
PET statt Glas und eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit: Die neue Odol-Flasche erfüllt moderne Anforderungen an Verpackungen. (Bild: Haleon)

neue verpackung: Was waren die Hauptgründe für das Redesign der Odol-Flasche? Ging es um eine ästhetische Modernisierung und damit eine Markenrepositionierung oder war das Thema Nachhaltigkeit hier im Zentrum der Entscheidung?
Claudia Maus: Odol blickt auf eine lange Markentradition zurück – und ist mit der Flasche eine deutsche Markenikone. Wir wissen, dass vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher der Babyboomer und Generation X die ikonische Flasche schätzen. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an ressourcenschonende Verpackungen kontinuierlich. Deswegen standen bei der Entwicklung der Flasche zwei zentrale Themen im Vordergrund: Nachhaltigkeit und eine bessere Handhabung im Alltag.
neue verpackung: Wie lange haben Sie intern an dem neuen Markenauftritt gearbeitet und wie lief der Entscheidungsprozess ab? Gab es beispielsweise interne Designwettbewerbe, externe Agenturen oder sogar Co-Creation mit Konsumenten?
Claudia Maus: Bei der Entwicklung des neuen Odol-Flaschendesigns war es uns wichtig, umfassendes Feedback von Kunden und Konsumenten einzuholen und tiefgehende Recherchen durchzuführen. Der Entscheidungsprozess war geprägt von der Zusammenarbeit eines abteilungsübergreifenden Teams, das alle Perspektiven und Anforderungen berücksichtigte, um ein umwelt- und benutzerfreundlicheres Produkt zu entwickeln.
neue verpackung: Welche ökologischen Verbesserungen bringt das neue Design mit sich, also beispielsweise in Sachen Material oder Recyclingfähigkeit?
Claudia Maus: Mit dem neuen Verpackungsdesign machen wir einen klaren Schritt zu einer klimafreundlichen Produktgestaltung – ohne Kompromisse bei der Qualität der Formulierung oder der Produktsensorik. Hier bleibt der hohe Qualitätsanspruch, den Verbraucherinnen und Verbraucher mit Odol verbinden, unverändert im Mittelpunkt. Schauen wir auf die Klimabilanz, sehen wir einen positiven Effekt über die gesamte Wert-schöpfungskette: Die Herstellung der Glasflaschen war aufgrund der erforderlichen hohen Temperaturen deutlich energieintensiver, die neuen Odol-Flaschen haben eine deutlich bessere Energiebilanz in der Produktion.
Mit der Umstellung auf ein leichteres Plastikverpackungsformat konnten wir auch die Transportverpackung optimieren, was auf Flasche- und Transportverpackung bezogen eine verbesserte CO2-Bilanz von rund 48 Prozent, verglichen mit der vorherigen Glasflasche, entspricht. Darüber hinaus macht sich die kleinere und leichtere Flasche auch beim Transport bemerkbar, weil mehr Liefereinheiten pro Palette bestückt und die Lkw somit effizienter beladen werden können, was zusätzlich die CO2-Bilanz positiv beeinflusst. Auch beim Thema Recycling schafft die neue Odol-Flasche Klarheit: während für die bisher verwendete Opalglasflasche keine einheitliche Entsorgungsempfehlung bestand, kann die neue PET-Flasche einfach über die gelbe Tonne oder den gelben Sack entsorgt und wiederverwertet werden. Für uns schließen sich Nachhaltigkeit und Markenbeständigkeit nicht aus, sondern ergänzen sich sinnvoll.
neue verpackung: Wie wurde die Benutzerfreundlichkeit, also Dosierung und Handhabung, weiterentwickelt?
Claudia Maus: Ein zentrales Ziel der neuen Flaschengestaltung war es, die Handhabung im Alltag noch einfacher und komfortabler zu machen – für alle Altersgruppen. So wurde der Deckel vergrößert und in seiner Form ergonomischer gestaltet, was insbesondere Menschen mit altersbedingten Beschwerden wie Arthrose zugutekommt. Zudem befindet sich der Verschluss nun oben auf der Flasche statt wie bisher seitlich. Diese Positionierung ist intuitiver und gewohnter aus anderen Verpackungskontexten. Die Dosierung wurde vereinfacht, bleibt aber wie gewohnt präzise. Diese Weiterentwicklungen sind Teil unseres Anspruchs, Odol als hochwertiges Qualitätsprodukt in jeder Hinsicht alltagsnah, funktional und nutzerfreundlich zu gestalten.
neue verpackung: Wie reagieren Konsumenten auf die neue Gestaltung? Gibt es bereits messbares Feedback?
Claudia Maus: Natürlich gibt es Stimmen, die der ikonischen Glasflasche nachtrauern – das zeigt, wie stark unsere Marke emotional verankert ist. Gleichzeitig erreichen uns von den vielen loyalen Kundinnen und Kunden auch positive Rückmeldungen: eine verbesserte Handhabung, und auch das Thema Glas- beziehungsweise Warenbruch ist vom Tisch. Das bekommen wir vor allem von unseren Handelspartnern zurückgespielt. Wir sind überzeugt, dass die neue Verpackung ein sinnvoller Schritt ist, um Odol in eine nachhaltigere Zukunft zu führen – ohne die Qualität aus dem Blick zu verlieren, für die die Marke seit jeher steht. Dieses Vertrauen verdanken wir unseren loyalen Kundinnen und Kunden, die Odol über viele Jahre hinweg begleitet haben – und deren Erwartungen wir auch künftig gerecht werden wollen.