Auch Lebensmittel werden weniger konsumiert

Konsumenten sparen auch bei Lebensmitteln. (Bild: Pixabay)

Das Jahr 2023 war ein schwieriges für die deutsche Kunststoffverpackungsindustrie. Die Branche verzeichnet einen Produktionsrückgang von zehn Prozent auf 3,8 Millionen Tonnen und einen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Grund ist vor allem die geringere Nachfrage seitens der Kundenindustrien.

So richtig überraschend ist das Ergebnis wohl nicht. Denn der wesentliche Grund für die negativen Entwicklungen liegt in der anhaltenden Nachfrageschwäche der wichtigsten Kundenindustrien. So setzte sich der Rückgang der Baukonjunktur in 2023 fort. Auch die Chemische Industrie verzeichnet ein Minus bei der Produktion von 11 Prozent. Parallel sank die Nachfrage nach Konsumgütern, vor allem die Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke.  

Dennoch hat es nicht alle Bereiche gleichermaßen stark getroffen. So wurden 2023 lediglich um 3,7 Prozent weniger Flaschen hergestellt. Anders die Situation bei den Anbietern von flexiblen Kunststoffverpackungen und Folien. Hier lag der Produktionsrückgang im vergangenen Jahr bei 12,4 bzw.14,1 Prozent. Auch die Produktion von Fässern, Kanistern und Eimern sank um mehr als 12 Prozent.

Energiekosten, Bürokratie und Plastiksteuer belasten

"Unsere Mitglieder berichteten von vermehrten Importen von Kunststoffverpackungen nach Deutschland. Grund dafür ist die deutlich verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kunststoffverpackungshersteller vor allem wegen der gestiegenen Energiekosten. Hinzu kommt die anhaltende Substitution durch Papier und Papierverbunde", sagt Dr. Lorena Fricke, Referentin Wirtschaft bei der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK). Weitere Belastungen seine die Vielzahl an regulatorischen Maßnahmen und Berichtspflichten, die insgesamt noch erheblich zunehmen würden, sowie höhere Transportkosten. Letztlich trage auch die Ankündigung einer Plastiksteuer durch die Bundesregierung zur Verunsicherung der Märkte bei.

Exportaussichten als Hoffnungsschimmer

Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 ist durchwachsen. Es gibt allerdings einen gewissen Hoffnungsschimmer. Fricker: "Es sieht so aus, dass in Bezug auf Umsatzentwicklung und Exporte der Tiefpunkt erreicht und teilweise überwunden wurde. Trotzdem bleibt der Ausblick für das Gesamtjahr 2024 düster - insbesondere in Bezug auf die Ertragslage.". Kritische Absatzbranchen bleiben demnach aufgrund der schwachen Nachfrage weiter die Chemie- und Bauindustrie. Auch bei den Konsumgütern wird nicht mit einem baldigen Ende der Kaufzurückhaltung gerechnet.  

 

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