Weltkarte mit verteilten Start-ups

(Bild: Startus Insights)

Verpackungen auf Wollbasis

Polystyrol ist eine kritische Komponente in der Kühlkettenlagerung, da es Wärmedämmung zu geringen Kosten bietet. Das Material ist jedoch auch einer der häufigsten Bestandteile von Müll in Deponien und Meeren. Dort zerfällt Styropor in kleinere Perlen, verschmutzt das Wasser und wird von Tieren verzehrt. Darüber hinaus steht Styrol im Verdacht, krebserregend zu sein und ist mit flammhemmenden Chemikalien kontaminiert, die schädlich für Menschen sind. Aus diesen Gründen entwickeln Start-ups Polystyrol-Alternativen für Verpackungen.

Planet Protector Packaging ist ein australisches Start-up, das Woolpack entwickelt – eine kunststofffreie Verpackungslösung auf Wollbasis. Gemacht für die Kühlkettenlagerung, absorbieren Woolpack-Fasern Feuchtigkeit aus der Luft und minimieren Kondensation, um stabile Temperaturen aufrechtzuerhalten. Das Start-up durchkämmt die Fasern mit Seife und heißem Wasser und verwendet keine anderen chemischen Komponenten, um die biologische Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit von Woolpack zu ermöglichen. Dies ermöglicht es Lebensmittel- und Getränkeunternehmen sowie Pharmakonzernen, Polystyrolkomponenten aus Verpackungen zu eliminieren.

Biokunststoffe für den Verpackungssektor

Polymere auf Basis fossiler Brennstoffe erzeugen hohe Mengen giftiger Stoffe wie etwa Phthalate und bromierte Flammschutzmittel, die die Umwelt belasten. Andererseits sind Biokunststoffe ein effizienter Ersatz, da sie größtenteils biologisch abbaubar sind und keine giftigen Nebenprodukte produzieren. Aus diesem Grund bieten Start-ups Biokunststofflösungen für den Verpackungssektor an, die es Herstellern ermöglichen, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu verbessern, ohne Verpackungsqualität zu mindern.

Das spanische Start-up Venvirotech Biotechnology liefert Biokunststoffe für den Verpackungssektor. Das Start-up nutzt Bakterien, um organische Abfälle in Polyhydroxyalkanoat (PHA)-Biokunststoffe umzuwandeln. Diese sind biologisch abbaubar und eignen sich zum Mischen mit erdölbasierten Kunststoffen. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihren organischen Abfall zu recyceln und an den Verpackungssektor zu verkaufen, was eine neue Einnahmequelle bietet. Venvirotech Biotechnology reduziert somit den CO2-Fußabdruck und die Umweltauswirkungen von Verpackungsunternehmen und deren Kunden.

Biobags für Mode und Einzelhandelsgeschäfte

Verbraucher suchen nach Alternativen zu Kunststoffverpackungen, da sie zunehmend Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit und des CO2-Fußabdrucks der von ihnen verwendeten Produkte haben. Als Reaktion darauf bevorzugen Marken nachhaltige Verpackungslösungen, die den Einsatz von Kunststoff eliminieren. Stattdessen bewegt sich der Verpackungssektor in Richtung alternativer Materialien, die die gleiche Flexibilität und Haltbarkeit wie herkömmliche Polymere bieten. Einige Start-ups bieten sogar personalisierte Verpackungslösungen an, die es Unternehmen ermöglichen, sich besser mit ihren Kunden zu verbinden und gleichzeitig umweltfreundliche Optionen anzubieten.

Green Bell Packaging ist ein britisches Start-up, das Biobag entwickelt – eine plastikfreie Verpackung für Mode, Apotheken und Einzelhandelsgeschäfte. Das Jungunternehmen verwendet nachhaltig gewonnene, nachwachsende Naturmaterialien und Pflanzenölderivate, um eine Alternative zu Einweg-Kunststoffen herzustellen. Darüber hinaus ist Biobag biologisch abbaubar, kostengünstig und langlebig – ideal für eine Vielzahl von Anwendungen. Für seine Verpackungen bietet Green Bell Packaging auch Personalisierung durch Bioprinting an und verbessert so die Markenbekanntheit und das Kunden­erlebnis.

Pflanzliche Verpackungen

Herkömmliche Kunststoffe basieren auf Kohle, Erdgas und Erdöl, während Kunststoffalternativen wie zellulose- und sojabasierte Kunststoffe erneuerbare Biomasse für die Produktion verwenden. Trotzdem hängt die Nachhaltigkeit von Kunststoffalternativen von deren Herstellungsverfahren und Abbaubarkeit ab. Beispielsweise erfordert die Herstellung von Biokunststoffen auf Pflanzenbasis immer noch einen intensiven Einsatz von Chemikalien und Pestiziden, die zu den Emissionen beitragen. Um dem entgegenzuwirken, nutzen Start-ups Biomasseabfälle, um nachhaltige Verpackungslösungen auf pflanzlicher Basis zu entwickeln.

Das indische Start-up Bambrew bietet Abo-basierte nachhaltige Verpackungen auf pflanzlicher Basis für den
E-Commerce- und Lebensmittelsektor. Die handgefertigte, wiederverwendbare und biologisch abbaubare Verpackungslösung des Start-ups setzt auf Bambus, Zuckerrohr und Algen als Rohstoffe und benötigt während der Produktion keine Chemikalien oder Pestizide. Weil die Rohstoffe oft aus kleineren Gemeinden stammen, verbessert sich dort der Lebensstandard während gleichzeitig der Nachhaltigkeitsaspekt vorangetrieben wird.

Zero-waste-Folienverpackungen

Obwohl die meisten Kunststoffe recycelbar sind, gelangt ein großer Teil davon aufgrund von Lebensmittel- und Chemikalienverunreinigungen auf Deponien. Selbst wenn recycled wird, führt der Prozess zu minderwertigen Materialien, nicht zu recyceltem Polyethylenterephthalat (rPET), das für Lebensmittelverpackungen verwendet werden kann. Um abfallfreie Verpackungslösungen zu fördern, bieten Start-ups kompostierbare Materialien an, wodurch die Bildung von Mikroplastik und somit Umweltzerstörung verringert wird.

Das deutsche Start-up Repaq entwickelt eine plastikfreie Zero-waste-Folienverpackung für Lebensmittel. Die bedruckten Zellulose-Verpackungen des Start-ups verwenden zertifiziertes Rest- und Altholz aus schnell wachsenden Pflanzen. Innerhalb von 180 Tagen zerfallen die Verpackungsprodukte von Repaq vollständig zu Kohlendioxid und Wasser. Darüber hinaus sind die Produkte in Garten- und Industriequalität mit unterschiedlichen Kompostierungsbedingungen erhältlich, sodass Endverbraucher und Industrie ihre Verpackungsabfälle vor Ort verwalten können.

Startus Insights

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Startus Insights macht Informationen über Innovationen, aufstrebende Unternehmen und Technologien zugänglich. Die von Startus Insights entwickelte Discovery Platform umfasst über 2,5 Millionen globale Start-ups und Scale-ups – damit ist sie die weltweit größte Datenbank von aufstrebenden Unternehmen. Die Discovery Platform versorgt bereits über 500 Großunternehmen und Konzerne mit handlungsfähiger Innovation Intelligence, indem einfach und schnell neue Start-ups, Technologien und Industrietrends gescoutet werden können.

 

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