v.l.n.r.: Peter Resvanis ( Progroup), Thomas Holzer (Voith Paper),  Maximilian Heindl (Progroup), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident Sachsen-Anhalt), Jürgen Heindl (Progroup),Prof. Dr. Armin Willingmann (Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt), Andy Grabner (Bürgermeister Sandersdorf-Brehna) beim Spatenstich für die Papierfarbik.

v.l.n.r.: Peter Resvanis ( Progroup), Thomas Holzer (Voith Paper), Maximilian Heindl (Progroup), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident Sachsen-Anhalt), Jürgen Heindl (Progroup),Prof. Dr. Armin Willingmann (Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt), Andy Grabner (Bürgermeister Sandersdorf-Brehna) beim Spatenstich für die Papierfarbik. (Bild: Progroup)

Für Bauherr und Betreiber Progroup aus Landau ist es die bereits dritte Papierfabrik, nach deren Fertigstellung die Jahresproduktion des Unternehmens von Wellpappenrohpapier auf insgesamt 1,85 Mio. t steigen  wird. Die Investitionssumme für das neue Projekt liegt bei 375 Mio. Euro.

Die Progroup hatte für ihre dritte Papierfabrik nach Burg bei Magdeburg und im brandenburgischen Eisenhüttenstadt eine europaweite Standortsuche gestartet. „Für unsere Standortwahl waren neben der räumlichen Nähe zu den bisherigen Standorten vor allem die guten verkehrstechnischen Anbindungen und die hohe industrielle Kompetenz der Region ausschlaggebend“, erklärt Jürgen Heindl, CEO und Vorstandsvorsitzender der Progroup. Zugleich betont er: „Bei jedem Projekt verfolgen wir eine Greenfield-Strategie und investieren daher umweltbewusst in State-of-the-Art-Anlagen –  also in Anlagen, die nicht nur dem neuesten Stand der Technik entsprechen, sondern  selbst neue Standards setzen.“

Die zum Einsatz kommende Papiermaschine realisiert Voith Paper, ein weltweit tätiger Maschinenbauer aus Heidenheim. Die Maschine mit einer Arbeitsbreite von 9,2 m soll künftig Wellenstoff und Testliner innerhalb des Grammaturbereiches von 80 bis 150 g/m2 herstellen. Trommelauflösung, Stoffaufbereitung, Former, Presse und Trockenpartie, Oberflächenapplikation sowie Aufrollung und  Rollenschneider kommen aus einer Hand, um eine konstant hohe Papierqualität zu ermöglichen. Damit kann das Unternehmen die Progroup-Marken der Next Generation Products entsprechend der Green Hightech-Philosophie effizient und umweltschonend herstellen, die für weniger Energie- und Rohstoffeinsatz sowie geringeren CO2-Ausstoß bei gesteigerter Leistung stehen.

Künftig mit eigener Energieversorgung

Errichtet wird die neue Papierfabrik auf einem Baugrundstück mit einer Größe von 450.000 m2 in der Nähe von Bitterfeld. Das Gesamtprojekt sieht neben der Papiermaschine, die zu 100 Prozent Altpapier verarbeitet, in einer zweiten Stufe auch den Bau eines EBS-Kraftwerkes vor, das die neue Hochleistungsmaschine energieeffizient mit Dampf und Strom versorgt. In diesem Kraftwerk können die im Altpapier enthaltenen Störstoffe integriert thermisch verwertet werden. Zudem will Progroup hierdurch eine weitgehende Unabhängigkeit des Papierwerkes von fossilen Brennstoffen erreichen. 

Schließlich wird die Papierfabrik mit einem optimierten Wasserkreislauf ausgestattet sein und moderne Technologien zur Abwasserreinigung installiert. Die Wasserversorgung erfolgt über Grund- und Oberflächenwasser, das durch die Stilllegungsmaßnahmen im Braunkohletagebau umfangreich vorhanden ist.

Mit der Papierfabrik in Sandersdorf-Brehna  untermauert Progroup laut eigener Aussage ihre Stellung als der am schnellsten organisch wachsende Wellpappenrohpapier- und Wellpapphersteller Europas. Das in den eigenen Werken hergestellte Wellpappenrohpapier wird zu 85 Prozent in den derzeit zehn eigenen Wellpappformatwerken in Deutschland, Frankreich, Tschechien, Polen, Großbritannien und Italien verarbeitet. Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, kommt ausschließlich Altpapier zum Einsatz. Heindl kommentiert: „Das neue Projekt reiht sich ein in unsere One-Mill-Strategie, die konsequent der Green Hightech-Philosophie folgt. Anders ausgedrückt: Für die Versorgung unserer hochmodernen Werke wird kein einziger Baum gefällt. Das ist in Zeiten des Klimawandels gelebter und bewusster Umweltschutz.“

Der Ministerpräsident des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, begrüßt die Industrieansiedlung als ein wichtiges Leuchtturmprojekt für die Reindustrialisierung Ostdeutschlands: „Dass in unserem Heimatland die weltweit modernste Papierfabrik entsteht, darauf können wir stolz sein. Wenn eine europaweite Standortsuche zu einem Zuschlag für Sachsen-Anhalt führt, dann können wir nicht viel falsch gemacht haben. Wir haben offensichtlich einmal mehr davon profitiert, dass ein Investor bereits gute Erfahrungen in Sachsen-Anhalt gesammelt hat. Ich danke der Progroup für das Vertrauen, das sie in unser Land und seine Kommunen setzt.“

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