Die uneinheitliche Marktentwicklung 2022 führt der HPE auf gesamtwirtschaftliche Turbulenzen im Zuge des Ukraine-Krieges zurück. HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner erklärt die negativen Auswirkungen wie folgt: „Die Explosion der Energiepreise, Lohnkosten und die Verteuerung von Vor-Produkten für unsere Hersteller waren zentrale Faktoren für Kostensteigerungen, die sich in Umsatzerhöhungen niederschlugen. Von diesen Kostensteigerungen waren Produzenten von Paletten ebenso betroffen wie Hersteller von Kisten und Kabeltrommeln aus Holz“.
Die uneinheitliche Marktentwicklung 2022 führt der HPE auf gesamtwirtschaftliche Turbulenzen im Zuge des Ukraine-Krieges zurück. HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner erklärt die negativen Auswirkungen wie folgt: „Die Explosion der Energiepreise, Lohnkosten und die Verteuerung von Vor-Produkten für unsere Hersteller waren zentrale Faktoren für Kostensteigerungen, die sich in Umsatzerhöhungen niederschlugen. Von diesen Kostensteigerungen waren Produzenten von Paletten ebenso betroffen wie Hersteller von Kisten und Kabeltrommeln aus Holz“.
Laut Statistischem Bundesamt erhöhte sich trotz Paletten-Produktionsrückgang der Umsatz in diesem Segment binnen Jahresfrist um rund 24 % auf 1,69 Mrd. Euro. Der Umsatz aus der Erzeugung von Kisten aus Holz und Holzwerkstoffen stieg gegenüber 2021 um 17,1 % auf 575,9 Mio. Euro. Gleichzeitig wurde in diesem Segment der Absatz um 4,8 % auf knapp 1,72 Mio. m3 gesteigert.
Eine noch deutlichere Absatzsteigerung war bei Kabeltrommeln aus Holz zu verzeichnen: Gegenüber 2021 stieg die Produktion um knapp ein Drittel auf 243.142 m3. „Die 2022 noch sehr stabile Nachfrage in der Bauwirtschaft ebenso wie Aktivitäten im Infrastrukturbereich, wie der Glasfaserausbau und neue Stromtrassen, haben hier sicherlich Beiträge zur Entwicklung geleistet“, resümiert Kirschner die Konjunktur.
Komplizierte Marktlage 2023 trifft auf Kritik an der EU
Hinsichtlich 2023 zeigt sich der HPE-Geschäftsführer zurückhaltend. „Die aktuellen Aussichten geben laut den Einschätzungen unserer Unternehmen, so laut Umfrageergebnissen des Ifo-Instituts, nicht Anlass zu übertriebenem Optimismus“. Abebbende Baukonjunktur und hohe Teuerungsraten sind laut HPE Faktoren, die berücksichtigt werden müssen.
Kirschner sieht in der holzverarbeitenden Industrie einen gesellschaftsrelevanten Faktor: „Die Holzverpackungsbranche ist für gesicherte Warenströme und Lieferketten sowie die Versorgung der Bevölkerung und kritischen Infrastrukturen unverzichtbar. Entsprechend umsichtig müssen politische Maßnahmen mit Auswirkungen auf unsere Branche sein“. Der Branchenverband warnt angesichts von EU-Plänen für eine neue Verpackungsverordnung zudem vor „weiter ausufernder Bürokratie auf dem Rücken der Unternehmen“.
Wie wirkt sich die geplante EU-Verordnung auf die Verpackungsbranche aus?
Da in Europa bereits zum jetzigen Zeitpunkt die meisten Primärrohstoffe (40 % der Kunststoffe und 50 % des Papiers) für Verpackungsmaterialien verwendet werden, und diese Zahlen ohne konkretes Eingreifen bis 2030 rasant ansteigen würden, sah sich die EU vergangenes Jahr zum Handeln gezwungen. Im Zuge des European Green Deal will die Europäische Union abfallintensiven Verpackungen entgegenwirken und Recycling fördern.
Die geplante EU-Verordnung verfolgt drei Hauptziele. Erstens soll die Entstehung von Verpackungsmüll weitestgehend vermieden werden. Dieses Ziel soll einerseits durch Mengenreduzierung und Einschränkung unnötiger Verpackungen, andererseits durch wiederverwendbare und nachfüllbare Verpackungslösungen gefördert werden. Das zweite Ziel ist die Förderung eines hochwertigen geschlossenen Recyclingkreislaufs: alle Verpackungen auf dem EU-Markt sollen bis 2030 wirtschaftlich recycelt werden können. Das dritte Ziel kombiniert eine Senkung des Bedarfs an Primärrohstoffen mit der Schaffung eines funktionierenden Marktes für Sekundärrohstoffe: durch verbindliche Ziele soll der Anteil recycelter Kunststoffe in Verpackungsmaterialien erhöht werden. Diese drei Ziele haben enorme Auswirkungen auf die Verpackungsbranche.
Laut EU wird beispielsweise die Einwegverpackungsindustrie in diesen Wandel investieren müssen, der sich jedoch – laut Planungskommission – insgesamt positiv auf die Wirtschaftsleistung und den Beschäftigungsstand innerhalb der Europäischen Union auswirken wird. Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, sieht „neue Geschäftschancen im Zuge des grünen und digitalen Wandels, Innovationen und neue Kompetenzen, Arbeitsplätze vor Ort und Einsparungen für die Verbraucher“. So sollen allein durch die Förderung der Wiederverwendung bis 2030 mehr als 600.000 Arbeitsplätze in der Einwegverpackungsbranche entstehen, viele davon in lokalen kleinen und mittleren Unternehmen.
Frans Timmermans, Exekutiv-Vizepräsident für den European Green Deal, sieht ohnehin eine breite Zustimmung und Bereitschaft für das Brüsseler Vorhaben: „Den europäischen Bürgerinnen und Bürgern ist daran gelegen, überflüssige und unnötig sperrige Verpackungen zu vermeiden, und die Unternehmen sind bereit, nachhaltige, innovative Verpackungslösungen und -systeme zu entwickeln“.