Um die Etiketten weiterhin in Szene zu setzen, musste nach knapp zwei Jahrzehnten intensiver Produktion der Maschinenpark modernisiert werden. „Durch die eigene Landwirtschaft haben wir die Qualität unserer Produkte selbst in der Hand. Damit wir nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch dem Endkunden ein perfektes Dessert bieten, wollten wir für die Produktverpackung einen kompetenten Partner an unserer Seite wissen“, sagte Thomas Kazmierczak, stellvertretender Geschäftsleiter der Produktion. Diesen hat „Zum Dorfkrug“ in dem bayerischen Etikettiermaschinenhersteller Gernep gefunden. Gernep war „Zum Dorfkrug“ bereits ein Begriff. Der Lebensmittelbetrieb etikettierte bereits seit zehn Jahren mit Gernep und war von Beginn an mit der Maschinentechnik und dem Service sehr zufrieden. Doch die heutigen Anforderungen an die Etikettierung sind mit dem damals noch kleinen Betrieb und begrenzten Produktportfolio nicht zu vergleichen. Deshalb wurde in enger Zusammenarbeit eine neue hochmoderne Etikettiermaschine entwickelt, um die Bedürfnisse von „Zum Dorfkrug“ zu erfüllen.
Der Auftrag war klar – die neue Etikettiermaschine sollte vor allem Puddingprodukte und Dessertsoßen verarbeiten. Die Produkte sind beliebt: Der Absatz stieg in den letzten Jahren stetig an, und so produziert „Zum Dorfkrug“ mittlerweile auch saisonale Grützen, um die wach-sende Nachfrage zu decken. Das Aushängeschild ihrer Dessertgläschen ist und bleibt weiterhin das grün-weiße Label. Die vier verschiedenen Behälterformen werden deshalb auch wie gewohnt mit je drei Etiketten ausgestattet: Vorder-, Rücken- und Deckeletikett mit Siegellasche. Gerneps Lösung dafür war eine Soluta 9-1080 7SK SD mit sieben Selbstklebespendern und einer Nennleistung von 6.000 Behältern pro Stunde. Die umfangreiche Maschine ist mit einer Nonstop-Funktion ausgestattet, sodass ein reibungsloser Produktionsprozess ohne lange Stillstandszeiten aufgrund von Umrüstungen gesichert ist. Bei der Non-stop-Funktion wird nach dem Leerlaufen einer Etikettenrolle automatisch ein zweites Spendeaggregat angesteuert. Deshalb ist die Etikettiermaschine auch mit sieben Spendern ausgerüstet: vier Aggregate für das Vorder- und Rückenetikett sowie zwei Aggregate für die U-förmige Siegellasche. Das siebte Aggregat für ein Leporello wird nur zu besonderen Produktionseinheiten benötigt und hat deshalb keine Nonstop-Funktion. Die Entscheidung, Selbstklebeetiketten zu verwenden, war durchaus durchdacht. Denn passend zur Firmenphilosophie sollen „Zum Dorfkrug“-Produkte nachhaltig genutzt werden. Auf der Website können sich Verbraucher Tipps und Tricks zum Basteln von Windlichtern, Pflanzgefäßen oder Vasen holen. Selbstklebeetiketten sind dafür die ideale Wahl, da sie einfach und rückstandslos vom Behälter entfernt werden können.
Effizient produzieren mit moderner Technik
Der Auftrag war durchaus eine Herausforderung für Gernep. Die hoch technisierte Produktionsstätte von „Zum Dorfkrug“ erforderte eine ebenso moderne Etikettiermaschine mit einigen kundenspezifischen Zusatzeinrichtungen. Durch die Einbindung der Selbstklebeaggregate für Siegellasche und Leporello-Etiketten mussten spezielle Anpassungen an der Schutzverkleidung vorgenommen werden, um die hohen Sicherheitsstandards zu treffen. Daraus resultierte eine besondere Bauform, die auch so für Gernep nicht alltäglich war.
Doch das Etikett spielt für „Zum Dorfkrug“ auch eine wesentliche Rolle in der Vermarktung ihrer Produkte. „Die ansprechenden Glasverpackungen mit unseren grün-weißen Etiketten verleihen unseren Produkten ihren hochwertigen Charakter“, erklärt Sarah Lischick, Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit, überzeugt. Deshalb wurde auch einiges an Technik integriert, um eine präzise Etikettenapplikation zu gewährleisten.
