Mit diesem Wachstum erreicht der Branchenumsatz des viertgrößten Maschinenbaufachzweig fast wieder das Vorkrisenniveau von 2019 mit einer Höhe von 15,3 Mrd. Euro. „Der Umsatz mit Prozesstechnik für die Fleisch- und Proteinindustrie – dem stärksten Ausstellungsbereich der IFFA – ist im ersten Corona-Jahr 2020 gegen den Trend nicht zurückgegangen. 2021 stieg die Maschinenproduktion um erfreuliche 6 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro“, erklärt Klaus Schröter, Vorsitzender des IFFA Beirats und Vorsitzender der VDMA Fachabteilung Fleischverarbeitungsmaschinen.
Maschinenbauer melden starke Inlandsnachfrage und Höchstwerte bei Exporten
Sowohl im Jahr 2020 wie auch im Jahr 2021 konnten sich die Maschinenhersteller über eine anhaltend hohe Investitionstätigkeit im Inland freuen. Im Jahr 2021 stiegen die inländischen Verkäufe um 8 % auf 384 Mio. Euro. „Niedrige Zinsen, KFW Fördermöglichkeiten für Prozess- und Verfahrensumstellungen, die zu Energie- und Ressourceneinsparungen führen und Investitionen in Automatisierungslösungen haben deutliche Impulse gegeben“, kommentiert Schröter die Geschäftsentwicklung im Jahr 2021.
Im Auslandsgeschäft stach 2021 insbesondere der ohnehin wichtigste Auslandsmarkt USA durch einen Nachfrageanstieg von über 23 % hervor. Maschinen im Wert von mehr als 100 Mio. Euro gingen 2021 von Deutschland in die USA. „In der US-amerikanischen Lebensmittelindustrie ist es sehr schwierig, qualifiziertes Bedienpersonal zu bekommen. Das zwingt die Unternehmen in moderne Technologien und Automatisierungslösungen für die sichere und stabile Produktion zu investieren. Und die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt,“ erläutert Schröter die dynamische Entwicklung im amerikanischen Markt.
Auch die Lieferungen nach China legten zweistellig zu. Die Nachfrage aus der mit einem Anteil von 39 % wichtigsten Absatzregion EU-27 sank unter das hohe Vorjahresniveau. Unter dem Strich stiegen die Auslandslieferungen der Unternehmen im Jahr 2021 um rund 3 % über den Vorjahreswert und erreichten ein Allzeithoch.
Lieferketten weiterhin stark unter Druck
Gravierende Konjunkturbremsen waren 2021 und sind weiterhin die anhaltenden Störungen der Lieferketten und Knappheiten an den Material- und Beschaffungsmärkten. Der Krieg in der Ukraine und die Null-Covid Politik Chinas verschärfen die Situation weiter. Laut VDMA Umfrage unter seinen Mitgliedern vom April 2022, hat sich die Versorgungslagen insbesondere bei Metallen und Metallerzeugnissen deutlich verschlechtert. Viele Unternehmen erwarten keine Entschärfung in den nächsten Monaten.
„Aktuell sind die Auftragsbücher in unserer Branche gut gefüllt, aber wir können nicht einschätzen, wie sich die anhaltenden Materialengpässe und Preissteigerungen bei Energie auf die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr auswirken werden“, kommentiert Schröter
Branchenperspektiven und Erwartungen an die IFFA
Positive Perspektive für Maschinenbauer
Die Perspektiven der Branche Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen sind abgesehen von den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin positiv. Die globale Lebensmittelindustrie ist ein dynamischer Wachstumsmarkt, der von demografischen Entwicklungen, Ernährungstrends, immer kürzeren Produktlebenszyklen und Kostendruck bestimmt wird. Investitionen in sichere, flexible und wirtschaftliche Anlagentechnik zur Herstellung, Verarbeitung und Verpackung erfolgen daher eher stetig und weniger volatil als in anderen Kundenbranchen des Maschinenbaus. Zudem ist die Branche breit aufgestellt und beliefert über 100 Länder, davon mehr als die Hälfte außerhalb Europas. Aktuell wirkt sich der Ukraine-Krieg noch nicht auf den Auftragseingang des Fachzweigs Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen aus. Die Bestellungen stiegen im März 2022 um 4 %, vor allem getragen durch Aufträge aus dem nichteuropäischen Ausland.
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