Werbung für Chlorodont

Werbung um 1920 der Firma Leowerke Dresden.

Abgefüllt wurde die pastöse Masse überwiegend in Blech- oder Keramikdosen, die aber den Nachteil hatten, dass die Masse darin leicht austrocknete und unbrauchbar wurde. Auch der Vertrieb in Stannioltüten brachte keine große Verbesserung mit sich, da zum Öffnen und zur Entnahme ein Teil der Tüte abgetrennt wurde. Durch Zufall sah Washington Sheffields Sohn, Lucius Tracy Sheffield, während eines Aufenthalts in Paris, wie die dort ansässigen Kunstmaler ihre Farben aus zusammendrückbaren Metalltuben ausdrückten (aus Zinn, Zink und später Aluminium). Daraus entwickelte er um 1876 die Idee, Zahnpasta in solche Tuben mit Verschluss abzufüllen und anzubieten. Als Erfinder der Tube gilt der amerikanische Maler John Rand, der 1841 ein Patent unter der Nummer 2252 anmeldete.

Von Pforzheim in die USA

Um 1893 kam Sheffield mit „Dr. Sheffield’s Crème Dentifrice“ auf den Markt. 1896 stieg Colgate mit Zahncreme in Tuben in den neuen Geschäftszweig ein. Teilweise wurden die Tuben von dem deutschen Hersteller Richter aus Pforzheim zu Colgate in die USA geliefert. Richter soll die Tubenidee ebenfalls in Paris gesehen und die Chance erkannt haben. Richter war es auch, der die ersten Herstell-, Füll- und Verschließmaschinen herstellte. Um 1910 gründete Richter in Hoboken, New Jersey/USA, ein eigenes Werk, das von Richters Sohn Gustav erfolgreich geleitet wurde.

Ab 1896 wurde das mühsame Aufkleben von Zetteln auf die Tuben durch ein selbst entwickeltes Einfarb-Drucksystem ersetzt. Um 1900 konnte man Zinntuben schon mehrfarbig attraktiv bedrucken.

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