Adrian Vonesch, Leiter Maintenance & Repair bei JTI Schweiz in Dagmersellen.

Adrian Vonesch, Leiter Maintenance & Repair bei JTI Schweiz in Dagmersellen. (Bild: Robatech)

November 2021. Es ist 8 Uhr. Adrian Vonesch, Leiter Maintenance & Repair bei JTI Schweiz in Dagmersellen, betritt den Besprechungsraum. Das neue Schmelzgerät Vision S steht bereits auf dem Tisch. Auf dem Vorführwagen liegt der Heizschlauch Performa. Mehr als 30 % Energie soll das neue Klebstoff-Auftragssystem beim Schmelzen, Fördern und Auftragen von Schmelzklebstoff einsparen, so Martin Berli, Area Sales Manager von Robatech Schweiz. Auch das Engineering von JTI ist bei der Produktvorstellung dabei, denn der internationale Tabakkonzern Japan Tobacco International (JTI) verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Umweltschonende Produktion und Energieeffizienz sind wichtig.

Am Standort in Dagmersellen produziert JTI Schweiz für Marken wie Camel oder Winston 47 Mio. Zigaretten pro Tag. An sechs Verpackungslinien werden im Zwei-Schicht-Betrieb je 50 Zigarettenstangen in einen Transportkarton verpackt. Zur Verklebung der unteren und oberen Kartondeckel setzt JTI Schmelzgeräte, Heizschläuche und Auftragsköpfe eines bekannten Herstellers ein.

Für JTI Schweiz stellt sich nach der Produktpräsentation die Frage, ob sich in einem kleinen Aggregat wie dem Klebstoff-Auftragssystem tatsächlich ein Energie-Einsparpotenzial von 30 % und mehr verbergen kann. „Rein physikalisch werden zum Aufschmelzen von 1 kg Klebstoffgranulat ca. 0.1 kWh benötigt“, erklärt Adrian Vonesch. „Das ist immer die gleiche Menge Energie. Die Einsparung muss also über das Design des Schmelzgerätes, des Heizschlauches und des Auftragskopfs erzielt werden.“ Das JTI-Maintenance-Team entschließt sich, einen Feldtest durchzuführen. Das Management gibt grünes Licht, denn selbst erhobene Zahlen liefern die besten Argumente für erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte.

Im Februar 2022 sind die Rahmenbedingungen definiert. Ein separater Stromzähler ist an der Testlinie installiert. 14 Tage lang protokollieren JTI Mitarbeitende den aktuellen Klebstoff- und Energieverbrauch des bestehenden Auftragssystems im Horizontalkartonierer. Danach nutzt Robatech ein eintägiges Wartungsfenster und installiert das kostenlose Testsystem: ein Schmelzgerät Vision S, zwei Performa-Heizschläuche und zwei AX-Diamond-Spritzköpfe für den Raupenauftrag. Noch am selben Tag geht das neue Auftragssystem in Betrieb. Wieder wird 14 Tage lang protokolliert. Martin Berli von Robatech erinnert sich: „Das alte System blieb noch parallel standby installiert. Das war für JTI eine Art Lebensversicherung. Ich habe aber gewusst, dass das Risiko eines Produktionsausfalls gering war. Unsere Klebstoff-Auftragssysteme haben eine Verfügbarkeit von über 99 %. JTI Schweiz hat bereits seit September 2021 drei Robatech-Systeme zur Palettenstabilisierung in Betrieb. Die laufen reibungslos.“

48 % Energieeinsparung im Heißleimauftrag

Im Juli 2022 baut JTI das alte Standby-System ab. Das Robatech-System läuft perfekt an der ehemaligen Testlinie. „Wir hatten mit einer Energieeinsparung von 33 % gerechnet, denn wir wissen, dass Robatech mit Zahlen vorsichtig umgeht“, resümiert Adrian Vonesch von JTI. „Dass wir am Ende des Tests 48 % weniger Stromverbrauch im Vergleich zum System des anderen Herstellers messen würden, hat alle überrascht.“ Für Robatech ist klar, dass Vision und Performa mehr Energieeffizienz in den industriellen Klebstoffauftrag bringen. „Mit neuartigen Isolationstechniken konnte unser Entwicklungsteam die Wärmeabstrahlung des Schmelztanks und Heizschlauchs deutlich reduzieren“, so Martin Berli. „Performa ist außen nicht mehr so heiß, wie andere Schläuche, die man wirklich nicht lange anfassen kann. Außerdem ist Performa an den Anschlussstellen vollisoliert und wir passen die Schlauchlänge optimal an die Gegebenheiten vor Ort an. Damit verringern wir unnötige Wärmeverluste.“ Dass sich Robatech bei der Entwicklung der neuen Systemkomponenten Gedanken um eine vereinfachte Wartung und Bedienung gemacht hat, spürt auch das Team von Adrian Vonesch. Sechs Mechaniker und sechs Elektriker unterhalten in Dagmersellen die Anlagen der Lagerlogistik, Tabakaufbereitung und der Produktion. „Das ist viel Arbeit, die sich auf wenige Leute verteilt“, erklärt der Leiter Maintenance & Repair. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Geräte eine hohe Verfügbarkeit haben und Reparaturen schnell ausgeführt werden. Robatech ist nur einen Anruf entfernt. Das macht die Firma für uns attraktiv.“

24 % weniger Klebstoffverbrauch

Dass seit dem Feldtest für die Verklebung der Kartons an der ehemaligen Testlinie 24 % weniger Schmelzklebstoff benötigt werden, erwähnt Martin Berli von Robatech ganz nebenbei. „Das ist lediglich eine Frage der optimalen Einstellparameter. Die kennt unser Serviceteam und kann sie für jedes Klebstoff-Auftragssystem einstellen.“ Vielleicht ein weiteres Optimierungsprojekt für Adrian Vonesch von JTI Schweiz? Fürs Erste ist JTI mit 48 % Energieeinsparung zufrieden. Das Testresultat hat alle Erwartungen übertroffen und zeigt: Auch in kleinen Aggregaten wie dem Klebstoff-Auftragssystem kann sich ein großes Einsparpotenzial verbergen.

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