Passgenaue Faltschachteln sparen Material und wirken durch ihren Manufakturcharakter beim Kunden hochwertiger.

Passgenaue Faltschachteln sparen Material und wirken durch ihren Manufakturcharakter beim Kunden hochwertiger. (Bild: Dalle 3/OpenAI)

Einzeln versendete Bestellungen in viel zu großen Versandkartons mit Unmengen an Füllmaterial – das Dilemma des Online-Handels. Und dieser boomt: Trotz der hohen Inflation geht der Deutsche Handelsverband für 2023 von einem leichten Wachstum aus (nominales Plus von 5,8 % im Vergleich zum Vorjahr). Mit der Bestellfrequenz steigt auch die Zahl der Rücksendungen – und des benötigten Verpackungsmaterials.

Der Online-Versandriese Amazon möchte dem seit November 2023 nun mit passgenauen Versandtüten und dem europaweiten Verzicht auf Plastik entgegenwirken. Das ist ein positives Signal, aber kaum mehr als eine nette Geste. In Sachen Nachhaltigkeit muss in der Verpackungsbranche deutlich mehr getan werden. Denn nicht nur durch den Onlineversand entstehen Berge von Verpackungsmüll; das Problem beginnt schon bei der Herstellung von Umverpackungen für das Produkt selbst.

Der Verpackungsspezialist Packex fertigt für kleine und große Unternehmen aus verschiedenen Branchen individuelle Faltschachteln, Versandkartons und Etiketten an. Das Besondere: Die Produktion ist dabei so ausgerichtet, dass sie keinen CO₂-Ausgleich benötigt. Durch moderne Produktionsverfahren und -abläufe sowie einen reduzierten Ressourceneinsatz werden große Mengen an CO₂ bereits vermieden bevor sie überhaupt erst entstehen.

Nachhaltigkeit beginnt bei der Prozessplanung

Packex wurde 2017 mit dem Antrieb gegründet, Prozesse neu zu denken. Das bedeutet konkret, sich nicht an den etablierten Werkzeugen und Maschinen auszurichten, sondern neue Produktionsverfahren zu entwickeln und in den bestmöglichen Prozess zu integrieren. So setzt das Unternehmen beispielsweise auf ein innovatives Laser-Cut-Verfahren.
Die klassische Herstellungsweise von Faltschachteln ist mit Offsetdruck und Stanzwerkzeugen auf große Produktionsmengen ausgerichtet. Dabei stellt die Anfertigung der Stanze einen erheblichen Zeit- und Kostenfaktor dar. Bei der Herstellung von beispielsweise Kosmetik-Umverpackungen in Großauflage ergibt das Sinn, doch Kleinauflagen können auf diese Weise nicht auf wirtschaftliche Weise produziert werden.

Vom Auftrag via Onlineportal, über die Druckbogenherstellung, den Druck, Zuschnitt und das Kleben, bis hin zur Verpackung für den Versand und letztendlichen Versand – alles ist darauf ausgerichtet, nachhaltig zu sein. Allein bei der Produktion werden so im Vergleich zu konventionellen Verpackungsherstellern bis zu 1.389 t CO₂ pro Jahr eingespart. Weitere 1,4 t werden mit maßgeschneiderten Versandkartons und dem Versand über Paketdienstleister vermieden.

Wie nachhaltig kann Papier überhaupt sein?

Packex 2020
Roboterarm zur
Abnahme der Faltschachtel vom Prozessband auf die Ablage bei voller Geschwindigkeit. (Bild: Packex)

Etwa 80 % der Holzfasern, die in der Kartonindustrie verarbeitet werden, stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft – Stichwort FSC und PEFC. Eine FSC-Zertifizierung ist ein wichtiger Anfang. Doch auch Karton aus Asien oder Amerika kann aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen und sich dennoch negativ auf die CO₂-Bilanz unseres Planeten auswirken – entscheidend sind hier die Transportwege der Ressourcen. Ein lokaler Einkauf und ein verantwortungsvoller Umgang der Ressourcen ist somit ein wichtiger Bestandteil, um den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Bei Packex wird deshalb über die FSC-Zertifizierung hinaus besonders viel Wert auf die Herkunft der Kartonmaterialien gelegt. Diese werden ausschließlich aus Deutschland, Skandinavien und Österreich bezogen.

