Stefan Rüster, Packaging Sustainability Expert, Beiersdorf

Stefan Rüster, Packaging Sustainability Expert, Beiersdorf (Bild: Beiersdorf)

neue verpackung: Herr Rüster, im vergangenen Jahr präsentierte Beiersdorf gemeinsam mit Borealis, Clariant und Siegwerk unter dem Namen „Design4Circularity“ ein erstes Kreislaufkonzept für Kosmetikverpackungen. Wie kam es zu dieser Kooperation und welche Ziele verbinden Sie damit?

Stefan Rüster: Viele gute Initiativen starten zuerst mit einem guten Netzwerk. Auch bei dieser Kooperation war das der Fall. Sehr schnell ist dann die Idee entstanden das Thema Nachhaltigkeit mit Partnern aus der Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie voranzutreiben. Zusammen haben wir weitere Partner angesprochen, bevor die Projektarbeit losging. Unser gemeinschaftliches Ziel ist es, nachhaltigere Verpackungslösungen zu entwickeln. Dabei spielt das Know-how der verschiedenen Partner in der Wertschöpfungskette eine große Rolle.

neue verpackung: Damals, im Juni 2022, mahnten die Projektpartner an, dass vor allem in der Sortiertechnik weitere Fortschritte nötig seien. Gab es hier bereits erste Entwicklungen, beispielsweise weitere Partnerschaften?

Rüster: Die Sortierung von Wertstoffen ist tatsächlich eine große Herausforderung Die aktuelle Sortiertechnologie reicht heute bei Weitem nicht aus, um den Bedarf an hochwertigen Recyclingmaterial zu decken. Das Thema gewinnt an Bedeutung, wenn wir die Rezyklateinsatzquoten der EU PPWR (Packaging and Packaging Waste regulation) erreichen wollen. Es gibt bereits einige Initiativen, die sich auch mit der Verbesserung von Sortiertechnologie (Bspw. Digital Watermarking, KI-Sortierung) beschäftigen, diese sind jedoch noch nicht so weit entwickelt, dass sie in der Breite implementiert werden könnten. Wir beobachten diese Entwicklungen intensiv. Zudem sind wir in verschiedenen Partnerschaften - wie z.B. das Rezyklatforum, CosPaTox - engagiert, um sowohl die Bewertung als auch die Optimierung von Rezyklatqualitäten voranzutreiben.

neue verpackung: Welche Rolle spielt eigentlich die digitale Transformation bei der Entwicklung von nachhaltigen Verpackungen von Beiersdorf?

Rüster: Die zunehmende Digitalisierung bei der Entwicklung von Verpackungen geht Hand in Hand mit unseren Nachhaltigkeitsanstrengungen. Ich würde sogar behaupten, dass die digitale Transformation eine wesentliche Grundvoraussetzung für die Integration von effizienteren und auch nachhaltigeren Wertschöpfungsketten bei der Herstellung von Verpackungen sein wird. Auf Basis von digitalen Analysen unseres Verpackungsportfolios werden wir in Zukunft schnellere und auch bessere Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit treffen können.

Packaging Summit 2023
(Bild: Huethig)

Beiersdorf auf dem Packaging Summit 2023

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Kooperationen die Kreislaufwirtschaft voranbringen? Dann kommen Sie einfach am 20. und 21. Juni 2023 nach Hamburg auf den 6. Packaging Summit. Hier hören Sie unter anderem auch Stefan Rüster mit seinem Vortrag „Mehrweg für den Einzelhandel“ – und können natürlich auch mit ihm in den Dialog treten.
Außerdem (unter anderem) mit dabei: Peter Schmidt Group, Der Grüne Punkt, Koenig & Bazer Sheetfed, Verbraucherzentrale Hambrug, Henkel, dm, Mülltrennung wirkt, Windesign, Metsä Board, Pro Carton, Jägermeister, Nestlé und Circolution.

Alle Informationen zur Veranstaltung rund um die Welt der Verpackung finden Sie unter https://www.packagingsummit.de/

Sie möchten gerne weiterlesen?