertel gefallen.
GLAS
Anziehende Nachfrage
Im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindex gesunken. Das historische Tief bei den Erwartungen wurde nochmals unterboten. Zudem waren die Unternehmen weniger zufrieden mit der aktuellen Lage. Nach einer kurzfristigen Schwäche im Vormonat konnte die Nachfrage wieder leicht anziehen. Auch aus dem Ausland werden neue Aufträge erwartet. Dementsprechend nahm die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand wieder zu. Die Pro-duktion blieb größtenteils konstant. Die Kapazitätsauslastung konnte von 91,7 auf 93,1 % gesteigert werden. Sie liegt damit knapp sechs Prozentpunkte über dem langfristigen Mittelwert. Die Produktionspläne sind expansiv ausgerichtet. Die Beschäftigtenzahl soll weitestgehend konstant gehalten werden. Es besteht jedoch weiterhin ein hoher Preisdruck in der Branche. Mehr als jedes zweite Unternehmen hatte im Vormonat die Preise erhöht. Zwei Drittel haben dies auch für die kommenden Monate angekündigt.
HOLZ
Weitere Preissenkungen
In der Verpackungsindustrie mit Holz hat sich das Geschäftsklima weiter verschlechtert. Die aktuelle Lage hat etwas nachgegeben. Sie wird jedoch weiterhin mehrheitlich als gut bezeichnet. Der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate bleibt jedoch weiterhin sehr hoch. Die Nachfrage schwächelt weiter. Erneut konnten weniger Aufträge verbucht werden. Auch der Auslandsmarkt bleibt äußerst schwierig. Noch herrscht aber keine große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Die Produktion musste vielerorts zurückgefahren werden. Der Auslastungsgrad der Maschinen sank entsprechend von 88,5 auf 86,7 %. Dieser liegt somit aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert von 79,4 %. Die Produktionspläne sehen gegenwärtig aber weitere Kürzungen vor. Wie in den Vormonaten sind Preissenkungen angekündigt.
FEINSTBLECH
Produktionskürzungen angekündigt
Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich hat erneut nachgegeben. Die Unternehmen waren mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Zudem blickten sie pessimistischer auf die kommenden Monate. Die Nachfrage war erneut rückläufig. Es gab weniger Aufträge sowohl auf dem Inlands- als auch Auslandsmarkt. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand ist entsprechend groß. Die Produktion war rückläufig. Die Kapazitätsauslastung sank von 84,8 auf 82,8 %. Das sind aber weiterhin sechs Prozentpunkte mehr als im langfristigen Mittel. Weitere Produktionskürzungen sind angekündigt. Bei der Beschäftigtenzahl sind aber gegenwärtig keine großen Änderungen zu erwarten. Preiserhöhungen bleiben auf der Agenda der Unternehmen, auch wenn im Vormonat eher von einer Konstanz der Preise berichtet wurde.