Kaum bekannt ist, dass die Herstellung von Faltschachteln sich sogar positiv auf die CO₂-Bilanz auswirkt, da der Karton, aus dem sie produziert werden, ausschließlich aus sogenannten Schwachhölzern besteht. Diese werden aus Wäldern entfernt, damit kräftige große Bäume ungestört wachsen können, und zu Sägeholz verarbeitet. Faltschachteln bestehen somit aus einem Abfallprodukt, das ansonsten verbrannt werden würde. Anstatt auf diese Weise CO₂ zu produzieren, werden Faltschachteln im Schnitt fünf bis sieben Mal recycelt und können so CO₂ binden.

Warum sollten Verpackungen passgenau sein?

Mit einem Hochleistungslaser können millimetergenaue Schnitte, Konturen sowie feinste Perforationen umgesetzt werden. Sichtbar ist bei dem Falz innen nur die „Goldlinie“.
Mit einem Hochleistungslaser können millimetergenaue Schnitte, Konturen sowie feinste Perforationen umgesetzt werden. Sichtbar ist bei dem Falz innen nur die „Goldlinie“. (Bild: Packex)

In der Industrie werden immer noch an vielen Stellen genormte Verpackungen in den Größen S/M/L verwendet. Dabei können passgenaue Verpackungen den Material-einsatz und dadurch auch die Kosten reduzieren. Bei maßgeschneiderten Versandkartons wird weniger Luft gesendet und gelagert, ob im wirklichen Lager oder in den Regalen von Supermärkten, was wiederum Kosten einspart. Auch für den unbeschadeten Versand spielt dies eine Rolle: Wenn das Produkt in der Schachtel „herumwackelt“, können beim Transport Schäden entstehen.

Bei Umverpackungen wirken passgenaue Verpackungen auf den Endverbraucher hochwertiger – denn diese wurden allein für dieses Produkt angefertigt und entsprechen keiner Norm. Das bestärkt die Kaufentscheidung des Kunden und verhindert beim Öffnen böse Überraschungen und den Eindruck einer „Mogelpackung“.

Nicht zuletzt sparen passgenaue Verpackungen Material in der Produktion: Bei Packex kommen so im Vergleich zu konventionellen Verpackungsherstellern bis zu 87 % weniger Rohmaterial zum Einsatz. Auf diese Weise werden 1.500 t Abfall pro Jahr vermieden. Hierbei spielt nicht nur die Passgenauigkeit, sondern auch das Werkzeug eine Rolle. Mit klassischem Stanzwerkzeug entsteht hier ein Nachteil im Vergleich zum unkonventionellen Laser-Cutting, das bei Packex zum Einsatz kommt.

Nachhaltigkeit durch technischen Fortschritt

Der Zuschnitt der Faltschachteln erfolgt am Produktionsstandort in Worms mithilfe von Lasern und Robotik. Die Skepsis der Kunden war zu Beginn groß – da Laser durch die Hitze Schmauchspuren verursachen und diese auf der Innenseite des Endprodukts zu sehen sind. Hier brauchte es viel Know-how, um den Laser so einzurichten, dass ein ästhetisches und qualitativ hochwertiges Produkt geliefert werden kann. Heute hat sich der komplett digitale Prozess etabliert und mit der Laser-Technologie kann jedes Format in kürzester Zeit eingespielt und produziert werden. Das bedeutet größtmögliche Gestaltungsfreiheit für den Kunden, allein die Passgenauigkeit ist ausschlaggebend.

Auch beim Druck spart Packex Zeit und Ressourcen durch das 7C-Druckverfahren, welches weniger Druckplatten benötigt, die Rüstvorgänge und Anlauf-Makulatur reduziert sowie aufwendiges und zeitintensives Waschen der Maschine überflüssig macht.

Passgenaue Versandkartons und Falschachteln

Zurück zu Amazon und seinen passgenauen Versandtüten: Packex hat auch seinen Warenausgang so optimiert, dass möglichst wenig Verpackungsmüll und Materialüberschuss entsteht. So werden die Falschachteln flachliegend versendet und vom Kunden „aufgebaut“ – was mit wenigen Handgriffen möglich und üblicherweise als Arbeitsschritt in der Produktverpackung angesiedelt ist. Für jede Lieferung werden die Maße der Falschachteln digital erfasst und eine passgenaue Verpackung zugeschnitten: So bewegt sich der Inhalt nicht, kommt trotz des Verzichts auf Füllmaterial unbeschädigt an.

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PackEx GmbH

Mittelrheinstr. 23a
67550 Worms
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