Etikettiersystem

Mit einem Etikettiersystem, das auch ein Artwork-Management bietet, können Unternehmen Änderungen von Vorschriften schnell umsetzen. (Bild: Loftware)

Die Kennzeichnung von Lebensmitteln ist eine Wissenschaft für sich. Häufig existieren für große Wirtschaftsgebiete wie der EU und den USA zwar einheitliche Regeln, welche Informationen auf Verpackungen stehen müssen, doch werden diese bei der Umsetzung in lokales Recht von Behörden oft abweichend ausgelegt und um zusätzliche Vorschriften ergänzt. Das zwingt Lebensmittelhersteller und Händler, viele Etikettenvarianten für ein Produkt vorzuhalten, um die unterschiedlichen regionalen Bestimmungen zu erfüllen.

Doch das ist nicht das einzige Problem: Oft müssen sie die Etiketten ändern – und zwar aus mehreren Gründen. Zum Beispiel verschärfen Regulierungsbehörden immer wieder die für Lebensmittel geltenden Sicherheitsstandards: Die Ursache dafür können beispielsweise neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Gesundheitsgefahr von Inhaltsstoffen oder ein verändertes Konsumverhalten sein. So reagiert etwa die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) auf die während der Pandemie stark angestiegene Zunahme von Online-Bestellungen bei Lebensmittel-Lieferdiensten und prüft neue Regelungen zur Kennzeichnung von Allergenen und Gluten in diesem Bereich. Doch nicht nur regulatorische Bestimmungen zu den Pflichtangaben auf einem Etikett müssen von Unternehmen beachtet werden. Auch wechselnde freiwillige Informationen wie neue Gütesiegel, mit denen Lebensmittelhersteller die Verbraucher auf die besondere Qualität oder auf die regionale Herstellung ihres Produkts hinweisen, können eine Änderung des Etiketts erforderlich machen.

Hand scannt Produkt
Ein Scan genügt, um ein Produkt zu identifizieren – das Etikettenmanagement wählt dann automatisch die richtige Vorlage aus und holt sich alle notwendigen Daten selbstständig aus ERP-System und MES. (Bild: Loftware)

Fehlerhafte Etiketten dezimieren Vertrauen und Gewinne

Auf sich häufig ändernde Bestimmungen müssen Unternehmen schnellstmöglich reagieren, um einerseits Marketingchancen durch beispielsweise neue Gütesiegel wahrnehmen zu können, oder um Strafen und Unterbrechungen im Geschäftsbetrieb wegen fehlerhaften Pflichtangaben auf Etiketten zu vermeiden.

Doch damit tun sich viele Organisationen schwer, insbesondere bei weitverzweigten Lieferketten und verteilten Produktionsstandorten. Hersteller sollten die Kennzeichnung daher eng in ihre Produktionsprozesse einbinden, um Zutaten, Füllmengen, Haltbarkeitsdaten, Chargennummern etc. korrekt aufzudrucken. Schließlich sind die Vorgaben sehr umfangreich und beinhalten neben den Etiketteninhalten auch Formalien – vom genauen Wortlaut des Haltbarkeitsdatums über die Bezugsgrößen bei den Nährwertangaben bis hin zur Schriftgröße.

Viele Hersteller kämpfen allerdings mit Datensilos und veralteten Etikettiersystemen, die Änderungen von Produktkennzeichnungen nicht nur erschweren, sondern zudem Fehler begünstigen. Das kann nicht nur zu Vertrauensverlust bei Partnern und Kunden durch Unterbrechungen bei Herstellung und Auslieferung von Produkten führen, sondern teilweise erhebliche Kosten verursachen: Nach einem kürzlich veröffentlichten Bericht von VDC Research unterläuft acht von zehn Großunternehmen pro Jahr mindestens ein größerer Etikettierungsfehler, der sie mehr als zwei Millionen US-Dollar kostet.

Solche Schwierigkeiten können auch kleinere Unternehmen betreffen: Etwa dann, wenn sie in andere Regionen expandieren und auf dort geltende Vorschriften reagieren müssen. Ein unflexibles Etikettiersystem kann somit auch zur Wachstumsbremse mutieren.

dargestellte Benutzerprofile
Über Benutzerprofile können Unternehmen die Zugriffe auf Etiketten steuern und effiziente Änderungs- sowie Freigabeprozesse aufsetzen. (Bild: Loftware)

Etikettierlösung mit Artwork-Management bietet zahlreiche Vorteile

Doch das muss nicht der Fall sein: Mit aktuellen Enterprise-Labeling-Lösungen können Unternehmen erforderliche Etikettenänderungen effizient umsetzen. Wichtig dabei ist, dass diese Systeme auch mit einer leistungsfähigen Artwork-Management-Lösung kombiniert werden können. Damit profitieren Unternehmen von folgenden Vorteilen:

  • Der Lieferkette Zugriff auf Etikettierungs- und Verpackungsvorlagen gewähren – dadurch können Lieferanten und Co-Packer für das Etikett benötigte Informationen im erforderlichen Format bereitstellen, um ein erneutes Etikettieren zu verhindern, und so dabei helfen, die Produktion zu beschleunigen.
  • Zuverlässige Informationsquellen nutzen – mit der Integration von Daten aus anderen Geschäftsanwendungen wie ERP-Systemen, Manufacturing Execution Systems (MES) sowie Product Lifecycle Management (PLM) gewährleisten Unternehmen, dass ihre Etikettendaten konsistent sind und reduzieren damit teure Rückrufe aufgrund fehlerhafter Etiketten.
  • Verschiedene Produktvarianten verwalten – bei einer Vielzahl von Produkten in der Produktion müssen Unternehmen die Prozesse für die Etikettierung und die Erstellung von Druckvorlagen optimieren, um Änderungen einfach vornehmen zu können, ohne dass ein mögliches Chaos entsteht. Damit verkürzen sie die Zeit bis zur Markteinführung und stellen sicher, dass das Unternehmen eine steigende Anzahl von Lagerhaltungseinheiten (SKUs) problemlos bewältigt.
  • Überprüfungen und Genehmigungen automatisieren – mit einem kontinuierlichen Wachstum der Produktpalette nehmen auch die Überprüfungen und Genehmigungen von Druckvorlagen zu. Mit einer leistungsfähigen Etikettierlösung können Unternehmen diese manuellen Prozesse automatisieren und somit die Markteinführungszeit verkürzen. Auf diese Weise durchlaufen Etikettenänderungen einen automatisierten Genehmigungsprozess, der die Einhaltung von Kennzeichnungsvorschriften gewährleistet.
  • Rückrufe effektiv verwalten – im Falle eines Produktrückrufs ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Etikettierungs- und Verpackungsprozesse die Rückverfolgbarkeit unterstützen, sodass Unternehmen die betroffenen Produktlinien schnell identifizieren und den Rückruf zeitnah einleiten können.

    Mit einer hochwertigen Etikettier- und Artwork-Management-Lösung erhalten Hersteller von Lebensmitteln und Getränken die erforderliche Leistung und Flexibilität, um sich ändernde Kunden- und Gesetzesanforderungen zu erfüllen, die Reaktionszeiten zu verkürzen und die Gesamtkosten zu senken. Außerdem steigern sie die Effizienz ihrer Lieferketten, beschleunigen die Markteinführung und verwalten kritische Rückrufe effektiver. Zu guter Letzt gewinnt ein Unternehmen, das weniger mit Etikettierproblemen zu kämpfen hat, mehr Zeit, die es für wichtigere Aufgaben im Kerngeschäft nutzen kann.

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