Deshalb gibt Gaia, was die Verpackungen seiner Produkte anbelangt, Kunststoffen erst gar keine Chance. Das gilt auch für die innovativen und nachhaltigen Frischhaltetücher aus Bienenwachs und für das Passiertuch zur Zubereitung von veganen Drinks oder Milchalternativen. Die passende, ökologisch unbedenkliche Verpackungsalternative für die einfachen Haushaltsprodukte fand man beim Faltschachtelproduzenten Paul Kläs GmbH aus Meinerzhagen. Dessen Verpackungslösung aus Graskarton harmoniert mit den plastikfreien Produkten von Gaia.
Die Frischhalte-Alternative im Haushalt
Die Bienenwachstücher von Gaia sind eine natürliche und wiederverwendbare Alternative zur Frischhaltefolie. Sie bestehen aus Bio-Baumwolle, Bio-Bienenwachs, Bio-Jojobaöl und Baumharz. Damit lassen sich – wie in Frischhaltefolie –unterschiedliche Lebensmittel einwickeln und so längere Zeit frisch halten. Obst, Gemüse, Brot oder Käse behalten so ihren Geschmack und ihr appetitliches Aussehen. Die Bienenwachstücher können aber auch zum Verschließen von Behältern, Dosen oder Gläsern genutzt werden. Aufgrund ihrer Luftdurchlässigkeit bildet sich zudem auf dem Lebensmittel keine Feuchtigkeit. Damit ist auch der Schimmelbildung ein Riegel vorgeschoben. Nach Gebrauch lässt sich das in Deutschland handgefertigte Naturprodukt ganz einfach auswaschen und kann dann bis zu zwei Jahre lang immer wieder verwendet werden.
Passiertücher zur Herstellung veganer Drinks
Mithilfe des sogenannten Nussmilchbeutels von Gaia, eigentlich ein Passierbeutel oder -tuch, lassen sich in wenigen, einfachen Schritten vegane Drinks oder auch Milchalternativen selbst zubereiten. Im Unterschied zu herkömmlichen Getränkekartons mit hohem Plastikanteil und einer Recyclingquote, die aufgrund des schwer trennbaren Verbundwerkstoffs oft nur bei ungefähr 36 Prozent liegt, besteht dieser Filterbeutel aus einer nach dem Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifizierten Bio-Baumwolle, die aus einem Fairtrade-Projekt in Kirgisistan kommt. Produziert wird der Beutel in Kooperation mit den Elbewerkstätten in Hamburg. So fördert das Unternehmen auch die Arbeit für Menschen mit Assistenzbedarf.
Nachhaltige Verpackung für nachhaltige Produkte
Die ökologisch absolut unbedenklichen Produkte der Hamburger Manufaktur legen die Messlatte für eine entsprechende Verpackung hoch. Klar, dass dafür nur eine ebenso nachhaltige Lösung in Frage kam. Gaia-Geschäftsführer Paol Groß formuliert es so: „Unser Anliegen war es von vornherein, mit einem Produzenten zu arbeiten, der rundum mitdenkt. Die Verpackung sollte zu unserem Verständnis von Nachhaltigkeit passen. Wichtig war uns nicht nur, eine hochwertige, ästhetisch ansprechende Optik zu haben, sondern auch ein konsequent nachhaltiges Material zu finden, das zudem in Deutschland verarbeitet wird.“
Einen Partner dafür fand man schließlich in der Paul Kläs GmbH, einem inhabergeführten Familienbetrieb aus Meinerzhagen, der auf Verpackungsalternativen aus Frischfaser-, Recycling- und Graskarton als Ersatz für Kunststoffverpackungen spezialisiert ist. „Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungsalternativen zur Vermeidung von Kunststoffverpackungen steigt seit Jahren. Kunden achten bei ihren Einkäufen bewusster auf eine nachhaltige, ökologische Verpackung. Zudem macht die extreme Erhöhung der Entsorgungsgebühren für Kunststoffabfälle den Einsatz von Plastik unattraktiv. Das bedeutet für uns eine zusätzliche Motivation, auch weiterhin auf die Herstellung von umweltfreundlichen Verpackungen aus Karton zu setzen“, so Werner Reiß, Geschäftsführer bei Paul Kläs.
