Der Packmittelinformationstransfer zielt darauf ab, den Einsatz von nachhaltigeren Verpackungskonzepten zu steigern.

Der Packmittelinformationstransfer zielt darauf ab, den Einsatz von nachhaltigeren Verpackungskonzepten zu steigern. (Bild: Siam – stock.adobe.com)

Zielkonflikte beim Thema Nachhaltigkeit sind in der Praxsis keine Ausnahme – Paradebeispiele hierfür sind Materialeffizienz versus Recyclingfähigkeit oder der Einsatz neuer Biopolymere ohne Abstriche bei der Verpackungsfunktionalität. Es zeigt sich schnell: Nachhaltigkeit von Verpackungen ist ein vielschichtiges und herausforderndes Thema. Diese Herausforderung ging das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt „Packmit“ (FKZ 2220NR006A/B) an. Im dessen Rahmen wurde ein Fortbildungskonzept entwickelt, aus dem zertifizierte Packmittelexperten hervorgehen. Diese sollen in der Lage sein, einen Transfer von Packmittelinformationen durchzuführen und so nachhaltigere Konzepten in der Life Science Industrie etablieren. Packmittelexperten und Unternehmen können so zu einer kreislauforientierten Bioökonomie in der Verpackungsindustrie beitragen. Nach drei Jahren intensiver Arbeit wurde das Projekt am 30.06.2024 vom Sustainable Packaging Institute SPI der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und von der Wirtschaftsförderung Sigmaringen WFS abgeschlossen.

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

 

Inhalte auf Basis von Marktanalysen

Um bei der Entwicklung des Fortbildungskonzepts auch Markttrends einfließen zu lassen, wurde zunächst eine Marktanalyse in der Lebensmittelverpackungsindustrie durchgeführt. Im Fokus standen die besonders relevanten Branchen Verpackungsmaschinenbauer, Packmittelhersteller und die Ernährungsindustrie. Die Marktanalyse des Lebensmittelverpackungsmarktes zeigt zudem, dass dieser in Deutschland nach wie vor von Kunststoffen sowie Papier und Pappe dominiert wird. Im Bereich der Biopolymere wird ein starkes Wachstum prognostiziert, was die Notwendigkeit des Packmittelinformationstransfers für alternative Verpackungen verdeutlicht. In Deutschland besitzen das höchste Verpackungsmarktvolumen (gemessen am Umsatz) die Anwendungsbereiche „Backwaren“, „Milchprodukte“, „Obst und Gemüse“ sowie „Fleisch und Fleischerzeugnisse“. Diese sind damit besonders relevant für den Packmittelinformationstransfer. Die Erkenntnisse aus der Marktanalyse flossen direkt in die Konzeption ein.


Der Schulungsbedarf der potenziellen Fortbildungsteilnehmenden, den zukünftigen Packmittelexperten, wurde ermittelt, um daraus die notwendigen Schulungsmodule abzuleiten. Hierfür wurden die Mindestzulassungsvoraussetzungen für die Teilnahme an der Fortbildung und die Mindestqualifikationsanforderungen an fortgebildete Packmittelexperten definiert und miteinander abgeglichen. Schnell wurde klar: zukünftige Pack­mittelexperten brauchen ein breites Wissen – von packgutseitigen Anforderungen an Verpackungen über die Eigenschaften von unterschiedlichen, insbesondere neuartigen Packstoffen bis hin zu Grundlagen im Kontext Nachhaltigkeit und einschlägige regulatorischen Vorgaben. Das Ergebnis: Sieben Schulungsmodule, die innerhalb von zwölf Wochen durchgeführt werden:

  • Grundlagen Lebensmittelverpackungen und Labor­besichtigung mit Gerätevorführung
  • Packstoffe und Packmittel
  • Verpackungsprozesse und -technologien für Lebensmittel
  • Grundlagen Nachhaltigkeit
  • Regulatorischer Rahmen, Standards und Empfehlungen
  • Projekt- und Qualitätsmanagement
  • Case Studies

Der Neutralität verpflichtet

Prof. Dr. Markus Schmid, Institutsleiter des Sustainable Packaging Institute SPI, mit Teilnehmenden der Pilotphase der Fortbildung zum Packmittelexperten.
Prof. Dr. Markus Schmid, Institutsleiter des Sustainable Packaging Institute SPI, mit Teilnehmenden der Pilotphase der Fortbildung zum Packmittelexperten. (Bild: Hochschule Albstadt-Sigmaringen)

Um eine hohe Qualität des Packmittelinformationstransfers sicherzustellen, wurden Qualitätsmindeststandards festgelegt. Der Packmittelinformationstransfer hat gemäß den festgelegten Qualitätsmindeststandards individuell und neutral zu erfolgen. In den Qualitätsmin-deststandards sind außerdem Inhalt, Umfang und Ablauf des Informationstransfers sowie Leistungsanforderungen an Packmittelexperten beschrieben. Ein Monitoringkonzept soll sicherstellen, dass die Qualität kontinuierlich überprüft wird – sowohl durch die Teilnehmenden als auch die Unternehmen, die den Packmittelinformationstransfer in Anspruch nehmen. In einer Pilotphase mit Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen der Verpackungswirtschaft wurde das vorläufige Fortbildungskonzept anhand ausgewählter Schulungsmodule erprobt und evaluiert. Die Rückmeldungen bestätigten die inhaltliche und zeitliche Planung und dienen der weiteren Optimierung der Fortbildung. Aufgrund der positiven Resonanz der Pilotphase wird die Fortbildung zum Packmittelexperten von der projektbeteiligten WFS nach Projektende zur Marktreife gebracht und ab Oktober 2024 angeboten.

 

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

 

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