Damit will Palurec den Rohstoff-Kreislauf für alle Materialien des Getränkekartons schließen. Für das Projekt investieren die Hersteller Elopak, SIG Combibloc und Tetra Pak rund 8 Mio. Euro in die Anlage. Die jährliche Aufbereitungskapazität soll bei rund 18.000 t liegen.
Michael Brandl, Geschäftsführer der Palurec, erklärte vor Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Hintergründe des Engagements: „Es hat bereits einige Anläufe gegeben, diese Verbundreststoffe zu verwerten. Allerdings haben sich diese nicht langfristig durchsetzen können. Deshalb kümmern wir uns jetzt selbst darum und übernehmen Verantwortung.“ Das Ausgangsmaterial der Palurec-Anlage stamme aus Papierfabriken, die Getränkekartons aus den gelben Säcken und Tonnen zu neuen Papierprodukten verarbeiten. Es bestehe überwiegend aus einem Foliengemisch aus Polyethylen (PE) und Aluminium sowie den HDPE-Kunststoffverschlüssen, mit denen die Packungen häufig ausgestattet seien. Es fänden sich darin aber auch Stör- und Fremdstoffe. Diese stellen die Technik vor besonderer Herausforderungen. Brandl dazu: „Deshalb haben wir uns für ein innovatives Anlagenkonzept entschieden, das auf Trennaggregate setzt, die ihre Leistungsfähigkeit bereits in langjähriger Praxis unter Beweis gestellt haben und in der Lage sind, solche inhomogenen Materialgemische mechanisch/physikalisch zu trennen.“
Im Chemiepark Knapsack freut man sich auf den Neuzugang. „Mit einem weiteren Recycling-Unternehmen am Standort baut der Chemiepark Knapsack die Themen Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz weiter aus“, kommentiert Dr. Clemens Mittelviefhaus, Geschäftsführer des Chemieparkbetreibers Yncoris. „Die neue Recycling-Anlage, die rund um die Uhr in Betrieb sein wird, schafft zudem bis zu 25 neue Arbeitsplätze.“
Über Palurec
Palurec wurde im Dezember 2017 gegründet. Alleiniger Gesellschafter ist der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) mit Sitz in Berlin. Dem Verband gehören die Unternehmen Elopak (Speyer), SIG Combibloc (Linnich) und Tetra Pak (Hochheim am Main) an. Diese stellen etwa 95 Prozent aller in Deutschland verkauften Getränkekartons her und sind seit dem Start des Dualen Systems maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Recycling-Infrastruktur für gebrauchte Getränkekartons beteiligt.