Drei Sensoren überprüfen dabei kurz vor dem Auslauf, ob jeder einzelne Behälter auch die richtige Anzahl an Etiketten aufweist. Die Kontrastsensoren erkennen bei Glasbehältern, ob der Behälter durchsichtig ist und somit ein Etikett fehlt. Durch ein integriertes Ausleitsystem am Ende der Etikettiermaschine wird der fehlerhafte Behälter automatisch ausgeschleust, sodass er nicht in den Verkauf kommt. Aber keine Sorge, das Dessert wird deshalb nicht entsorgt. Die Etiketten werden ganz einfach abgezogen und der Behälter erhält eine neue Chance auf ein perfekt platziertes Etikett. Um die Produktion und die Sortenumstellungen noch effizienter zu gestalten, wurde bei den Selbstklebespendern nicht nur auf eine Nonstop-Funktion geachtet, sondern es wurden auch Verstellmotoren verbaut. Durch diese Zusatzoption profitieren Anwender von etlichen Vorteilen wie beispielsweise schnelleren Rüstzeiten, hoher Reproduzierbarkeit und einer einfachen Parametrierung über das System. Die Funktionsweise ist dabei denkbar einfach: Jede Behältersorte ist in der Maschine mit einem eigenen Programm hinterlegt und kann per Knopfdruck ausgewählt werden. Die Etikettieraggregate richten sich dann automatisch an den hinterlegten Werten aus, sodass der Bediener nicht mehr händisch die mechanischen Einstellwerte für den jeweiligen Behälterdurchmesser und die jeweilige Klebehöhe der einzelnen Produkte am Selbstklebespender umstellen muss.
Eine weitere Effizienzsteigerung versprechen eingebaute Klammersterne. Diese fixieren die Behälter während des gesamten Etikettierprozesses. Ihr Vorteil? Die Bediener sparen sich Zeit bei den Formatwechseln, da mit diesen mehrere Behältergrößen flexibel durchführbar sind. Klammersterne sind aber auch besonders wichtig für das Aufbringen der Siegellaschen. Dafür müssen die Behälter exakt im Einlauf-Klammerstern fixiert sein und geführt werden. Zusammen mit speziellen Flaschentellern, auf denen die Behälter präzise zentriert werden, können die Laschen ohne sichtbaren Etikettenversatz seitlich angerollt werden.
„Zum Dorfkrug“ hat bei der Entwicklung der Maschine hohen Wert auf eine effiziente Etikettierung gelegt und dafür einiges an Zusatzausstattungen in die Anlage integriert. Damit soll auch in Zukunft eine steigende Nachfrage nach ihren Produkten optimal abgewickelt werden können.
Hand in Hand zum Erfolg
Die jahrelange Zusammenarbeit von Gernep und „Zum Dorfkrug“ machte sich auch bei der Inbetriebnahme einer so komplexen Etikettiermaschine bemerkbar. Produktbedingt hatte man nur ein kleines Zeitfenster für die Einstellung der Maschine zur Verfügung. Doch dank der ausgebildeten Servicetechniker konnte die neue Etikettiermaschine in kürzester Zeit in die Abfüllanlage integriert werden. Für Gernep war dies ein besonderes Projekt – nicht nur, weil es immer eine schöne Aufgabe ist, einen Familienbetrieb mit nachhaltigen Produkten zu unterstützen, sondern auch, weil es konstruktiv eine außergewöhnliche Etikettiermaschine mit vielen technischen Highlights ist. „Es freut uns sehr, dass ‚Zum Dorfkrug‘ uns wieder das Vertrauen entgegengebracht hat, dieses umfangreiche Projekt mit ihnen gemeinsam zu verwirklichen“, sagt Thomas Wieg, verantwortlicher Vertriebsmanager. Für den Lebensmittelbetrieb war die Inbetriebnahme der neuen Etikettiermaschine ein weiterer Schritt, um die hochmoderne Produktionsstätte zu komplementieren und den Verbrauchern auch weiterhin ein rundum perfektes Produkt zu liefern.