Verpackung mit hohem Grasanteil
Gefertigt wurde die Verpackung für die Gaia-Produkte aus einem beidseitig bedruckten Faltzuschnitt mit Einlegekarte. Bei dem Karton mit Grasanteil und einer Grammatur von 300 g/m², ist ein Teil des Holzschliffs durch aufbereitete Grasfasern ersetzt. Im Vergleich zu einem konventionellen Frischfaserkarton werden bei der Herstellung des Materials mehr als 250 kg CO2 und mehr als 3.000 l Wasser pro Tonne Karton eingespart. Typische Anwendungsgebiete sind ökologisch unbedenkliche Verpackungen. Für Geschäftsführer Reiß ist das der neue Maßstab in Sachen nachhaltige Verpackungen, auch wenn Druck und Verarbeitung eine besondere Herausforderung darstellen.
„Laut Hersteller ist das Rohmaterial nur für den Druck auf der leicht gestrichenen Seite geeignet“, so Reiß. Um aber dem Kundenwunsch gerecht zu werden, der die ungestrichene Grasoptik gerne außen haben wollte, wurde der Karton gewendet. Das Unternehmen fand einen Weg, diese sehr offenporige Oberfläche, die viel Farbe aufnimmt, mit migrationsarmer Farbe für Lebensmittelverpackungen zu bedrucken. Gerade im Bereich der Sonderfarben sollte die gewünschte Farbkraft erzielt werden, dabei stellte das Material die Experten vor besondere Herausforderungen. Schließlich wurde die äußerst authentisch und nativ wirkende Lösung mit hohem ökologischem Anspruch im Offsetdruckverfahren erfolgreich umgesetzt.
Für das Hamburger Start-up Gaia war es entscheidend, einen Lieferanten zu finden, der auch bei zunächst kleinen Mengen den qualitativen und ökologischen Anforderungen gerecht wird, der aber auch zukünftige, wachsende Bedarfe problemlos managen kann. Groß: „Mit dem Bewusstsein, dass wir mit der Graskarton-Verpackung in einer Art Pionierposition sind, war es uns wichtig, hier einen Produzenten zu finden, der schon bei kleinen Mengen in der Lage ist, zuverlässig zu liefern, der uns aber auch im Prozess des Wachsens begleiten kann.“
Alles aus einer Hand
Für das seit 1951 bestehende Familienunternehmen Paul Kläs waren diese Prämissen kein Problem. Hier ist man auf die Entwicklung und Produktion von Verpackungen aus Faltschachtelkarton, G- und F- Welle – von kleinen Auflagen bis zu großen Stückzahlen – eingestellt und beliefert Kunden im In- und Ausland. Das Spektrum reicht von der einfachen Transportverpackung über Blisterkarten bis hin zu komplexen und hochveredelten Verkaufsverpackungen. Die Fertigung ist nach FSC- und PEFC-Standard zertifiziert, das Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001:2015. 2016 erhielt Paul Kläs den Eco Vadis Silver Award in Sachen Nachhaltigkeit. 85 qualifizierte Mitarbeiter bieten auf 12.000 m² Produktions- und Lagerfläche alle Fertigungsschritte aus einer Hand: Entwicklung, Werkzeugbau, Grafik, Druck, Verarbeitung, Packservice, Logistik. Durch die Konzentration auf einen Standort werden Zwischentransporte und lange Wertschöpfungsketten vermieden, was sich für den Kunden bezahlt macht und sich auch in einem reduzierten CO2-Ausstoß widerspiegelt. Die Verpackungen können mit FSC- oder PEFC-Zertifizierung geliefert werden, bis zu 98 Prozent der eingesetzten Rohstoffe werden recycelt. Das hat das Unternehmen zu einem gefragten Partner für anspruchsvolle Kunden gemacht, die auf der Suche nach umweltfreundlichen Alternativen für Kunststoffverpackungen sind. „In puncto Nachhaltigkeit entwickeln wir uns stetig weiter“, so Reiß: „2020 wird eine 356 KWp Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, die einen erheblichen Anteil des eigenen Stromverbrauchs nun nachhaltig liefert.“
Entsprechend positiv fällt das Fazit von Gaia-Geschäftsführer Groß über die Zusammenarbeit mit Paul Kläs aus: „Wir haben uns für die Verpackungslösung der Firma Paul Kläs entschieden, weil alle Faktoren, die wir auf der Suche nach einer Verpackung für unsere nachhaltige Frischhaltealternative diskutiert haben, letztlich bestätigt wurden. Nicht nur die sehr gute persönliche Betreuung, auch die transparente und schnell reagierende Produktion bis hin zur Anlieferung haben uns nachhaltig beeindruckt!“