Nachhaltigkeit im Maschinenbau als Geschäftsmodell
(Wie) Lässt sich der CO2-Abdruck einer Verpackungsmaschine berechnen?
Wer Verpackung und Nachhaltigkeit hört, denkt sofort an das eingesetzte Packmittel. Doch ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der eingesetzten Maschinen. Doch dessen Berechnung stellt Unternehmen vor Herausforderungen.
Die erste große Herausforderung bei der Berechnung des CO2-Abdrucks einer Maschine liegt in der Komplexität ihres Lebenszyklus: Von der Gewinnung der Rohstoffe, über die Produktion, Einsatzort und Nutzung bis hin zum Recycling oder auch Remanufacturing am Ende der Lebensdauer sind viele verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, die jeweils eigene Emissionen verursachen. Jede dieser Phasen muss genau analysiert und bewertet werden, um den gesamten CO2-Fußabdruck der Maschine zu erfassen. Dies erfordert umfangreiche Daten, die oft schwer zugänglich sind.
Unterschiede in der Nutzung
Die Nutzung einer Maschine kann stark variieren, abhängig von Branche und Unternehmen, was die Berechnung ihres CO2-Abdrucks weiter erschwert. Unterschiedliche Produktionsvolumen, Wartungspraktiken und Betriebszeiten führen zu stark schwankenden Energieverbräuchen und damit zu unterschiedlichen CO2-Emissionen. Um eine genaue Berechnung zu ermöglichen, müssten individuelle Nutzungsprofile für jede Maschine erstellt werden, was in der Praxis oft nicht umsetzbar ist.
Verwendete Energiequellen
Ein weiterer Faktor, der die Berechnung des CO2-Abdrucks kompliziert macht, sind die verschiedenen Energiequellen, die für den Betrieb der Maschinen verwendet werden. Der CO2-Ausstoß hängt also stark davon ab, ob eine Maschine mit Strom aus fossilen Energien wie Kohle oder Erdgas betrieben wird, oder auch regenerativen Quellen bis hin zur eigenen Photovoltaik-Anlage. Da die verfügbaren Energieträger von Region zu Region unterschiedlich sind, muss für eine genaue Berechnung der geografische Standort der Maschine berücksichtigt werden.
Standards und Methoden
Wie heißt es so schön? Standards sind toll – jeder sollte einen haben. Das gilt aktuell auch für den Bereich der Berechnung des CO2-Abdrucks. Unterschiedliche Ansätze und Berechnungsgrundlagen machen es schwer, die Ergebnisse verschiedener Studien und Analysen miteinander zu vergleichen. Eine einheitliche Methodik wäre notwendig, um eine verlässliche und vergleichbare Berechnung des CO2-Fußabdrucks zu ermöglichen. Eine Übersicht zu den aktuellen Standards haben wir im Infokasten zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Technologische Entwicklungen
Technologische Entwicklungen können dazu führen, dass Maschinen nach Implementierung entsprechender Updates effizienter werden und somit ihren CO2-Abdruck über die Zeit reduzieren. Diese Verbesserungen müssen dann in die Berechnungen einfließen, was eine kontinuierliche Anpassung und Aktualisierung der Datenbasis erfordert. Die schnelle Entwicklung neuer Technologien – was grundsätzlich natürlich zu begrüßen ist – stellt somit eine weitere Herausforderung dar.