Markt

26. Jun. 2025 | 14:21 Uhr | von Peter Hammer

Globale Marktstudie

Weltweit im Aufwind: nachhaltige Kunststoffverpackungen

Der Markt für nachhaltige Kunststoffverpackungen steht vor einer langfristigen Expansion. Laut Prognosen steigt das weltweite Marktvolumen von rund 111,71 Mio. (2025) auf etwa 178,79 Mio. US-Dollar (2034). Die jährliche Wachstumsrate: 5,43 %.

Tisch mit diversen Kunststoffverpackungen

Vielfältige einsetzbar: Kunststoffverpackungen. (Bild: Ideogram)

Zu diesen Ergebnissen gelangt das Beratungsunternehmen Towards Packaging in seiner aktuellen Untersuchung "Sustainable Packaging Market Demand, Size, and Growth Rate Forecast 2034". Demnach hat das gesteigerte Umweltbewusstsein in Wirtschaft und Gesellschaft das Interesse an nachhaltigen Verpackungen deutlich erhöht. Besonders kleine und mittlere Unternehmen suchen vermehrt nach kostengünstigen und gleichzeitig umweltverträglichen Verpackungslösungen. Kunststoffmaterialien bleiben dabei aufgrund ihrer Vielseitigkeit gefragt – zunehmend aber in Form biobasierter oder recyclingfreundlicher Alternativen, so die Studie.

Grafik Markt nachhaltige Kunststoffverpackungen
Experten rechnen mit einem kontinuierlichen Wachstum. (Bild: Towards Packaging)

Asien-Pazifik und Nordamerika im Fokus

Im Jahr 2024 verzeichnete die Region Asien-Pazifik den höchsten Marktanteil. Länder wie China, Indien, Japan oder Südkorea treiben den Wandel voran – beflügelt durch boomende E-Commerce-Plattformen, wachsende Konsummärkte und Investitionen in Verpackungstechnologien. Große Player wie Amcor oder die Mondi Group investieren gezielt in diesen Märkten.

Nordamerika hingegen gilt als die Region mit der dynamischsten Entwicklung im Zeitraum 2025 bis 2034. Der Fokus liegt hier auf technologischen Innovationen, effizienteren Recyclingverfahren und wachsendem regulatorischem Druck in den USA und Kanada. Vor allem die Produktion hochgradig recycelbarer Kunststoffverpackungen entwickelt sich stark.

Trends im Material- und Verpackungstyp

  • Polyethylen (PE) dominierte 2024 als meistverwendetes Material. Es überzeugt durch Robustheit – ein Plus insbesondere im Onlinehandel.
  • Biokunststoffe verzeichnen das stärkste Wachstumspotenzial. Sie basieren auf nachwachsenden Rohstoffen und bieten gute Abbaueigenschaften.
  • Flexible Verpackungen wie Folien und Beutel standen 2024 an der Spitze. Ihr geringer Materialeinsatz und die Möglichkeiten zur Umstellung auf kompostierbare Alternativen fördern ihre Beliebtheit.
  • Starre Verpackungen legen deutlich zu – sie punkten mit Stabilität und guter CO₂-Bilanz im Transport.

Formate, Verfahren und Anwendungen

Primärverpackungen machten 2024 den größten Umsatzanteil aus. Das Segment der Sekundärverpackungen wie etwa Transportverpackungen wächst jedoch besonders dynamisch, da die Logistikanforderungen steigen.
Bei den Verfahren sind biologisch abbaubare Lösungen derzeit führend, recycelbare Varianten holen jedoch rasant auf. Sie gelten als Schlüssel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Der größte Absatzmarkt liegt im Bereich Lebensmittel und Getränke. Hier steigt die Akzeptanz alternativer Materialien besonders schnell. Das Gesundheitswesen wird als Zukunftssegment gehandelt – mit besonders hohen Anforderungen an Materialverträglichkeit und Produktschutz.

Herausforderungen: Infrastruktur und Aufklärung

Trotz der positiven Marktentwicklung bestehen Hürden. Eine davon ist die lückenhafte Infrastruktur für Recycling und Kompostierung, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. Hinzu kommen hohe Produktionskosten, begrenzte Rohstoffverfügbarkeiten und ein Aufklärungsbedarf bei Verbrauchern hinsichtlich der korrekten Entsorgung.

Künstliche Intelligenz als Beschleuniger

Künstliche Intelligenz (KI) kann einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten. Sie unterstützt etwa beim Design ressourcenschonender Verpackungen, analysiert Verbrauchsmuster und verbessert die Recyclingfähigkeit. KI-basierte Innovationen gelten als strategischer Hebel für mehr Nachhaltigkeit im Verpackungswesen.

 

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